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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie.«
    »Ja, und sie ihn auch. Es ist eine Beziehung auf Gegenseitigkeit. Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie behaupten, dass er von ihr besessen ist. Er ist sexuell vollkommen unreif, doch genau der Grund, aus dem Sie ihn von der Liste Ihrer Verdächtigen streichen sollten, ist meine feste Überzeugung, dass er außer im Zusammensein mit seiner Schwester impotent ist.«
    »Er wurde erpresst, und der Erpresser wurde ermordet. Ein Kunde hat für seine Schwester geschwärmt, und auch dieser Kunde wurde grausam umgebracht.«
    »Ja, und ich gebe zu, dass ich genau deshalb anfangs auch durchaus bereit war, ihn als potenziellen Täter anzusehen. Aber das ist er nicht. Er hat ein gewisses Gewaltpotenzial, wenn er erregt ist oder wenn man ihn bedroht. Aber dieses Potential blitzt immer nur kurz auf, ist spontan. Er ist nicht fähig, Morde wie die, in denen Sie ermitteln, zu planen, vorzubereiten und anschließend wirklich zu begehen.«
    »Dann müssen wir ihn also einfach laufen lassen?« Eve wandte sich schnaubend ab und tigerte durch das Zimmer.
    »Inzest verstößt gegen das Gesetz, aber es muss bewiesen sein, dass er erzwungen worden ist. Das ist bei den beiden nicht der Fall. Ich verstehe Ihr Bedürfnis, ihn zu strafen und Ihre Schwester von ihm zu befreien.«
    »Hier geht es nicht um mich.«
    »Oh, das weiß ich.« Da es ihr im Herzen wehtat, Eve derart leiden zu sehen, nahm sie ihre Hand, zwang sie stehen zu bleiben und bat: »Hören Sie auf, sich für etwas zu bestrafen, an dem Sie völlig unschuldig sind.«
    »Ich weiß, ich habe mich aus rein privaten Gründen auf ihn konzentriert.« Plötzlich sank Eve erschöpft ebenfalls in einen Sessel. »Und weil ich das getan habe, habe ich vielleicht irgendetwas übersehen, was mich auf die Spur des wahren Täters hätte bringen können.«
    »Sie gehen bei Ihrer Arbeit völlig logisch vor. Sie mussten doch ausschließen, dass er der Täter war.«
    »Aber dafür habe ich zu lange gebraucht. Und immer, wenn mir mein Instinkt gesagt hat, dass er der Falsche ist, habe ich nicht darauf gehört. Weil ich dauernd nur mich selbst gesehen habe. Ich habe Piper angesehen und gedacht: So könnte es mir auch gehen. Wenn ich den Hurensohn damals nicht getötet hätte, könnte es mir heute ganz genauso gehen.«
    Sie vergrub den Kopf zwischen den Händen. »Himmel, ich mache alles falsch. Ich mache einfach alles falsch.«
    »Inwiefern?«
    »Es hat keinen Zweck, darüber zu sprechen.«
    Mira strich Eve sanft über das Haar. »Inwiefern?«
    »Ich komme ja noch nicht einmal mit einem normalen Weihnachtsfest zurecht. Bereits bei dem Gedanken daran, was man alles bedenken, was man alles an Geschenken kaufen, wie man sich verhalten muss, krieg ich Magenschmerzen.«
    »Oh, Eve.« Mira schüttelte den Kopf und fing gleichzeitig leise an zu glucksen. »Weihnachten treibt fast alle Menschen halbwegs in den Wahnsinn. Das ist wiederum total normal.«
    »Für mich nicht. Ich musste mir noch nie Gedanken über so was machen. Ich kannte noch nie so viele Menschen, die mir etwas bedeuten.«
    »Jetzt haben Sie sie und werden Sie bestimmt nicht so einfach wieder los«, erklärte Mira lächelnd und strich Eve, weil es ihr eine Freude war, noch einmal übers Haar. »Wen würden Sie denn loswerden wollen?«
    »Ich glaube, mit Peabody habe ich es mir bereits verscherzt.« Angewidert sprang Eve wieder auf die Füße. »Sie kommt einfach mit einem Callboy hier hereinmarschiert. Oh, im Grunde ist er ein durchaus netter Kerl, aber auch wenn er noch so super aussieht, intelligent und amüsant ist, bleibt er ein gottverdammter Callboy.«
    »Womöglich beunruhigt es Sie«, schlug die Psychologin vor, »dass Sie ihn einerseits sympathisch finden, und andererseits verachten Sie ihn für die Tätigkeit, mit der er seinen Lebensunterhalt verdient.«
    »Es geht hierbei nicht um mich. Es geht um meine Assistentin. Er behauptet, er will eine richtige Beziehung, und sie himmelt ihn an und ist total sauer auf mich, weil ich ihr gesagt habe, wie ich die Sache sehe.«
    »Das Leben ist nicht immer einfach, Eve, und ich fürchte, Sie haben sich inzwischen ein Leben aufgebaut, in dem es neben einer Reihe wunderbarer Gefühle eben auch all die dazugehörigen Konflikte, Probleme und Verletzungen gibt. Wenn sie wütend auf Sie ist, liegt das einzig daran, dass es keinen Menschen gibt, den sie mehr bewundert oder respektiert.«
    »Himmel.«
    »Wenn man geliebt wird, lädt man damit eine große Verantwortung auf sich. Sie werden sich mit ihr

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