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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Har tmann?
    Ja, entschied ich, das war es wert g ewesen.
    Und ja, ich würde darüber hinwe gkommen.

    Warmes September-Sonnenlicht drang durch die frisch geputzte Fensterscheibe in meine Küche und nahm den Tee in meiner Tasse als Sprungbrett, um von dort als Irrlicht auf die Dunstabzugshaube zu hüpfen.
    Der Tee hieß Irish Cream, ein Restposten, den ich in meiner sentimentalsten Colin-Phase gekauft hatte. Ich trank ihn trotzdem. Warum auch nicht?
    „Was machst du als reiche Frau eigentlich den ganzen Tag so?“ Freya bediente sich an den Schokoplätzchen. „Hältst du immer noch dauernd Seminare?“
    „Zur Zeit nicht.“ Ich schenkte ihr Tee nach. „Das war nur letztes Jahr so. Langsam ist es aber doch eintönig, auf jedem Seminar immer das Gleiche zu sagen.“
    Und d en Leuten weiszumachen, dass sie an ihre Träume glauben sollten.
    Ein Witz!
    „Deshalb habe ich Engelrich gebeten“, fuhr ich fort, „mich nicht mehr einzuplanen. Er respektiert das, hat mich aber bekniet, wenigstens ab und zu auf einem Wochenendseminar zu sprechen. Das konnte ich nicht ablehnen. Aber das nächste, wo ich als Sprecher eingeteilt bin, ist erst im Februar.“
    „Und wo?“
    „Sydney. Die Australier mögen mich irgendwie und haben mich jetzt schon zum zweiten Mal als Sprecher gebucht.“
    „Wow! Vielleicht sollte ich auch das Geschäft aufbauen! Bisher habe ich Mick nie richtig unterstützt. Das hat er auch nie ve rlangt.“
    „Mick ist auch ohne dich erfolgreich. Er hat Ende August die Stufe 3 erreicht.“ Ich griff mir auch eins dieser Schokoplätzchen aus dem Ökoladen. Gar nicht schlecht, die Dinger.
    Bedächtig nippte Freya an ihrem Tee. „Ja, ich weiß. Er hat es selbst kaum geglaubt, weil er durch die Hochzeit in seinem Zeitplan arg hinterher war.“
    „In einem Jahr ist er Stufe-4-Leader, und darfst als seine Frau mit, wenn er als Sprecher irgendwo ist.“
    „Das ist natürlich toll. Ich sollte ihm vielleicht doch he lfen!“
    „Könnte nicht schaden.“
    „Mick will am Samstag seine Stufe-3-Feier machen. Du kommst doch sicher, oder?“
    „Kommt Thorsten auch?“
    „Ich weiß nicht.“ Sie betrachtete mich aufmerksam. „Läuft eigentlich noch was mit dir und Thorsten?“
    Von Thorstens Traumwochenende wusste niemand e twas, nicht einmal Freya, und das würde auch so bleiben. So antwortete ich vorsichtig: „Wir haben uns endgültig getrennt. Er will nach wie vor viele Frauen haben, und das mache ich nicht mit.“
    „Männer sind Scheiße!“
    „Wenn Thorsten zu Micks Feier kommt, komme ich nicht.“
    „Das verstehe ich.“ Sie nickte mit grimmiger Anteilnahme. „Aber was soll Mick zu Thorsten sagen ? Du darfst zu meiner Stufe-3-Feier nicht kommen, weil Xeni es emotional nicht verkraftet, dich zu sehen? Wie klingt das denn?“
    „Das klingt nach einer zimperlichen Selbstverwirklichung stussi, die ihre Tage hat.“
    Freya lachte auf. „Genau. Mick soll sich einfach was einfallen lassen. Du bist seine Upline und musst einfach zu seiner Feier kommen! Soll Thorsten daheim bleiben, wenn er schon so dumm ist, die beste Frau gehen zu lassen, der er je begegnet ist! Das Arschloch!“
    Ihre Loyalität w ar so naiv. Und tat so gut.
    „Du wirst einen Besseren finden “, behauptete sie.
    „Das glaube ich nicht.“
    „Auf jeden Fall ist der Rat deiner Oma Schrott!“
    „Welcher Rat?“
    „Es den Männern so schwer wie möglich zu machen, bis man mit ihnen ins Bett geht.“
    „ Aber das hat doch bei dir und Mick gut funktioniert.“
    „Schon. Aber bei dir und Thorsten nicht. Du hast alle Regeln der Kunst angewendet, hast ihn hingehalten, schmoren und mächtig baggern lassen, bist ihm nie hinterhergelaufen, hast nie geklammert, hast also all diesen schwierigen Disziplinscheiß hingekriegt, für den andere Frauen sich die Fingernägel abkauen, und es hat doch nicht funktioniert.“
    „Aber ich wollte doch nie… “, nachdenklich unterbrach ich mich. „Du hast Recht, ohne es zu wollen, habe ich Großmutters Regeln befolgt.“
    „Regeln sind Scheiße!“
    Seufzend trank ich von dem Tee.
    „D u hast meine Frage nicht beantwortet“, wechselte sie empfindsam das Thema. „Was machst du so den ganzen Tag? Studierst du jetzt wirklich Medizin?“
    „Ja, ich habe einen Studienplatz bekommen. Warum auch nicht? Schließlich hatte ich eine Einser-Abiturnote. Und das zählt bei der Uni. Mein Alter hat niemanden interessiert.“
    „Warum hast du mit einem so guten Abi nicht gleich studiert?“
    „Weil ich schon immer

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