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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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musste jedoch den Hartmä nnern zugestanden werden, dass sie die ersten drei Stunden ohne Murren durchgestanden hatten. Bis sie Hunger bekamen und wir uns in dem Schmuckgeschäft einfanden, das wir zuallererst besucht hatten.
    „Der mit Weißgold ist doch schön “, startete Mick den verzweifelten Versuch, das Ganze abzukürzen.
    „Oder doch der mit den keltischen Ornamenten“, gab seine Braut zu bedenken. „Du siehst damit aus wie ein keltischer Krieger.“
    Das konnte also noch dauern!
    Mit einem nachsichtigen Lächeln wandte ich mich ab und ging zu der riesigen Vitrine mit den Halsketten. Bewundernd strich ich über das faszinierende Relief einer herrlichen Goldkette, die wunderbar zu dem Kleid passte, das ich morgen zur Hochzeit tragen würde. Filigranes Edelmetall in keltischen Schlingen, feenhaft feminin und wunderschön.
    „Na, Xenia“, hörte ich Thorsten Hartmanns Stimme hinter mir, „wie geht’s denn so?“
    Das aufkeimende Prickeln in meinem Rückgrat niede rkämpfend nahm ich meine übliche Abwehrhaltung ein. „Sehr gut, vielen Dank!“
    „Das heißt, Sie haben Ihren Prinz auf dem weißen Pferd gefunden?“ Lässig stützte er sich oberhalb meines Kopfes an der Vitrine ab und beugte sich zu mir herunter.
    Ich wich ein Stück zurück und antwortete: „ Ja, ich habe einen Mann getroffen, der das sein könnte, was ich suche.“ Vor Überraschung über mich selbst blinzelte ich mit den Augen. Was ging ihn das eigentlich an?
    „Und? Hattest du schon Sex mit ihm ?“, fragte er.
    Zögerte ich eine Idee zu lange mit der Antwort, oder was war es sonst, das Hartmann auflachen und tönen ließ: „Na, dann scheint es mit deiner großen Liebe nicht weit her zu sein, Süße!“
    „Das geht Sie überhaupt nichts an !“, empörte ich mich zu Recht. „Und wenn Sie mich noch weiter duzen, rede ich kein Wort mehr mit Ihnen!“
    Was sowieso besser wäre!
    „Okay, okay!“ Er hob beschwichtigend die Hand – die rechte, die nicht an der Vitrine lehnte. „Wenn Sie unbedingt das Sie brauchen, um sich das trügerische Gefühl zu geben, zu mir auf Distanz bleiben zu können, ist das okay!“
    Seine Hand wanderte weiter am oberen Rand der Vitrine entlang auf mich zu, sein Körper folgte, bis ich fast unter seiner Achselhöhle stand. Er roch nach Desinfektionsmittel und nach männlicher Arroganz.
    „ Um auf meinen alten Vorschlag zurückzukommen“, schwenkte er um, „können Sie sich inzwischen erwärmen für meine Idee von einer schönen Nacht voller Spaß? Nicht heute Nacht, denn irgendwann brauche auch ich mal Schlaf, aber sagen wir morgen. Nach der Hochzeit. Wir lassen die Feier einfach nett ausklingen. Eine Nacht guten Sex, ohne Verpflichtung.“
    „Ihr Text hat sich nicht verändert, Herr Dr. Hartmann!“ Es gelang mir sogar, das beunruhigende Herzklopfen zu bekämpfen, das seine Nähe bei mir auslöste. Es war eigentlich ganz einfach. Ich brauchte mir nur seine anderen Sprüche ins Gedächtnis zu rufen, beispielsweise den hier: „…und dann trennen wir uns ohne Getue!“
    Oder wie wär’s mit „schneller, unkomplizierter Spermienentleerung“.
    Oder nicht zu vergessen den Klassiker: „ Meine Erfahrung ist, dass alle Frauen gleich sind, und an Ausnahmen glaube ich schon lange nicht mehr!“
    „Sie würden sich echt was entgehen lassen !“ Seine goldbraunen Augen blitzten herausfordernd.
    „Sie sind noch immer so selbstgefällig wie früher .“
    „Und Sie sind noch immer so zickig wie fr üher.“
    „Na, dann ist ja alles in bester Ordnung!“ Ich ließ ihn st ehen, ging zu Freya und bewunderte einen Ring aus zarten piktischen Silberspiralen an ihrem Finger.
    „Ist der nicht toll ?“, seufzte Freya bewundernd. „Der passt heruntergerissen zu meinem Brautkleid.“
    „Wunderschön“ , fand ich. „Allerdings würde er an Mick nicht so vorteilhaft wirken, sondern…“ Ich suchte nach dem richtigen Wort.
    Mick fand es: „Schwul. An mir wirkt das Ding schwul!“ Woraufhin sich Freya postwendend einem mächtigen Silberring zuwandte.
    Plötzlich strich etwas Kühles über meine Kehle , zärtlich und gefährlich. Erschreckt griff ich danach und stellte fest, dass es die Goldkette war, die ich soeben bewundert hatte.
    Thorsten Hartmann verschloss sie mir geschickt im Na cken. „Sie steht Ihnen gut.“
    Ein Blick in den Spiegel, den mir die Geschäftsinhaberin behände hinhielt, gab Hartmann Recht. Das Gold auf meiner Haut funkelte in einem warmen keltischen Licht, das meine Pupillen

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