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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Katzenaugen an. »Sie sollte ein Beruhigungsmittel und eine Meditationspause bekommen.«
    »Wir haben es hier nicht so mit Meditationspausen. Und sie hat ihren Anwalt bei sich, genau wie Sie den Ihren. Ich schätze, als Zwillinge stehen Sie einander ziemlich nahe.«
    »Natürlich.«
    »Hat Holloway ihr gegenüber jemals irgendwelche Annäherungsversuche unternommen?«
    Rudys Mund wurde zu einem schmalen Strich. »Natürlich nicht. «
    »Oder hat er versucht, sich an Sie heranzumachen?«
    »Nein.« Mit ruhiger Hand griff er nach seinem Glas Wasser.
    »Weshalb haben Sie ihn dann bezahlt?«
    Ehe er das Glas wieder auf dem Tisch abstellen konnte, schwappte das Wasser fast über den Rand. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Von regelmäßigen Zahlungen in Höhe von jeweils zehntausend Dollar, die im Verlauf der letzten beiden Jahre alle drei Monate an ihn gegangen sind. Also, Rudy, was hatte er gegen Sie in der Hand?«
    Mit blitzenden Augen fuhr er zu seinem Rechtsbeistand herum. »Sie haben kein Recht, sich unsere Finanzen anzusehen, oder?«
    »Ganz und gar nicht.« Der Anwalt straffte seine Schultern und schob gewichtig eine Hand in seinen mit trendigen Medaillons bestückten Aufschlag. »Lieutenant, falls Sie die Finanzen meines Mandanten ohne triftigen Grund und ohne ordnungsgemäßen Durchsuchungsbefehl durchleuchtet haben – «
    »Habe ich das gesagt?«, fragte Eve mit einem Lächeln. »Ich brauche nicht zu erklären, wie ich an gewisse Informationen gelangt bin, die in direkter Verbindung mit diesem Mordfall stehen. Sie werden keine offiziell angeordnete Durchsicht der Finanzen feststellen können. Aber Sie haben ihn bezahlt, nicht wahr, Rudy?«, kehrte sie zurück zu ihrem Gegenüber. »Sie haben ihn immer wieder bezahlt, haben sich von ihm zwingen lassen, ihn als Kunden anzunehmen, obgleich Sie wussten, dass er ein Sexualverbrecher war. Wie viele Kundinnen mussten Sie beruhigen, bezahlen oder einschüchtern, damit er nicht aufgeflogen ist?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Doch seine Hand war nicht mehr ganz so ruhig, als er erneut das Glas an seinen Mund hob, und seine milchig-weiße Haut war übersät mit hektischen roten Flecken.
    Eve wusste, wenn er an einen Lügendetektor angeschlossen wäre, hätte der Zeiger in dieser Minute verrückt gespielt.
    »Oh, doch, das wissen Sie genau. Und ich wette, es würde mir nicht schwer fallen, ein paar Kundinnen zu finden, die während eines der von Ihnen empfohlenen netten Treffen von ihm belästigt worden sind. Sobald ich auch nur die Erste finde, kann ich Sie und Ihre Schwester wegen Kuppelei, Täuschung und Beihilfe zu mehreren Sexualstraftaten belangen.« Sie nickte in Richtung seines Anwalts. »Und Ihr Rechtsbeistand wird Ihnen sagen, dass ich dafür sorgen kann, dass zumindest ein paar der Anklagepunkte hängen bleiben werden, wodurch nicht nur Ihr Unternehmen den Bach hinuntergehen wird, sondern auch Sie selbst und Ihre Schwester auf sämtlichen Kanälen in den Nachrichten erscheinen.«
    »Wir können nichts dazu. Sie kann nichts für das, was dieser… dieser Perverse verbrochen hat.«
    »Rudy.« Der Anwalt hob mahnend seine Hand und legte sie auf seine Schulter. »Ich würde mich gerne kurz mit meinem Mandanten beraten, Lieutenant.«
    »Kein Problem. Recorder aus. Sie haben fünf Minuten«, warnte sie und ließ die beiden allein.
    Ohne den Blick draußen von den beiden abzuwenden, zog sie ihr Handy aus der Tasche, wählte die Nummer von McNab, wippte auf den Fersen und versuchte, die Körpersprache von Anwalt und Mandanten zu verstehen. Rudy hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und die Finger in den Armmuskeln vergraben, während der Anwalt sich zu ihm hinüberbeugte und hastig auf ihn einsprach.
    »Hier McNab. Ich bin gerade auf dem Weg ins Revier.«
    »Dann machen Sie am besten sofort kehrt. Ich habe gerade einen Durchsuchungsbefehl für die Computer von Personally Yours beantragt und möchte, dass Sie in der Firma darauf warten.«
    »Kann ich noch eine kurze Mittagspause machen?«
    »Holen Sie sich was von einem Schwebegrill. Ich möchte, dass Sie, wenn der Befehl durchgestellt wird, bereits an Ort und Stelle sind.« Sie hörte seinen Seufzer und verzog amüsiert das Gesicht. »Wie war die Gesichtspackung, McNab?«
    »Super. Ich habe Wangen wie ein Babypopo. Und außerdem habe ich Peabody nackt oder zumindest so gut wie nackt gesehen. Sie steckte von Kopf bis Fuß in grünem Glibber, aber ich habe eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, wie

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