Liebesschloesser
wirklich meinen Mund verlassen haben. Langweilig? Interesse verloren? Ich bin echt ein genialer Lügner. Und meine Lüge scheint zu wirken. Noah wird ganz blass, er taumelt zurück … Dann richtet er sich auf und sieht mich an.
„Du hast Recht. Das hier läuft schon viel zu lange. Ich … also, ich muss dann auch los.“
In Windeseile hat er die restlichen Sachen angezogen und stürmt an mir vorbei. An der Tür dreht er sich um. Eigentlich wollte ich ihm nicht hinterher sehen. Aber es ist wohl eine Art Selbstbestrafung … ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden, kann nicht glauben, dass es wirklich gleich vorbei ist. In Gedanken lösche ich sein Profil und diese Cruisingbar aus meiner Favoritenliste.
„Dann war es das mit uns jetzt?“
Seine Stimme klingt leise, irgendwie verloren. Ich nicke, spüre wie sich die Stricke um meine Brust weiter zuziehen. Ich kriege kaum noch Luft. Er soll endlich gehen. Er soll verschwinden … Ich will allein sein, nur noch ein wenig … hier in diesem Zimmer, in dem es immer noch nach Sex und seinem Duschgel riecht.
Ehe ich begreife was passiert, ist er bei mir, schlingt seine Arme um meinen Hals und küsst mich.
„Nein ...“, flüstert er gegen meine Lippen, ehe sie sich fordernd auf meine legen. Ich keuche überrascht auf, als sich seine Zunge stürmisch in meinen Mund schiebt. Es dauert einen Augenblick, bis ich begreife, was hier gerade passiert, dann schlinge ich meine Arme um seinen Körper und erwidere den Kuss. Meine Zunge drängt sich gegen seine. Es ist fast ein kleiner Kampf, bis er nachgibt und sich zurückdrängen lässt. Gierig erkunde ich seinen Mund, ziehe ihn dabei dichter an mich heran. Verdammt, ich kann ihn nicht gehen lassen! Hart sauge ich an seiner Unterlippe, unsere Zähne stoßen zusammen. Wir keuchen beide vor unterdrückter Leidenschaft. Je länger wir uns küssen, desto mehr lösen sich meine Zweifel auf … irgendwie löst sich alles auf. Mein Kopf ist vollkommen leer, all meine Sinne sind nur noch auf Noah ausgerichtet, auf seinen Geschmack, seine weichen Lippen, auf die kleinen Seufzer, die er von sich gibt. Seine Hände wühlen durch mein Haar, schicken Schauer über meinen Körper.
„Moritz ...“, murmelt er gegen meine Lippen. Es klingt so sehnsuchtsvoll, dass mein Herz wie verrückt in meiner Brust zu schlagen beginnt. Er löst den Kuss, nimmt meinen Kopf in seine Hände. Wir sehen uns an … lächeln …
Noah beugt sich vor. Ich kann es kaum erwarten, komme ihm entgegen. Diesmal legt er seinen Mund ganz sanft auf meinen. Behutsam schmusen meine Lippen über seine. Noahs Hand streicht über meine Wange. Es ist, als wenn die Zeit stehen bleiben würde, als wenn sich die Erde für einen Moment nicht mehr drehen würde. Ein Moment, der alles verändert, denn diese zärtliche Geste ist voller Bedeutung.
Ich küsse seine Mundwinkel, bitte mit meiner Zunge um Einlass. Noah öffnet seine Lippen, kommt mir entgegen. Allmählich verändert sich der Kuss wieder. Leidenschaftlich presst sich Noah an mich. Meine Hände suchen einen Weg unter sein Shirt. Ich schiebe ihn langsam Richtung Bett. Keine Ahnung, wie das hier enden wird … und zum Glück habe ich auch keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Noah lässt sich einfach fallen und zieht mich auf sich drauf. Er gluckst leise, als ich mich ächzend abstütze.
„Was machen wir hier?“, frage ich und sehe Noah aufmerksam an. Bis eben hatte er die Augen geschlossen, jetzt öffnet er sie und mir verschlägt es den Atem.
„Ich versuche dich zu überzeugen“, flüstert er und ein Rotschimmer überzieht plötzlich sein Gesicht. Er sieht so anders aus … irgendwie verletzlich …
Mit Schwung dreht er uns um und liegt nun auf mir.
„Wovon?“, entkommt es mir, während ich das Gefühl habe, dass er mir die Luft aus den Lungen presst.
„Von uns“, antwortet er und setzt sich auf. Seine Hände fangen an, die Knöpfe meines Hemdes zu öffnen. Jedes freigelegte Stück Haut wird von ihm geküsst. Mir schwinden die Sinne. Mein Verstand hat sich längst verabschiedet.
„Von uns?“, keuche ich, als er meine Brustwarze zwischen seine Zähne nimmt.
Noah erwidert nichts, saugt stattdessen schon fast schmerzhaft an meiner Brust. Ich stöhne viel zu laut …
„Ja ...“ Er erscheint wieder in meinem Gesichtsfeld. „Von mir … ich … versuche dich von mir zu überzeugen. Davon, dass du ...“, er stockt, beißt sich auf die Lippe.
Ich lege meine Hände auf seine Hüfte,
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