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Liebessterne ueber Nizza

Liebessterne ueber Nizza

Titel: Liebessterne ueber Nizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Power
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herrschaftliche weiße Villa mit einem Dach aus roten Terrakottaziegeln bildete. Eine wahre Blumenpracht zierte die Balkone des oberen Stockwerks, und die großen Fensterfronten im Erdgeschoss mussten einfach traumhafte Ausblicke auf die zerklüftete Küste bieten.
    Conan saß neben dem Chauffeur und sprach fließend Französisch mit ihm. Seit ihrer Ankunft am Flughafen hatte er mit ihr allerdings kaum ein Wort gewechselt.
    Bewundernd betrachtete sie sein markantes Profil, das einer antiken Marmorstatue glich. Aber sie schwor sich, dass er niemals erfahren würde, wie überwältigt sie von seinem Reichtum und dem wundervollen Haus war – und von ihm!
    Daisy, die in einem Kindersitz auf der Rückbank neben ihr saß, kannte solchen Bedenken nicht, sondern rief begeistert: „Ist das dein Haus, in dem wir wohnen werden?“
    „Ja, Daisy.“ Conans Stimme klang bestimmt.
    „Für immer und ewig?“
    Ohne auf Siennas besorgten Blick zu achten, lachte Conan auf. „Ich glaube, selbst du würdest dich eines Tages hier langweilen.“
    „Nein, bestimmt nicht“, erwiderte das kleine Mädchen. Als wäre ihre Mutter noch nicht peinlich genug berührt, fügte sie freudig hinzu: „Wirst du bei uns wohnen?“
    Obwohl die Frage nur ein Ausdruck von Daisys kindlicher Unschuld war, musste Sienna dem Ganzen schnell ein Ende setzen. „Wir sind nur für die Ferien hier. Nur für ein paar Wochen.“
    Conans Miene nahm kurz einen harten Zug an, doch dann kamen ein paar Angestellte aus dem Haus, um sich um die Koffer zu kümmern und Shadow aus dem hinteren Teil des Wagens zu entlassen, und er verkniff sich einen Kommentar.
    Bevor er ihr die Tür öffnen konnte, war Sienna ausgestiegen und nahm Daisys Hand, damit das Kind nicht davonlief. Vielleicht brauchte sie ihre Tochter aber auch selbst als Halt, weil Sienna plötzlich bewusst wurde, dass sie nun ganz allein auf dem Territorium der Ryders war.
    Zu ihrer Überraschung riss sich Daisy los, lief zu Conan und ergriff die Hand des Onkels.
    Die Sympathiebezeugung traf ihn völlig unvorbereitet. Er sog hörbar die Luft ein, straffte die Schultern und betrachtete das kleine Gesicht, das ihn anstrahlte, mit einer Mischung aus Überraschung und Widerwillen.
    „Wie komme ich denn zu der Ehre?“
    Als wäre Daisy sich mit einem Mal nicht mehr sicher, was sie von dem fremden Mann halten sollte, ließ sie dessen Hand los. Trotzdem lief sie aufgeregt neben ihm her und schüttelte den Arm der Mutter ab, die sie zurückhalten wollte.
    „Gewöhn dich daran, Sienna“, flüsterte Conan, sodass es sonst niemand hören konnte. „Du hast sie lange genug für dich allein gehabt. Nun finde dich damit ab, dass sie noch eine andere Familie hat. Und wenn du meiner Mutter gegenüber deine Zunge ein wenig im Zaum halten könntest, wäre ich dir äußerst dankbar. Wie ich schon sagte – sie ist sehr krank.“
    Seine herablassende Art ärgerte Sienna, auch hätte sie ihm gern gesagt, dass sie diejenige gewesen war, die sich die abfälligen Bemerkungen von Avril Ryder hatte anhören müssen. Doch sie entschied, dass es besser wäre, Konfrontationen zu vermeiden, und schwieg.
    Stattdessen rief sie nach Shadow , der bereits an einem der Marmorpfeiler am oberen Ende der Treppe schnüffelte. Glücklicherweise gehorchte der Hund und kam sofort angelaufen.
    Als Sienna sein Fell kraulte, spendete ihr das Trost, und sie sprach beruhigend auf ihn ein, während sie ihm die Leine umlegte.
    Sobald sie das Haus betreten hatten, nahm ein Angestellter Sienna den Hund ab. Jetzt überkam sie das unangenehme Gefühl, Conan Ryder mit Haut und Haar ausgeliefert zu sein.
    „Keine Sorge, man wird sich hervorragend um ihn kümmern“, beruhigte er sie.
    „Er braucht besondere Pflege“, erwiderte Sienna. „Er wurde misshandelt, bevor er ins Tierheim kam. Und er isst gern Tomatensuppe und schläft bei mir im Bett, weil er nicht gern im Dunkeln allein bleibt.“
    „Hilfe …“ Er verdrehte die grünen Augen verzweifelt gen Himmel. „Er ist ein Hund .“
    Genau wie du . Sie verkniff sich die dumme Bemerkung. Conan war hart und immun gegen jede menschliche Regung. Das hatte sein Bruder immer von ihm behauptet, und die Art, wie er Niall behandelt hatte, sprach Bände. Durfte ein Tier da etwa auf Verständnis und Mitleid hoffen?
    Eine junge Angestellte namens Claudette kam und führte Sienna und Daisy zu ihren Zimmern im ersten Stock. Jeder Raum verfügte über ein eigenes großzügiges Bad und spiegelte den Stil des Hauses

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