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Liebessterne ueber Nizza

Liebessterne ueber Nizza

Titel: Liebessterne ueber Nizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Power
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aus der Situation gezogen.“ Sie wandte ihm wieder das Gesicht zu, bereute es aber sofort. Seine Augen funkelten grün-golden im Licht der untergehenden Sonne, der Wind fuhr durch sein tiefschwarzes Haar. „Das zeigt nur, was für ein engstirniger Mensch du bist“, fügte sie hinzu, verärgert darüber, dass sie sich seiner Nähe so bewusst war. „Engstirnig, voreingenommen und nur auf deinen Vorteil bedacht!“
    „Ist das alles?“ Statt der Wut, die sie eigentlich erwartet hatte, lag ein Lächeln auf seinen wunderschönen Lippen. „Vielleicht sehen wir in dem anderen nur unser Spiegelbild. Das könnte der Grund sein, warum wir uns so zueinander hingezogen fühlen.“
    „Ich fühle mich nicht zu dir hingezogen.“ Es war eine offensichtliche Lüge.
    „Ach nein?“, sagte er sanft. „Das bezweifle ich aber.“
    Du Dummkopf! schalt sie sich selbst. Natürlich provozierte so eine Aussage einen Mann wie Conan. Nur wegen ihrer vorlauten Art musste Sienna sich jetzt auf weitere Demütigungen gefasst machen. Denn er hatte recht. Sie fühlte sich so sehr zu ihm hingezogen, dass er sie nur berühren musste und …
    Als er den Arm auf die Rückenlehne ihres Sitzes legte und sich zu Sienna herüberbeugte, rutschte sie unruhig hin und her.
    „Willst du mich überwältigen?“ Ihre Stimme versagte fast.
    Er lachte leise und fuhr mit der Fingerspitze über Siennas Wange. „Du scheinst mir nicht die Frau zu sein, die sich so eine Behandlung von irgendeinem Mann gefallen lässt. Dafür bist du viel zu selbstbewusst.“ Sein Gesicht war so nah, dass Sienna die Augen schloss, doch sie spürte seinen Atem auf ihren Lippen. „Ich will, dass du dich mir aus freien Stücken hingibst. Dass du mir all das gibst, was ich bereit bin, dir zu geben.“
    Allein seine Worte und sein Tonfall erregten sie so sehr, wie sie es nie für möglich gehalten hätte.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wirkte allein die Vorstellung, was sie mit einem Mann tun wollte, wie das reinste Aphrodisiakum.
    Zu gern hätte sie ihre Gefühle vor ihm versteckt, aber ihre Brüste verrieten sie. Sienna spürte die wachsende Erregung und atmete hörbar ein, als er eine ihrer harten Spitzen so leicht berührte, als hätte sie es bloß geträumt.
    Verlangend neigte sie den Kopf in seine Richtung, verrückt nach der Berührung seiner Lippen.
    „Oh nein, ich werde dich nicht küssen.“
    Sie riss die Augen auf – nicht nur wegen der unverschämten Erklärung, sondern auch wegen Conans unglaublicher Selbstdisziplin.
    „Das würde es dir ermöglichen, mir vorzuwerfen, ich hätte dich verführt.“
    „Genau das hast du getan“, sagte sie, tief gedemütigt.
    Unbeeindruckt glitt er in seinen Sitz zurück und ließ den Motor an.
    „Versuch zumindest, ehrlich zu dir selbst zu sein“, riet er ihr, bevor er wieder auf die Straße fuhr. „Wenn du es mir gegenüber schon nicht sein kannst.“
    „Ich wollte das nicht“, murmelte sie. Es war eine Lüge. Sie wollte ihn. Und das mit schmerzhafter Verzweiflung.
    „Keine Angst“, sagte er rau und schaltete in einen höheren Gang. „Das geht vorbei.“
    Sie sah ihn weder am nächsten noch am übernächsten Tag, da er wegen einer Konferenz nach London fliegen musste. Sie verbrachte ein paar schöne Stunden mit Daisy an dem kleinen Privatstrand und schloss mit Avril einen brüchigen Frieden.
    In dem Versuch, die Vergangenheit auf sich beruhen zu lassen, hatte Sienna einige Fotos ihrer Tochter mitgebracht und schenkte sie der Großmutter.
    Sie schaffte es sogar, Nialls Mutter dazu zu überreden, mit ihr einen Abendspaziergang durch den Garten der Villa zu unternehmen. Aus ihrer Erfahrung mit älteren Menschen wusste sie, dass leichte körperliche Übungen sich positiv auf das Wohlbefinden auswirkten.
    Am zweiten Abend legte sie sich mit dem befriedigenden Gefühl ins Bett, bei ihrer Schwiegermutter etwas Gutes bewirkt zu haben. Doch am nächsten Morgen wachte sie mit rasenden Kopf- und Gliederschmerzen auf.
    „Richten Sie Madame Ryder bitte aus, dass ich heute besser nicht in ihre Nähe komme“, sagte sie Claudette. „Ich fürchte, ich habe mir etwas eingefangen. Und kümmern Sie sich bitte um Daisy“, fügte sie hinzu. „Ich möchte nicht, dass sie sich bei mir ansteckt.“
    Am Nachmittag kam Claudette mit einer teuer aussehenden Vase, in der ein riesiger Blumenstrauß steckte.
    „Von Madame“, erklärte sie und stellte die Vase auf einen kleinen Tisch gegenüber dem Bett. Die freundliche Geste ihrer Schwiegermutter

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