Liebessterne ueber Nizza
Wangen …“ Conans Worte brachten sie in die Gegenwart zurück. Er schien ihr Schweigen als Freibrief zu werten, die Linie ihres Gesichts mit einem Finger nachzuzeichnen. Sie wies ihn nicht zurück, gebannt von einer Sinnlichkeit, die so gefährlich wie verführerisch war. „Das nervöse Stammeln, das über die verlockenden Lippen kam.“
Ich fühlte mich erbärmlich! Beschämt! Aber es gab gute Gründe. Für alles, was ich getan habe, gab es gute Gründe!
Aber sie hatte geschworen, ihm nichts zu verraten.
Sag niemandem ein Sterbenswort! Für einen kurzen Moment hallten Nialls Worte in ihrem Kopf nach – ängstlich und beschwörend. Versprich mir, dass du es niemandem erzählst! Vor allem nicht Conan!
Sie hatte es Niall geschworen und würde Wort halten. Für immer.
Entschlossen blickte sie Conan in die Augen und zwang sich zu sagen: „Du hältst dich wohl für unwiderstehlich, oder? Aber das bist du nicht.“
Er lachte leise auf und nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. Ihre Nasenflügel bebten leicht, doch sein Blick blieb an den Wimpern hängen, die sich über die blauen Augen senkten. „Nein?“, flüsterte er, beinahe zärtlich.
„Hast du keine Angst, dass ich dich ausnehmen und in den Ruin stürzen könnte?“ Sie betonte jedes Wort.
Er lachte nur erneut. „Das würdest du niemals schaffen.“
Natürlich nicht. Dafür besaß er zu viele Millionen.
Plötzlich hörten sie von der Terrasse her ein Bellen, gefolgt von einem Kinderlachen.
„Geh und sieh nach deiner Tochter“, befahl Conan. „Aber vergiss nie … du spielst ein gefährliches Spiel. Mit mir kannst du nicht so umspringen wie mit meinem Bruder.“
Den Weg zurück rannte sie beinahe, froh, sich um die einfachen Bedürfnisse von Daisy und Shadow kümmern zu können.
4. KAPITEL
Conan blickte von seinem Laptop auf und schaute aus dem Fenster seines Arbeitszimmers. Die Tabellenkalkulation auf seinem Rechner war nicht annähernd so interessant wie die Szene, die sich neben dem Swimmingpool abspielte.
Mit knappem weißem Bustier und Shorts bekleidet, machte Sienna ihr Workout. Daisy saß im Schatten eines Sonnenschirms und malte auf einem Zeichenblock. Der haarige Vierbeiner lag direkt daneben, wie Conan angewidert entdeckte.
Seine Nichte wirkte etwas stämmig, genau wie ihr Vater. Bei dem Gedanken wurden Conans Züge etwas weicher. Sie würde niemals die zierliche Figur ihrer Mutter haben, war aber ein wohlerzogenes nettes Kind. So viel hatte er seit ihrer Ankunft vor zwei Tagen mitbekommen. Und wenn Sienna sich in irgendeiner Form nicht ausreichend um sie kümmerte, so merkte man es dem Kind nicht an.
Zumindest das sprach für ihre Mutter, wenn auch sonst nichts weiter. Allerdings musste er überrascht feststellen, dass sich sein Verlangen regte, sobald er an das nächste Aufeinandertreffen mit der Witwe seines Bruders dachte.
Oder lag es nur daran, wie sie sich gerade neben dem Pool bewegte? Sie hob ihre schlanken, wunderschönen Beine in die Luft, während ihr Oberkörper auf dem Boden lag, die festen Brüste deutlich sichtbar, da Sienna die Hände hinter den Kopf positioniert hatte.
In diesem Moment lief das kleine Mädchen auf sie zu. Sienna setzte sich auf und schob ihrer Tochter eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die zärtliche Geste erinnerte Conan an damals, vor langer Zeit, als es nur seine Mutter und ihn gegeben hatte. Bevor Avril seinen Stiefvater geheiratet und Niall bekommen hatte – und sich alles für immer änderte.
Ob es ihm gefiel oder nicht, Sienna war sein Gast, und das Verhältnis zwischen ihr und seiner Mutter war in den letzten zwei Tagen mehr als angespannt gewesen. Wahrscheinlich war sie zum Pool gekommen, weil Avril ein Schläfchen hielt. Offensichtlich ging sie ihrer Schwiegermutter aus dem Weg, um den Kontakt möglichst gering zu halten. Das bedeutete allerdings, dass sie zu viel Zeit allein verbrachte. Dem wollte er nun ein Ende setzen.
Sienna stand breitbeinig neben dem Pool. An den Hand- und Fußgelenken trug sie leichte Gewichte und beschrieb mit dem linken Arm einen Halbkreis über dem Kopf, als sie Conan aus dem Haus kommen sah.
Er trug ein weißes Leinenhemd und helle Chinos. Aus dem Ausschnitt lugten einige Brusthaare hervor, weitere zeichneten sich dunkel unter dem Stoff des Hemdes ab. Die eng geschnittene Hose betonte seine schmalen Hüften und die muskulösen Schenkel. Er war von Kopf bis Fuß durchtrainiert, braungebrannt – männlich.
Als Daisy ihn bemerkte, sprang sie
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