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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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und uns belauschte. Tom kannte wohl seine Mutter, stand auf und schloss die Küchentür, zur Sicherheit.
    „Du hast also mit Georg geschlafen, ja?!“, fragte Tom beleidigt. 
    Sollte das jetzt ein Verhör werden? Und Tom als Inquisitor quasi? 
    „Tom“, versuchte ich.
    „Nix Tom! Wie konntest du nur? Erst mit ihm und dann mit mir? Ich erkenne dich nicht wieder!“, barschte er mich an. Na ich kannte mich auch nicht wieder, das war ja mein Problem! Seine verletzte Eitelkeit stand ihm ins blasse Gesicht geschrieben und er tat mir unendlich leid. Auch wenn ich mich in den letzten Wochen mit meiner Amnesie arrangiert hatte, wäre jetzt, in diesem Augenblick, eine Spontangenesung absolut von Vorteil gewesen. Man hörte doch immer wieder von solchen Dingen. Vielleicht sollte ich mal spontan mit Anlauf meinen Kopf auf die Spüle headbangen !
    „Du weißt doch, dass ich mich an nichts erinnern kann“, beschwor ich ihn und wusste, dass das ein sehr schwacher Trost war.
    Tom zuckte mit den Achseln.
    „Was wird, wenn das mein Kind ist?“, fragte Tom.
    Ich wusste nicht, was ich daraufhin entgegnen sollte. Einerseits fühlte ich mich in seiner Nähe so geborgen und konnte mir durchaus vorstellen, ein Kind mit ihm großzuziehen. Vielmehr musste ich mir sogar eingestehen, dass es mein größter Wunsch war, dass Tom der Vater meines Kindes ist. Aber was, wenn das Georgs Kind war, das in mir wuchs? Ich konnte mir immer noch nicht vorstellen, mit Georg geschlafen zu haben, aber wenn er es sagte...
    Hatte ich jetzt noch ein Recht auf Toms Liebe? Wie konnte ich nur so freizügig mit seinen Gefühlen spielen. Ich mochte mich in diesem Augenblick selber nicht mehr.
    „Ich weiß auch nicht, was wir machen sollen“, resignierte ich, „derzeit können wir nur abwarten, ob es uns gefällt, oder nicht. Oder hast du eine bessere Idee? Wenn das dein Kind ist, wirst du selbstverständlich sein Vater sein. Aber willst du dich der Hoffnung hingeben? Was, wenn das Georgs Kind ist?“ Tom zuckte mit den Schultern.
    Ich seufzte.
    „Dass das kein Disneyland ist, für alle Beteiligten, ist mir auch klar, aber was kann ich tun?“ Flehend suchte ich Toms Augen. Der schwieg betreten und starrte in den Grund seiner Kaffeetasse.
    „Sag mir doch wenigstens, wie wir zueinander standen, bevor ich diesen Unfall hatte. Es nützt doch keinem, wenn wir darauf warten, bis mir alles wieder von allein einfällt. Tom bitte!“, flehte ich. Das war das erste Mal, dass ich Tom direkt auf unsere eheliche oder ex-eheliche Beziehungsweise ansprach und ihn bat, mir Einzelheiten zu offenbaren. Irgendwie hatte ich gehofft, dass sich von ganz allein alles zum Guten wendete. Ich hatte mir gewünscht, dass Tom mir oder besser gesagt - uns – früher oder später noch eine Chance einräumte. Ich konnte nicht umhin, mir einzugestehen, dass ich für Tom Gefühle hatte, welcher Natur auch immer. Ich begehrte ihn und wollte ihn zurück, wollte, dass er mich wiederliebte.
    „Du warst diejenige, die die Scheidung wollte“, sagte er trocken, „und Penny, glaub mir eins, du bekommst immer, was du willst.“ Er lachte ein höhnisches, ein verletztes Lachen.
    „Also haben wir uns scheiden lassen. Ich wollte das nicht, du wolltest das.“ Auf Toms Stirn trat eine Ader hervor. Am liebsten wäre ich auf ihn zugegangen und hätte sie gestreichelt, ihm gesagt, dass alles gut wird, dass die Scheidung ein Fehler war. Aber was, wenn ich Georgs Kind unter dem Herzen trug? Konnte ich von Tom erwarten, dass er sich dieser Situation stellte?
    „Tom, es tut mir leid. Ich kann mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich die Scheidung wollte, ich erinnere mich doch an nichts, aber versuch doch bitte, dich in meine Lage zu versetzen“, appellierte ich.
    „Penny, ich weiß, dass das für dich auch kein Spaziergang ist, aber eins sag‘ ich dir jetzt mal. Bis jetzt ging es in Pennys Leben immer nur um Penny. Ich muss langsam anfangen, an mich zu denken. Und noch etwas. Dass mit der Schwangerschaft muss Hermine nicht wissen. Noch nicht.“ Mit diesen Worten verließ Tom die Küche und ging ins Atelier.
    In Pennys Leben geht es immer nur um Penny , hallte es in meinem Hinterkopf nach. 
     
    „Ich muss Wäsche aufhängen!“, ätzte Hermine, während sie die Küche betrat. Einerseits klang ihr Ton aufbürdend, andererseits entschuldigend. Sie griff in die Schale mit den Hundekeksen und steckte sich einen der Drops in den Mund. Dann öffnete sie das Bullauge der Waschmaschine.
    Hermine

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