Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebessklavin

Liebessklavin

Titel: Liebessklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
Vom Netzwerk:
seufzte leise. „Würde ich nicht in Los Angeles festsitzen, stünde ich bereits vor deiner Tür, würde dich packen, fesseln und dir nach Strich und Faden das geben, wonach mir gerade der Sinn steht.“
    Um ihre Lippen zuckte es und ihre Augen blitzten frech auf. Wie schade, dass Simon diese Provokation nicht sehen konnte. „Und was wäre das?“
    Für einen Augenblick kehrte Stille ein.
    „Ich liebe dich, Erica und ich weiß, wie du dich fühlst. Ich kenne das, mir ist es ähnlich ergangen. Aber von dir zu hören, dass du es dir eingestehst, es aussprechen kannst und diesen Stolz in deiner Stimme zu erkennen, macht mich stolz, dankbar und ich fühle mich wie ein …“ Er hielt inne.
    „Sag es.“ Heiser flüsterte sie ihm diesen kleinen Satz in den Hörer, erschauderte wohlig dabei.
    „Ich fühle mich wie ein Gott.“
    Erica schloss die Augen, genoss das Beben, das durch ihren Körper floss. In diesem Moment hätte er alles von ihr verlangen können, sie hätte sich ihm nicht verweigert. Doch sie sprach es nicht aus.
    „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“
    Wie durch einen Schlag war sie hellwach. „Okay.“
    „Ich möchte, dass du gut nachdenkst und mir einen Brief schreibst.“ Die Stille knisterte in der Leitung. „Ich will, dass du mir einen Wunsch nennst, doch nicht irgendeinen. Ich will, dass du mir eine deiner heißesten, intimsten Fantasien preisgibst.“
    Ihr Schlucken war deutlich hörbar. Diese Bitte wühlte Gedanken in ihr auf, die er absichtlich geweckt hatte.
    „Nenn es einen Vertrauensbeweis. Ich werde dir nicht sagen, wann oder wo oder ob ich ihn dir erfüllen werde. Geh in dich und schreibe. Gib mir Details, damit ich entscheiden kann, ob ich es möglich machen kann oder nicht.“
    Ein Zittern erfasste sie und plötzlich fühlte sich ihr Kopf wie leer gefegt an. „Ich weiß nicht, ob ich so was kann.“
    Simon lachte rau. „Du kannst, ich habe einen Geschmack deiner Fantasie bereits bekommen. Einige deiner Neigungen haben wir bereits erkundet und nun will ich wissen, wie weit deine Gedanken reichen, die dich erregen, wenn du allein bist.“
    Erika starrte ins Leere.
    „In zwei Wochen bin ich aus LA zurück und habe für Samstag eine Einladung ins Theater. Ich würde mich freuen, wenn du mich begleitest.“
    Theater! Erica konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal ein Theaterstück gesehen hatte. „Gern, ja, ich liebe Theater.“
    Wieder ertönte ein Lachen. „Es ist ein etwas anderes Theaterstück, als du es kennst.“
    Das weckte ihre Neugier, doch Simon ließ sie im Ungewissen, ignorierte die ungeduldigen Fragen, die folgten.
    „Samstag werde ich dich abholen und dann erwarte ich einen Umschlag von dir. Schlaf gut mein Engel und viel Vergnügen beim Schreiben.“ Er wartete nicht, bis sie sich verabschiedete und das Klicken ließ Erica verstummen.
    Bereits in der Nacht begann sie zu schreiben, doch jede Fantasie, die sie aus ihrem Gedächtnis kramte, klang so banal und harmlos, und egal wie sehr sie sichbemühte, die Beschreibungen genau zu halten, spürte sie keinerlei Erregung bei den Worten.
    Am Morgen wachte sie zwischen zerknüllten Seiten in ihrem Kleid vom Abend auf und noch immer hielt sie den Stift in der Hand. Ihre Augen glitten über das Papier auf dem Block, lasen die Zeilen ihrer Handschrift und sie zerriss die Seite. Erica seufzte. „Das ist schwieriger, als ich dachte.“
    Selbst in den Tagen im Büro drehten sich ihre Gedanken um den Brief, den er ihr aufgetragen hatte. Wenn niemand da war, setzte sie an, kämpfte mit Formulierungen und Worten, die nur schwerlich das erzählten, was in ihrem Kopf vorging.
    Abends saß sie auf dem Bett vor ihrem aufgeklappten Laptop und starrte die leere Word-Seite an. Ihre Gedanken schweiften zu Simon, seinen Händen, seinen Lippen, dem Duft seiner Haut. Er war schon so lange fort, und ihr Blick glitt zu dem Telefon. Sollte sie ihm sagen, dass sie keine Schriftstellerin war? Ihm beichten, dass sie keinen geraden Satz formulieren konnte, geschweige denn überhaupt die richtigen Worte fand? Um sich abzulenken, surfte sie im Internet, setzte ihre Recherchen über Bondage und SM fort und blieb auf einer Seite hängen, die Kurzgeschichten kostenlos anbot. Ihr Blick floss über die Zeilen, jedes Wort sickerte in ihr Unterbewusstsein, nachdem sie eine der Geschichten angeklickt hatte. Nicht die Umschreibungen klangen so faszinierend, wirkten eher platt und lieblos, aber der Inhalt dieser Story trieb ihr die Glut

Weitere Kostenlose Bücher