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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Seine E-Mails hatte ich immer noch nicht gelesen. Auch wenn ich mehrmals kurz davor gestanden hatte. Doch jedes Mal, wenn ich mit dem Mauszeiger zu den Nachrichten fuhr, hielt mich irgendetwas zurück. Wahrscheinlich hatte ich einfach keine Lust auf weitere Streitereien.
    Erst jetzt erfuhr ich, dass Severin und Alwin Bayerl aktiv bei der Buchpräsentation auf dem Schiff mitwirken würden. Seit dem Maienfest hatte ich die beiden nicht mehr gesehen. Ich war neugierig, was sie vorhatten, doch Matthias verriet mir nicht, was sie planten. Es sollte eine Überraschung werden. Für mich und die übrigen Gäste an Bord.
    »Warum machst du eigentlich so einen Aufwand um mein Buch?«, fragte ich ihn mit vollem Mund.
    »Ich will, dass es einen richtig guten Start hat. Es soll das erste von vielen Büchern einer neuen Reihe sein, die ich verlegen werde«, erklärte er.
    »Und wenn es ein Flop wird?«
    »Wird es nicht!« Er sagte es mit großer Überzeugung.
    »Dein Wort in Gottes Gehörgang«, meinte ich voller Inbrunst.
    »Du magst sicher noch eine Hummerkrabbe?«, fragte er.
    »O ja. Gern.«
    Er nahm sie mit den Fingern und hielt sie mir vor den Mund. Wie selbstverständlich nahm ich das Essen an und fühlte mich von Minute zu Minute wohler in seiner Gesellschaft. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich noch vor zwei Stunden Bedenken gehabt hatte, als ich an seinen Besuch dachte.
    »Was ziehst du denn morgen an?«, wollte Matthias wissen.
    Ich lächelte. »Das wirst du schon sehen.«
    »Jetzt sag schon!«
    »Nein. Das wird eine Überraschung.« Er würde auf jeden Fall Augen machen.
    Als unsere Schächtelchen und Schüsselchen leer waren, hatten wir den gesamten Ablauf des kommenden Tages durchgesprochen. Ich gähnte verstohlen. Das leckere Essen und der Wein hatten mich müde gemacht. Doch Matthias machte keine Anstalten zu gehen.
    Ich wollte aufstehen, um den Tisch abzuräumen, doch er hielt mich zurück.
    »Lass das jetzt, Lene. Bleib bitte sitzen. Ich möchte dir etwas sagen.« Seine Stimme hatte sich ganz plötzlich verändert. Sie war rauer geworden. Jetzt wurde mir doch wieder unbehaglich zumute. Ich wäre am liebsten gegangen. Als ob er es wüsste, nahm er meine Hand und hielt sie fest.
    Alarm! Alarm!, schrillte es in meinem Kopf.
    »Wie wär’s mit einer Nachspeise?«, schlug ich vor. »Ich habe leckeres Eis in der Kühltruhe.«
    »Kein Eis, Lene!« Er lachte leise. »Wir sind uns ähnlicher, als du denkst.«
    »Wie meinst du das?«, fragte ich.
    »Es geht mir genauso wie dir. Ich bringe die Worte auch nicht über meine Lippen. Deswegen hatte ich ja auch gehofft, dass du einen bayerischen Ausdruck für ›Ich liebe dich‹ findest.«
    Moment? Wo bitte führte dieses Gespräch gerade hin? Hatte er mir eben durch die Hintertür gesagt, dass er mich liebte? Nein! Das musste ich falsch verstanden haben. Es ging ihm bestimmt nur um den Inhalt des Buches.
    »Tut mir leid, dass ich nichts gefunden habe. Unsere Vorfahren haben es wirklich versäumt, sich da was Allgemeingültiges für uns auszudenken«, stotterte ich herum.
    »Bitte fahr nicht mit Ernesto nach Spanien!«, bat er mich leise, aber eindringlich.
    Holla! Was war das denn jetzt? Eifersucht? Ich dachte immer, er wäre nur scharf auf meinen Körper? Das hatte er doch gesagt!?
    »Matthias, ich …« Ich konnte nichts sagen. Mein Herz klopfte zum Zerspringen. Ich mochte ihn. Ich mochte ihn wirklich. Sehr sogar. Die ganze Zeit hatte ich mir eingeredet, dass er nur eine Affäre mit mir wollte. Eine Gespielin für sein ehemals weißes Schlafzimmer. Deswegen hatte ich nicht zugelassen, über eine Liebesbeziehung mit ihm auch nur im Entferntesten nachzudenken. Warum war er denn jetzt eifersüchtig? Aber wahrscheinlich war es gar keine Eifersucht. Sondern er gönnte es Ernesto einfach nur nicht, mit mir nach Spanien zu fahren. Oder wie sollte ich das alles verstehen? O Mann! Er brachte mich völlig durcheinander.
    »Lene. Bitte schau mich an«, bat er und hielt immer noch meine Hand fest. Ich blickte in diese unglaublichen grünen Augen. »Du kannst darin sehen, was ich für dich empfinde.« Mehr sagte er nicht. Er sprach es nicht aus. Matthias konnte es genauso wenig wie ich.
    Ich zog meine Hand weg und stand auf. Atemlos sagte ich: »Ich kann nicht.«
    Dann drehte ich mich um und lief ins Schlafzimmer. Obwohl ich sicher war, dass er nicht nachkommen würde, drehte ich den Schlüssel im Schloss um.

Kapitel 27
    Ich wachte mit Kopfschmerzen auf. Ausgerechnet an so einem

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