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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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mit Speck erwähnt hast…“
    Ich schlug mit einem Sofakissen nach ihm – „Du bist wir klich unersättlich!“ – doch ich schob mich von der Couch und machte ihm das Gewünschte.
    Nach dem Frühstück, das fast schon ein Abendessen war, räumte ich den Tisch ab und fragte: „Es ist noch e ine Tasse Kaffee in der Kanne. Möchtest du die noch trinken oder lieber was anderes?“
    „Kaffee ist okay“, erwiderte Thorsten, der sich wieder faul auf die Couch gepflanzt hatte. „Oder halt, Moment mal. Ich hätte da noch einen Traum, den du mir verwirklichen könntest.“
    Bereitwill ig trat ich näher. „Und der wäre?“
    „Ich liege irgendwo bequem, so wie jetzt“, er schob ein S ofakissen unter seine Achsel, „schnippe mit dem Finger, und meine wunderschöne Gespielin eilt eifrig los und bringt mir, was immer ich will.“
    Ach so, der Imperator-Traum. „Was für eine alberne Macho-Fantasie!“
    „Habe ich nicht dein Wort, dass du alle meine Wünsche e rfüllst? Es war nie davon die Rede, dass ich sie vorher mit dir auf ihre politische Korrektheit hin analysieren muss.“
    „Na schön!“ Ich stellte mich an den Eingang zwischen Wohnzimmer und Küche und scha ute Thorsten erwartungsvoll an.
    Er scha ute genauso erwartungsvoll zurück, tat jedoch nichts, so dass ich ihn ermutigen musste: „Also, was ist jetzt?“
    „Was soll sein?“
    „Du willst einen Kaffee. Und du willst schnippen. Also schnippe, dann hole ihn dir!“
    „So geht das aber nicht.“
    „Wieso nicht?“
    „In meinem Traum liege ich da wie ein griechischer Gott, schnippe und die Frau bringt mir das Gewünschte, ohne dass ich ihr sage, was ich will. Sie weiß es einfach intuitiv.“ Er runzelte die Stirn. „Kaffee ist es allerdings nicht. Oder kannst du dir vorstellen, wie einem griechischen Gott Kaffee serviert wird?“
    Ungeduldig verschränkte ich die Arme und wippte mit der Fußspitze auf den Boden. „Als du mir in Schottland deine Wünsche aufgezählt hast, hattest du etwas von einem römischen Imperator gesagt. Jetzt sind wir schon beim griechischen Gott! Das nenne ich eine Karriere!“
    Er grinste. „Bei euren Geschäftsseminaren h eißt es doch immer, man soll größer denken.“
    „Also gut, dann schnippe!“
    Er schnippte.
    Ich ging in die Küche, holte die Weintrauben aus dem Korb, wusch sie, tropfte sie ab und servierte sie Thorsten. Diese lächerliche Fantasie mit den Trauben und dem römischen Imperator – oh, pardon, natürlich dem griechischen Gott! – war der letzte Punkt von Thorstens Wunschliste. Den noch und ich hatte alle durch.
    „Ich habe jetzt keinen Bock auf Obst“, sagte er j edoch.
    „Nicht?“
    „Nein, bring es weg! Ich will was anderes!“ Er schnippte wieder.
    Dann eben nicht!
    Etwas ratlos trug ich die Weintrauben zurück in die Küche. Was würde ein griechischer Gott sonst wollen? Dann ging mir ein Licht auf: Wein. Mit einem Glas Rotwein kehrte ich zu Thorsten zurück.
    „Wein w ill ich auch nicht! Ich meine was anderes.“
    Ich konnte spüren, wie meine Geduld langsam Verschleißerscheinungen zeigte. Dennoch zwang ich ein Lächeln auf meine Lippen und Ruhe in meine Stimme, denn es war immerhin sein letzter Wunsch.
    U nd den würde ich auch noch schaffen!
    „Es würde helfen, Thorsten, wenn du mir sagen würdest, was du willst.“
    „Okay“, brummte er missmutig – ja, missmutig ! „Hast du noch ein Guinness?“
    „Ja.“
    „Hol es mir!“
    Zuerst musste ich tief durchatmen, dann öffnete ich eine Guinnessflasche und goss das braune Gebräu in ein Glas. Als ich zu Thorsten zurückkam, gelang mir auch noch ein liebenswertes Lächeln.
    Das schlagartig verlosch, als er ablehnend die Hand hob. „Nein, jetzt habe ich doch keinen Bock auf Bier. Eigentlich ist mir mehr nach was Süßem. Bring mir ein Stück von dem Geburtstagskuchen!“
    Meine Hand krampfte sich um das Guinnessglas, wä hrend ich es raus brachte in die Küche. Ich nahm einen kräftigen Schluck daraus, holte die Torte aus dem Kühlschrank und reichte Hartmann ein Stück.
    „Ich habe es mir überlegt“, zickte er. „Was Süßes, ja, aber vielleicht doch lieber die Trauben. Und mach ein freundlicheres Gesicht, sonst kann ich die Trauben nicht richtig genießen!“
    Innerlich kochend drehte ich ab zur Küche. Nach allem, was ich für ihn getan hatte, wusste er nichts besseres, als mir jetzt so zu kommen, der egozentrische Schuft! Ich stellte den Kuchenteller auf die Anrichte und trug die Trauben zu dem despotischen

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