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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Augen, legte den Kopf nach hinten und stöhnte wo hlig. Er zerfloss förmlich unter meinen Händen, als ich ihm Mystic-Aquamarin- Shampoo in sein kurz geschnittenes Haar massierte. Meine Finger glitten über seinen ganzen Körper. Nicht sanft, wie ich eigentlich vorgehabt hatte, sondern eher hart schrubbend, weil ihm das offenbar besser gefiel.
    Als ich beschloss, dass das nun genug war, stand ich auf und dirigierte Hartmann mit einer Handbewegung aus der Wanne. Mit dem großen Badetuch rieb ich seinen gesamten mächtigen Körper ab. Als ich in die Hocke ging, um seine Füße abzutrocknen, ragte sein Penis herausfordernd in mein Gesicht. Doch bis auf ein feuchtes Rosenblatt, das ich davon wegzupfte, ignorierte ich ihn.
    Nachdem das Abtrocknen erledigt war, nahm ich mir den zweiten Punkt auf meiner imaginären Liste vor. Mit einem Kopfnicken deutete ich ihm an, mir zu folgen. Noch immer sprach keiner von uns ein Wort. Wozu auch?
    Ich ging in sein Wohnzimmer, das so war, wie ich es in Erinnerung hatte von meinem ersten Besuch hier, als ich mit Mick das Geschäftskonzept präsentiert hatte: Es war geräumig und besaß wie der Rest des Apartments den Charme eines postnuklearen Weltraumlabors. Als einzige Ausnahme stach die Couch hervor: riesig, weinrot, mit vielen beigefarbenen Kissen und einer kuscheligen Decke. Eine Spielwiese.
    Wie geschaffen für s eine Zwecke.
    Und jetzt für meine.
    Eine Handbewegung von mir genügte, und Hartmann ließ sich fügsam darauf nieder, nackt wie er war. Und wie ich ihn brauchte.
    Ich holte die Flasche mit dem Massageöl aus meinem Korb, kehrte zurück zu dem Doktor und drückte ihn in die Horizontale. Behaglich stöhnend ließ er sich von mir Brust, Arme und Beine massieren und drehte sich bereitwillig um, damit ich mir seinen Rücken vornehmen konnte.
    „Das muss ein Traum sein“, schnurrte er. „Das ist viel zu schön, um wahr zu sein. In Wirklichkeit habe ich Nach tdienst in der Klinik, liege auf dem Sofa im Bereitschaftsraum, und gleich kommt eine Schwester rein und weckt mich wegen irgendeinem Scheiß, den auch Wallner erledigen könnte.“
    „Dann solltest du diesen Traum genießen, solange er dauert.“ Lächelnd durchwalkte ich seine Schultermuskeln. „Und keine Sorge! Die Krankenschwester, die dich gleich wecken wird, wird es bitter bereuen, sobald sie deiner Aufwach-Laune ausgesetzt ist.“
    Schmunzelnd schloss er die Augen, und ich massierte ihn weite r, bis mir die Finger erlahmten. Und ich verwundert feststellte, dass er eingeschlafen war.
    Natürlich! Der lange Arbeitstag, das Bad, erst recht die Massage – ich ließ ihn sein Ni ckerchen machen und deckte ihn mit der Sofadecke zu. Sein Gesicht sah so friedlich aus mit diesem verdatterten Grinsen darauf.
    Ich gestattete mir einen liebevollen Blick auf ihn, bevor ich in die Küche ging und ihr die fabrikneue Jungfräulichkeit nahm.
    Bisher hätte es planmäßiger nicht la ufen können.

    Mir fiel das Salatbesteck aus der Hand, als ein nackter Riese hereingestürmt kam und hervorstieß: „Du bist noch da!“
    „Verdammt, Hartmann, musst du mich so erschre cken?“
    „Ich dachte, das wäre ein Traum gewesen.“ Er wirkte e rschöpft, als er sich gegen den Türrahmen lehnte.
    „Am besten , du isst erst mal was!“
    „Saug ute Idee!“ Er drehte ab und verschwand, wahrscheinlich auf die Toilette.
    Umzäunt von vier metallenen Stühlen stand der Esstisch verloren in der dafür eher ungeeigneten türnahen Ecke des Wohnzimmers. Als hätte man ihn beim Umzug dort abgestellt, ohne sich je die Mühe zu machen, ihn zu seinem richtigen Ort vor dem Fenster zu bringen. Ich deckte ihn dennoch festlich mit Servietten, Leuchterkerzen und Geschirr, das ich alles von daheim mitgebracht hatte, da ich nicht wusste, welche Ausstattung ich bei einem Mann wie Thorsten Hartmann voraussetzen konnte.
    Als ebendieser zurückkam, trug er ein T-Shirt mit passender Jogginghose in obligatorischem Boxclub-Mausgrau. Ich drückte ihm eine CD in die Hand und wies auf die unübersichtliche Tonanlage in der Wohnzimmerschrankwand. „Kannst du die bitte einlegen? Bei deinen ganzen technischen Geräten weiß ich nicht, wo ich sie reinschieben soll.“
    Zur anheimelnden Musik von Enya servierte ich Kürbiscremesuppe, gefolgt von Schweinebraten mit Klößen – selbst gemachten! - und Salat, dazu Rotwein und als Dessert Mousse au Chocolat.
    Dass Hartmann auch während des gesamten Essens seine maulfaule Zurückhaltung beibehielt, machte mich kribbelig.

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