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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fürchterliche Nervensäge.«
    Eve bedachte sie mit einem gut gelaunten Lächeln. »An meinen Nerven sägt er nicht. Ich schätze, Sie müssen Ihre Nerven einfach etwas stärken, Peabody. Aber keine Sorge, das meiste, was er von mir bekommt, wird er drüben in der Abteilung für elektronische Ermittlungen bearbeiten. Hier wird er nicht allzu oft erscheinen.«
    »Er wird einen Weg finden, um ständig hier herumzulungern«, murmelte Peabody erbost. »Er ist ein geisttötender Angeber.«
    »Er leistet gute Arbeit. Und außerdem – « Sie brach ab, als das Link auf ihrem Schreibtisch piepste. »Scheiße, ich hätte pünktlich Feierabend machen sollen. Dallas.«
    »Lieutenant.« Auf dem kleinen Bildschirm erschien das breite, strenge Gesicht von Commander Whitney.
    »Sir.«
    »Wir haben eine Tote, die in Verbindung mit der Sache Hawley zu stehen scheint. Der Tatort wird von uniformierten Beamten bewacht. Ich möchte, dass Sie die Ermittlungen leiten. Melden Sie sich in der Hundertundzwölften West Z3B, Appartement 5D. Rufen Sie mich von dort aus zu Hause an.«
    »Sehr wohl, Sir. Bin schon unterwegs.« Sie stand auf, schnappte sich ihre Jacke und sagte zu ihrer Assistentin: »Sie sind wieder im Dienst.«
    Der Blick der uniformierten Beamtin, die Sarabeths Wohnungstür bewachte, besagte, dass sie das, was drinnen war, schon einmal gesehen hatte und dass sie davon ausging, es auch in Zukunft ab und an zu sehen.
    »Officer Carmichael«, las Eve den Namen von dem kleinen Brustschild ab. »Was gibt es?«
    »Eine weiße Tote von zirka Anfang vierzig. Die Wohnung wurde auf den Namen Sarabeth Greenbalm angemietet. Keinerlei Zeichen eines gewaltsamen Eindringens oder eines Kampfes. Videoüberwachung gibt es nur an der Haustür. Mein Partner und ich waren auf Streife, als um sechzehn Uhr fünfunddreißig die Meldung der Zentrale kam. Wir haben sofort reagiert und waren um sechzehn Uhr zweiundvierzig hier. Die Haustür und die Tür der Wohnung standen offen. Wir sind eingetreten, haben die Verblichene gefunden, den Tatort gesichert und der Zentrale einen verdächtigen Todesfall gemeldet.«
    »Wo ist Ihr Partner, Carmichael?«
    »Er sucht den Hausverwalter, Madam.«
    »Fein. Sorgen Sie dafür, dass niemand den Korridor betritt, und bleiben Sie auf Ihrem Posten, bis die Ablösung erfolgt.«
    »Madam.« Carmichaels Blick wanderte zu Eves Assistentin. Unter den uniformierten Beamten galt Peabody als Dallas’ Liebling, und man begegnete ihr wechselweise mit Neid, Abneigung oder einer gewissen Ehrfurcht.
    Peabody, die spürte, dass Carmichael sie mit einer Mischung dieser drei Gefühle ansah, zuckte mit den Schultern und folgte ihrer Chefin.
    »Recorder an, Peabody?«
    »Ja, Madam.«
    »Lieutenant Dallas und Assistentin in der Wohnung von Sarabeth Greenbalm in der Einhundertzwölften West, 23B.« Während sie sprach, nahm Eve eine Dose Seal-It aus ihrem Untersuchungsset, besprühte ihre Hände und die Sohlen ihrer Stiefel und gab dann Peabody das Spray. »Das bisher nicht identifizierte Opfer ist eine weiße Frau.«
    Sie trat näher an die Leiche. Sie lag in einer Ecke des Wohnraums auf einem schmalen, hochklappbaren Bett mit einem schlichten weißen Laken und einer braunen Decke mit ausgefranstem Rand.
    Dieses Mal hatte er eine rote Girlande verwendet und sie vom Hals bis zu den Knöcheln darin eingewickelt, sodass sie aussah wie eine festlich geschmückte Mumie. Ihr Haar, dessen greller Violett-Ton von Mavis sicher bewundert worden wäre, war sorgfältig frisiert und mit Haarspray zu einem glatten Kegel aufgetürmt.
    Ihre im Tod erschlafften Lippen waren leuchtend rot, die Wangen zart rosafarben, und die Lider bis unter die Brauen mit goldenem Glitter-Lidschatten geschminkt.
    In Höhe ihrer Kehle steckte an der Girlande ein schimmernd grüner Kranz, und in seiner Mitte schnäbelten zwei kleine Vögel, einer leuchtend silber, einer in zartem Gold.
    »Turteltauben, oder?« Eve studierte die Brosche. »Ich habe das Lied nachgeschlagen. Am zweiten Tag werden ihm von seiner großen Liebe zwei Turteltauben geschenkt.« Eve legte eine Hand an die bemalte Wange. »Sie ist noch warm. Ich wette, es ist höchstens eine Stunde her, dass er sie erledigt hat.«
    Sie trat einen Schritt zurück, zog ihr Handy aus der Tasche, kontaktierte Whitney und bestellte ein Team der Spurensicherung ein.
    Es war beinahe Mitternacht, als sie endlich heimkam. Ihre Schulter pochte, doch das konnte sie locker ignorieren. Was sie störte, war die Erschöpfung. Sie kam

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