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Liebessklavin

Liebessklavin

Titel: Liebessklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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hätte niemals einen Gedanken daran verschwendet, dass er ein Dominus ist. Wenig später saßen wir gemeinsam in einer Bar und ich wollte mehr wissen.“
    „Also hat George dich in die Szene eingeweiht?“
    „Ja, aber wesentlich später nach der Geschichte. Alles, was er mir erzählt hatte, klang für mich unglaublich und so fern ab von dem, was ich bisher für guten Sex hielt. Ich lehnte es kategorisch für mich ab und wollte das nie wiederholen. Fälschlicherweise dachte ich wie viele Vanillas, SM wäre respektlos, pervers und nur was für Bekloppte. Wenn man sich damit nicht auskennt und nur hier und da was aufschnappt, hält man diese Menschen als Normalo für krank. Aber viel schlimmer als meine Einstellung dazu war die Tatsache, dass ich die Bilder nicht loswurde. Die Erinnerung an sie, meine Unbeherrschtheit, die Härte, mit der ichzugeschlagen, sie benutzt hatte, weil ich total die Kontrolle verlor, das war zu viel für mich.“ Simon grinste amüsiert und sah sie an. „Ich hab keinen mehr hochgekriegt und dachte, jetzt bin ich impotent.“
    Sie konnte nicht anders, sie prustete los und hielt sich die Hand vor den Mund. „Tut mir leid!“
    „Nein, ist schon okay, aber damals war das der absolute Supergau. Die heißesten Frauen im Bett, und ich konnte nicht, weil ich ständig daran denken musste, und kam mir immer so schäbig vor.“
    Erica kuschelte sich an seine Schulter und strich mit den Fingerspitzen sanft über seine Brust. „Und wie hast du das überwunden?“
    „Daran ist ein Traum schuld. Meine nächtliche Eroberung war geblieben und schlief neben mir. Als ich wach wurde, war ich so hart, dass ich sie damit weckte. Ich muss unbewusst ihre Hände festgehalten haben, aber sie wehrte sich nicht dagegen und genoss es. Danach ist mir erst bewusst geworden, dass ich von ihr geträumt hatte, in Fesseln, hilflos, wehrlos und meinem Willen ausgesetzt. Und ab da war der Knoten geplatzt. Es hat noch eine Weile gedauert, bis ich mir das eingestehen konnte, aber ich denke, das kannst du nachempfinden. Wir sind die Perversen in einer Vanillagesellschaft von Blümchensex und christlich abgesegneter Kinderzeugung.“ Simon verzog ironisch die Lippen und rollte sich über sie.
    „Hast du sie je wieder gesehen?“
    Simon nickte, strich ihr eine Strähne aus der Stirn und küsste sie. „Sie gehört heute zu meinen engsten Freunden und du wirst sie sicherlich bald kennenlernen.“
    Erica erwiderte den Kuss ungeduldig, denn in ihr keimten so viele Fragen auf. „Habt ihr jemals darüber gesprochen?“
    Wieder nickte er eine Bestätigung, küsste sie erneut und spürte ihre Neugier.
    „Was hat sie von dieser Nacht gehalten?“
    Fast hätte er die Frage im Keim erstickt, denn der Kuss, der folgte, war so intensiv und innig, dass sie vergaß, was sie soeben gesagt hatte.
    Sein Atem floss über ihre Brüste. „Sie hat nie wieder so guten Sex gehabt, wie mit mir in jener Nacht.“
    Sie war überrascht, nicht darüber, was er sagte, sondern wie. Da schwang keinerlei Selbstbestätigung darin, nicht ein Funken Stolz auf seine Aktion, sondern etwas anderes.
    Simon hob den Kopf, hielt in seinen Zärtlichkeiten inne, als schien er zu ahnen, dass sie verwundert war. „Heute bin ich ihr zutiefst dankbar, dass sie mir ihren Körper, ihre Lust, ihren Schmerz und ihre Demut geschenkt hat. Damals hielt ich sie für verrückt, sich einem totalen Neuling auf diesem Gebiet so auszuliefern und es auszuhalten.“ Simon hauchte warmen Atem auf ihre Brustwarze. „George hat mich unterwiesen und das Erste, was sich nahtlos widerlegte, war mein Gedanke, dass SM etwas mit Respektlosigkeit zu tun hat. Heute glaube ich sogar, dass der Großteil aller Dominanten, egal ob Dominus oder Domina, einen viel größeren Respekt ihren Sklaven und Subsentgegenbringen, als das in einer Normalobeziehung praktiziert wird.“ Er lächelte. „Es ist ein Privileg, so verstehe ich es heute. Ein Privileg, dessen der dominante Part sich erweisen muss, es wert zu sein. Wenn du mir deine Lust in die Hände legst, die Kontrolle an mich übergibst, ist das für mich ein Geschenk, Erica. So wertvoll und so einzigartig, dass ich mich dankbar schätzen kann, derjenige zu sein, der es entgegennehmen darf.“
    In seinem Blick lag so viel Wärme, Dankbarkeit und Liebe, dass ihr Herz einen Satz machte. Diese tiefen Einsichten in sein Leben, in sein Innerstes, zeugten für sie von so viel Vertrauen. Sie hatte diese Geschichte hören wollen. Sie hatte diese Geschichte

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