Liebesskandal in der High Society?
paar leidenschaftliche Tage hier verbringen würden und danach Schluss wäre. Genau wie bei den anderen Frauen auch, mit denen ich bisher zu tun hatte.“
Er schluckte. Eigentlich hatte er Katie noch viel mehr sagen wollen, aber er wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte. Es machte ihm Angst, sich Katie gegenüber so verletzlich zu zeigen. „Ich fand schon immer, dass du viel zu gut für Tate bist“, fuhr er fort. „Du bist auch viel zu gut für mich. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass ich dir das geben kann, was du verdienst.“
Katies Augen glänzten. „Und was ist mit dir? Wer gibt dir, was du verdienst?“ Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, fügte sie hinzu: „Du bist ein unheimlich ehrgeiziger und erfolgreicher Mensch … aber Erfolg ist kein Ersatz für Liebe und Geborgenheit.“
Sie schwiegen eine Weile.
„Du erwartest viel zu viel von dir“, setzte sie wieder an und kam ganz langsam und vorsichtig auf ihn zu, als hätte sie Angst, ihn zu verschrecken. „Dabei brauche ich gar keinen perfekten Menschen. Außerdem bist du nicht wie dein Vater, und du wirst auch nie so sein.“
„Ich bin ihm aber täuschend ähnlich.“
„Nicht mal annähernd.“ Gerade wollte Blake ihr ausweichen, da legte Katie ihm eine Hand auf die Wange. Ein warmes, zärtliches Gefühl durchströmte ihn. „Du bist ein viel, viel besserer Mensch.“
Am liebsten hätte er sie jetzt fest an sich gezogen, um wenigstens körperliche Erfüllung zu finden. Gleichzeitig wusste er, dass er sich eigentlich viel mehr wünschte. Selbst wenn sie sich ein paar Tage lang leidenschaftlich lieben würden, würde ihm das nicht reichen.
„Blake, was wollen wir hier eigentlich?“, fragte sie. „Erst dachte ich, ich wüsste, was ich will. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.“
„Ich glaube, wir haben beide nie so richtig verstanden, was zwischen uns passiert“, gab er zurück.
„Vielleicht. Aber ich will es endlich herausfinden.“
Unter anderen Umständen hätte Blake vielleicht auf cool geschaltet und ihr irgendeine unverbindliche Antwort gegeben. Aber das ging jetzt nicht, er konnte sie unmöglich anlügen. „Als ich hörte, dass du dich mit Marcus getroffen hast“, begann er zögerlich, „kam es mir so vor, als hättest du mich betrogen. Eigentlich komisch, aber so hat sich das für mich angefühlt.“
„Für mich auch, obwohl es nicht so war.“
„Ich weiß. Und selbst wenn – ich hätte gar kein Recht gehabt, eifersüchtig auf diesen Marcus zu sein. Und auf Tate auch nicht.“
Verwundert schaute sie ihn an. „Wie bitte? Auf Tate?“
Blake griff nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Ich … konnte es damals kaum aushalten, euch zusammen zu sehen. Mir immer wieder sagen zu müssen, dass du ihn liebst, dass ihr zusammengehört. Obwohl ich mir so sehr gewünscht hätte, an seiner Stelle zu sein.“
„Wie bitte? Aber du hast mir nie …“ Ungläubig schüttelte Katie den Kopf. „Warum hast du nie etwas gesagt?“
„Was hätte ich denn sagen sollen? Dass ich mich in die Verlobte meines Bruders verliebt habe? Dass ich mir die ganze Zeit gewünscht habe, ich könnte nachts mit dir ins Bett gehen und morgens neben dir aufwachen?“
„Wenn ich das gewusst hätte …“
„Was wäre dann gewesen? Ihr wart doch schon dabei, eure Hochzeit vorzubereiten, und du hast allen erzählt, wie verliebt und glücklich du warst. Wenn ich dir gesagt hätte, dass du aus meiner Sicht einen großen Fehler machst – wärst du mir dann etwa dankbar gewesen?“ Er ließ ihre Hand los, um wieder das Geländer zu umklammern. „Wenn ich damals etwas gesagt hätte, hätte es nur schlimme Komplikationen gegeben, und keiner hätte gewusst, wie er damit umgehen soll.“
„Vielleicht wäre das wirklich so gewesen“, räumte Katie ein. „Aber jetzt ist alles anders. Blake, ich muss dir etwas sagen …“
Sofort wandte er sich ihr zu. Ihre Stimme klang so zärtlich, so eindringlich.
„Blake, ich liebe dich“, sagte Katie. „Ich war mir einer Sache noch nie so sicher.“ Und bevor er noch irgendetwas dazu sagen konnte, stand sie auch schon direkt vor ihm und küsste ihn.
Auf einmal waren alle seine Bedenken wie weggeblasen und seine Träume in Erfüllung gegangen: Er hielt Katie in seinen Armen, und sie liebte ihn.
Katie wusste nicht, wie ihr geschah. Sie war überwältigt von dem Strudel der Gefühle und klammerte sich an Blake fest. Es kam ihr vor, als wären sie beide jahrelang blind
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