Liebessklavin
wachsende Prickeln unerträglich. Erica rief nach Simon, doch nichts rührte sich. Jedes Mal, wenn sie ihren Kopf hob, soweit das Seil an ihrem Halsband es zuließ, verspannten sich die Muskeln in ihrem Nacken und ihren Schultern. „Simon, bitte, das hier wird unangenehm.“
Noch immer öffnete sich die Tür des Zimmers nicht. Erica ruckte an ihren Fesseln, doch auch das half nicht. „Simon.“
Plötzlich presste sie erschrocken die Lippen aufeinander. Zuerst schoss ihr die Erinnerung an Simons Erzählung durch den Kopf – die angekettete Frau – seine erste Sklavin. Erica schluckte, denn darauf folgte, dass George sie gehört hatte und sie ihn auf den Plan rief mit ihrem Jammern. Lebte er in diesem Haus? Würde er sich in das Spiel einbringen? Würde Simon ihn vielleicht sogar zu ihr schicken?
Ericas Herzschlag beschleunigte sich, als die Tür sich öffnete. Doch nicht George mit seiner Gerte betrat das Kaminzimmer, sondern Simon. Er war allein.
Bevor er ihre Stricke löste, streichelte er zärtlich über ihren Körper, ließ kaum eine Stelle aus. Behutsam setzte er sie auf dem Sessel ab und kniete sich zu ihr. „Stuart ist sehr angetan von dir, mein Engel. Du scheinst ihn ebenso für dich eingenommen zu haben, wie du es mit mir getan hast.“ Seine Hände lagen auf ihren Oberschenkeln, warm, weich und vermittelten eine so wunderbare Vertrautheit, das Erica seufzte.
„Hast du noch Kraft oder möchtest du das Spiel erst einmal beenden?“
Sie dachte darüber nach, sich ein Ende zu wünschen, doch seine Frage weckte in ihr die Neugier, was noch geschehen könnte. „Ich bin matt, aber noch nicht erschöpft.“ Ihre Stimme zitterte, aber das Lächeln bestätigte die Bedeutung ihrer Worte.
Simon nickte und berührte zärtlich ihre Wange. „Ich muss jedoch mit dir sprechen.“
Instinktiv ahnte sie, welches Thema er anschneiden würde. Zwei Männer – eine Frau – ein Spiel, das alle drei erregen und befriedigen sollte. Sie zögerte und nahm sein Gesicht in beide Hände. „Wenn du mich mit ihm teilen kannst, ist es mir recht, dir und ihm zu dienen.“
Simon wirkte überrascht, Zufriedenheit breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Du beginnst, das Spiel zu lernen und deine Spieler zu lesen. Ist Master Stuart dir nicht mehr so zuwider?“ Sein Lächeln wandelte sich in ein amüsiertes Grinsen.
Erica senkte ihren Blick, wollte nicht, dass ihre Augen sie verrieten, doch wassollte es. Es war unnötig, zu lügen, ihre Gedanken für sich zu behalten.
„Er tut Dinge, die ich verabscheue, doch sie erregen mich und ich gebe es auf, zu hinterfragen, warum.“
Er küsste ihre Handinnenflächen. „Ich danke dir für deine Ehrlichkeit. Es berührt mich, mit dir dieses wunderbare Abenteuer zu erleben, deine Lust zu entdecken und deine wahre Natur zu entblößen.“
Sie blieben an der Tür stehen. Seine Hände steckten wieder in den Lederhandschuhen und Erica ließ sich von ihm die Augen verbinden. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust, das Spiel war noch nicht vorbei und eine zarte Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper. „Ich liebe dich, Simon!“
„Ich liebe dich auch.“ Sein Flüstern floss durch ihr Haar, seine Arme pressten sie an sich, dann führte er sie aus dem Raum. Unter ihren Fußsohlen spürte sie den Marmorboden des Flurs.
Simon legte seine Hand in ihren Rücken, dirigierte sie durch einen Türrahmen.
„Leg dich hin, mein Schatz.“
Erica lauschte in den Raum, hörte jedoch nichts. Wartete Master Stuart irgendwo? Sie spürte das weiche Polster des Bettes unter ihrem Po, erwartungsvoll legte sie sich hin.
Simon fesselte sie abermals und in ihrer Fantasie sah sie sich mit gestreckten Gliedern an die Bettposten fixiert, über ihr ein dicker Baldachin aus Brokat. An den Bewegungen der Matratze spürte sie, wie Simon von der Schlafstätte kletterte.
Ein Kuss berührte ihre Stirn. „Gute Nacht, mein Engel!“
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hörte sie in ihrer Verwirrung die Tür ins Schloss fallen. In ihrer Kehle steckten so viele Widersprüche, Dinge, die sie ihm gern hinterher geflucht hätte, doch er würde sie nicht mehr hören. Die kalte Dusche wirkte. Das plötzliche Ende, das Abwürgen der aufgekeimten Neugier, die Anspannung, all das floss in ihre flache hektische Atmung.
Die Bänder, mit denen er sie ans Bett gefesselt hatte, gaben ihr gerade so viel Spielraum, sich nicht selbst zu befreien, sich jedoch drehen zu können.
Verdammter Mistkerl!
Die Erkenntnis traf sie wie
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