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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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gerade keine andere habe , fiel mir unvermittelt ein. „Nein, Thorsten, wir werden uns nicht treffen! Wir trennen uns ohne Getue, wie abgemacht.“
    Seufzend drückte er mich. „Verdammt schade! Aber ich habe ja noch mein Traumwochen ende. Merk es dir unbedingt vor! Dreizehnter August. Ich rufe dich zwei/drei Tage vorher noch mal an.“ Er rollte herum und legte sich auf mich. „Und ich habe noch heute Nacht!“
    Die nutzte er.

    Ausgelaugt, als hätte ich mit hundert Männern geschl afen, kam ich dann zum Frühstückstisch, wo uns bereits Freya mit bester Laune und Mick mit einem dümmlichen Grinsen erwarteten.
    Von den anschließenden Besuchen im Schloss und der h istorischen Altstadt bekam ich nicht viel mit. Zu sehr konzentrierte sich meine gesamte Aufmerksamkeit auf den Mann, an dessen Hand ich mich festhielt.
    In einem Museum fanden wir den Oberarm-Goldreif eines Wikingerkriegers, der nach Freyas Einschätzung bestens um die Oberarme der Hartmänner passen würde. Dazu suchte sie ihnen noch geeignete Schwerter, Schilde, Dolche und Kilts aus. Derart amüsiert zogen wir lachend durch das Museum, argwöhnisch verfolgt von den Blicken der ernsthafteren Besucher.
    Viel zu früh mussten wir zum Flughafen. Da Thorsten sp äter gebucht hatte und in unserer Maschine nicht mehr untergekommen war, ging sein Flug drei Stunden nach unserem. Im Flughafenbuchladen kaufte er sich einen Krimi, um die Zeit zu überbrücken.
    Während der ganzen Warterei auf dem Flughafen kämpfte ich die drückende Frustration nieder, und hielt mich tapfer in der Konversation mit den anderen, ohne mir etwas anmerken zu lassen.
    Ohne Getue.
    Dabei hielt ich jedoch Thorstens Hand umklammert, als könnte sie mir den Trost spenden, den es nicht gab.
    Auch merkte ich an der Art, wie er meinen Händedruck erwiderte und mich immer wieder an sich zog, dass er genauso meine Nähe suchte und den Abschied bis auf den letzten Drücker hinauszögerte.
    Selber Schuld, du Idiot!
    Als wir dann in den Bus einstiegen, der uns zu unserem Flugzeug der British Airlines bringen würde, hielt Thorsten mich zurück. „Und vergiss nicht, das Wochenende um den dreizehnten August! Ich gebe dir ein paar Tage vorher genauer Bescheid. Und bitte besorg dir diese Klamotten, die die bezaubernde Jeannie anhat!“
    Ein letzter leidenschaftlicher Kuss , und ich riss mich von ihm los.
    I m Flugzeug hatte ich einen Fensterplatz in der Reihe vor Freya und Mick, so dass ich nur aus dem Fenster starren musste, damit niemand bemerkte, wie ich mit den Tränen rang. Niemand außer der Stewardess, und die hielt es wohl für Flugangst. Freundlich reichte sie mir eine Zeitschrift und machte mich dezent auf die Kotztüte aufmerksam, die in einem Netz vor mir steckte.
    Als wenn sich das Problem so einfach lösen würde.

    „Du siehst toll aus“, sagte ich zu Freya. Dem Anlass entsprechend hatten wir Gestecke aus Getreideähren und Wiesenblumen im Haar.
    „Du aber auch!“ Sie befüllte den Ritualkelch mit Rotwein und rückte ihn auf dem unebenen Stein zurecht, der uns als Altar diente. „Schade, dass uns die Männer nicht so sehen!“
    „Du hast doch Mick nichts gesagt?“
    „Nein, natürlich nicht!“ Sie stellte eine der goldenen Altarkerzen auf, die umgefallen war. „Trotzdem ist es schade. So wunderschön, wie wir aussehen, würden sie uns anbeten. Übrigens, wie läuft es mit Thorsten und dir?“
    „Wir haben uns getrennt ohne Getue, ganz nach seinem obersten Prinzip.“ Ein Kristall fiel mir aus der Hand und rollte ins Gras. Ich hob ihn wieder auf und legte ihn auf den Altar.
    Selbstverständlich erzählte ich Freya nichts von meiner verlorenen Wette und Thorstens Traumwochenende, denn mit seiner beschämenden Idee, mich ein Wochenende lang von ihm herumkommandieren zu lassen, wollte ich mich vor niemand anderem bloßstellen.
    Noch nicht mal vor Freya.
    „Dann hat er seine Scheiß-Einstellung doch nicht geändert?“ Über die Flammen der Kerzen hinweg sah sie mich ernst an.
    „Nein, warum sollte er?“ Entgegen meiner sehnlichsten Hoffnungen hatte Thorsten Hartmann meine Forderung eingehalten und sich nicht blicken lassen. Auch nicht angerufen.
    G ar nichts.
    „Männer sind Scheiße “, seufzte Freya mitfühlend und schmückte den Altar mit Blumen, die sie aus dem Garten ihrer Mutter stibitzt hatte.
    „Mick auch ?“ Alarmiert forschte ich in ihrem Gesicht, soweit der Kerzenschein es zuließ.
    „M anchmal.“ Sie steckte ihr Ritualmesser vor dem Altar in den Boden,

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