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Liebesschloesser

Liebesschloesser

Titel: Liebesschloesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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anzuziehen und zu verschwinden. Anziehen ja, verschwinden nein ...
    Ich höre, wie er die Dusche ausstellt, und springe aus dem Bett. Ich ziehe mich an. Gerade als ich in meinen linken Schuh schlüpfe, geht die Tür wieder auf. Ein berauschender Duft strömt mit ihm in den Raum. Er hat sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen. Seine Haare sind ganz strubbelig, glänzen schwarz.
    „Du bist ja schon angezogen!“, stellt er fest.
    Ich nicke, ziehe mir auch den anderen Schuh an. Die Last in meinem Magen macht es mir schwer, mich aufzurichten. In meiner Brust ist es eng, als ich auf ihn zugehe. Er wirft das Handtuch zur Seite, bückt sich nach seiner Jeans. Ich bin mir nicht sicher, ob er mir mit Absicht seinen Hintern so verführerisch präsentiert. Ich schlucke heftig, schließe für einen Moment die Augen. Bilder fluten mein Gedächtnis. Bilder wie sich mein Schwanz ganz langsam in sein enges Loch schiebt, wie er leise jammert, wenn ich ihm keine Eingewöhnungszeit gebe und heftig zustoße. Der Anblick brennt sich in mein Gedächtnis. Ich spüre, wie Leben in meinen Unterleib kommt, wie mein ganzer Körper danach schreit, zu ihm zu gehen, meine Arme um seine Hüfte zu schlingen, Küsse auf seinen Rücken zu hauchen. Ich möchte ihn riechen und spüren, wie sein Schwanz in meinen Händen hart wird … seine Lust leiten, ihn zum Schreien bringen.
    „Noah“, brumme ich mit krächzender Stimme.
    Er dreht sich um, steht mir mit offener Hose und nacktem Oberkörper gegenüber. Er ist so schön, dass ich es gar nicht fassen kann. Noch viel weniger kann ich fassen, was ich jetzt vorhabe. Ich atme tief durch
    Wenn er doch nur nicht so gucken würde. Wenn er doch nur nicht auf seiner Lippe knabbern würde … wenn er nur nicht so verdammt sexy aussehen würde.
    „Ich bin auch gleich angezogen“, sagt er und schließt seine Hose. Gut so! Ich werfe ihm sein Shirt zu. Grinsend fängt er es auf.
    Sein Magen knurrt. Entschuldigend sieht er mich an. „Ich habe heute noch nichts gegessen“, sagt er leise.
    „Den ganzen Tag noch nicht?“, frage ich erstaunt. Automatisch schaue ich auf meine Uhr. Es ist kurz vor achtzehn Uhr.
    Noah zuckt mit den Schultern. „Hat sich irgendwie nicht ergeben ...“
    Hat sich nicht ergeben. Seine Worte hallen in meinem Kopf wider. Ich würde gern nachfragen, aber das ist nicht der richtige Zeitpunkt dazu. Ich sollte mein Ziel nicht aus den Augen lassen … mein Ziel ist es, das hier zu beenden.
    „Nächste Woche?“, fragt er und leckt sich lasziv über die Lippen. Ich schließe gequält die Augen. Er hat gar keine Ahnung davon, wie schwer es mir fällt, ihn gehen zu lassen …  
    „Nein“, sage ich leise.
    „Oh, dann … die Woche drauf?“
    Ich kann seinem Blick nicht standhalten, drehe mich feige weg.
    „Nein, da auch nicht“, antworte ich und straffe mich, denn ich bin mir nicht sicher, wie lange meine Kraft noch reicht.
    „Bist du … geschäftlich oder so unterwegs?“
    Seine Stimme klingt unsicher und enttäuscht. Ich schüttle den Kopf.
    Wir schweigen.
    „Nein, ich fahre nicht weg. Aber ich denke, das hier funktioniert nicht mehr. Für mich ist es an der Zeit, dieses Arrangement zu beenden.“
    Ich kriege keine Luft. Die Steine in meinem Magen wiegen schwer, scheinen sich noch zu vervielfachen. Jedes Wort ist wie ein vergifteter Pfeil, der sich in mein Herz bohrt. Vergiftet von meiner eigenen Lüge.
    Noahs Anblick trifft mich hart. Er öffnet den Mund, schließt ihn wieder … knetet nervös seine Hände.
    „Wieso denn?“, fragt er leise.
    Für einen Moment denke ich darüber nach, ihm die Wahrheit zu sagen. Aber womöglich würde er es nicht verstehen. Ich verstehe es selbst nicht. Ich kann nicht begreifen, wo diese Gefühle plötzlich herkommen. Vielleicht würde er mich sogar auslachen, denn ihm ergeht es anscheinend nicht so. Dabei bin ich kein Träumer. Ich betrachte die Dinge realistisch ... ich halte mich an die Fakten … und die Fakten liegen ganz klar auf der Hand. Ich habe mich verliebt. Das muss beendet werden, bevor es anfängt wehzutun. Irgendwann tut es immer weh. Ich habe dafür einfach keine Zeit.
    „Was willst du hören? Ich meine, wir treiben es schon ziemlich lange … ich bin eigentlich niemand, der immer nur mit dem gleichen Kerl rummachen will. Findest du nicht auch, dass es langsam langweilig wird? Wir haben doch schon ziemlich viel miteinander probiert ... Mein Interesse ist erloschen, ehrlich gesagt!“
    Ich kann nicht fassen, dass die Worte

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