Liebhaberstück Xenia (German Edition)
Geburtstagsparty.“
Mick nickte. „Coole Idee. Und wann?“
„Vorerst noch nicht.“
„ Warum nicht?“ Mick hob fragend die Augenbrauen.
„I ch muss erst noch etwas zu Ende bringen.“
„Hallo Xenia, hier ist Jürgen!“
„Hallo Jürgen“, antwortete ich in den Hörer, „was gibt es Ne ues?“
„Leider nichts. Bei der Wohnungsdurchsuchung haben sich keine Hinweise ergeben. Es wäre ja auch zu schön, um wahr zu sein, die Tatwaffe so zu finden. Jeder, der schon mal einen Krimi gesehen hat, lässt die Tatwaffe nach der Tat verschwinden. Allerdings glaube ich, dass Ihr Verdacht richtig ist.“
„Ja?“
„Ja. Sie fährt einen dunkelblauen Twingo und ist daher sowieso schon im engeren Kreis der Verdächtigen. Und sie war früher in einem Schützenverein.“
„Und das reicht nicht?“
„Nein. Sie hat dummerweise ein Alibi. Eine Freundin beschwört, dass sie bei ihr war, als Dr. Hartmann angeschossen wurde, und auch als Sie und Ihre Freundin von dem Twingo bedrängt wurden. Außerdem gibt es viele dunkelblaue Twingos in Berlin und Umgebung. Für eine Anklage brauchen wir mehr.“
„Diese Freundin muss lügen!“
„Ja, mein Instinkt sagt mir das auch. Und keine Sorge, wir recherchieren gründlich nach. Früher oder später kriegen wir sie.“
Ich seufzte nur resigniert.
„Eine Frage“, fuhr der Hauptkommissar fort, „haben Sie Dr. Hartmann von Ihrem Verdacht erzählt?“
„Nein. Er weiß auch nichts von den Twingo-Angriffen. W arum fragen Sie?“
„Bitte erzählen Sie ihm auch nichts davon, Xenia! Er macht mir sowieso schon die Hölle heiß, weil wir noch keine konkreten Hinweise haben. Er hält nach wie vor seine Exfrau für die Täterin und lässt sie von einer Privatdetektei rund um die Uhr überwachen.“
„Was? Und das lassen Sie zu?“
„Ja, ich kenne die Detektei. Sie arbeitet sauber und kooperiert mit uns. Schaden kann es nicht. Aber bitte sagen Sie Dr. Hartmann nichts von Ihren Vermutungen! Oder von dem Twingo. Oder am besten sagen Sie ihm gar nichts, denn wenn er sich hier auch einmischt, kann das zum momentanen Zeitpunkt die Ermittlungen erheblich stören. Soll er sich auf seine Exfrau konzentrieren, dann ist er abgelenkt!“
„Ich werde ihm nichts sagen. Er ist ja sowieso nicht das Ziel für die Anschläge. Aber nur unter der Bedingung, dass Sie mich auf dem Laufenden halten!“
„Natürlich. Ich melde mich, sobald ich etwas Neues weiß. Und, Xenia…“
„Ja?“
„Machen Sie sich keine Sorgen! Ich lasse nun nicht mehr den Eingang zu dem Haus bewachen, in dem Sie wohnen, sondern habe für Sie Personenschutz rund um die Uhr angesetzt. Wo auch immer Sie hingehen, folgt Ihnen mindestens ein Beamter.“
„Vielen Dank.“
„Keine Ursache. Wenn der Fall aufgeklärt ist, sollten wir unbedingt mal essen gehen. Tschüss, Xenia, bis bald!“
„Tschüss .“ Ich legte den Hörer auf die Ladestation und ging langsam in die Küche.
Wo ich ärgerlich feststellte, dass ich nicht mehr wus ste, was ich dort wollte. Daher machte ich mir erst mal Tee.
Früher oder später , hatte Reinold gesagt, würde er sie kriegen.
An den Geräuschen in der Diele hörte ich, dass Max fertig war mit Duschen und sich nun mit dem Fön ins Wohnzimmer zurückzog, um sich die Haare beim Fernsehen zu trocknen.
„Hast du Hunger, Schatz ?“, rief ich in seine Richtung.
„Nein, ich gehe dann mit Daniel und Ingo Döner essen.“
Thorsten – Freya – solange ich die Zielscheibe einer Irren war, waren auch die, die ich liebte, in Gefahr. Der Gedanke, dass meinem Kind etwas passieren könnte, überschwemmte mich mit einer Welle aus Panik.
„Kr iege ich fünf Euro?“
Früher oder später . Darauf konnte ich mich nicht verlassen, das spürte ich plötzlich. Auch ein Früher konnte schon zu spät sein.
„Mama?“
„Was?“
„Kriege ich fünf Euro? Für den Döner und was zu tri nken?“
„Ja, Schatz.“
Nun wusste ich auch, was ich tun musste.
Die Adresse herauszukriegen, war einfach. Ich musste nur in meiner Geschäftspartnerdatei nachsehen.
Sie öffnete , und ihr fiel die Kinnlade runter.
„Hallo!“ Mit einem professionellen Lächeln drängte ich mich an ihr vorbei und schloss die Tür. Als würde ich eine Geschäftspartnerin das erste Mal besuchen, um bei ihr gleich eine Kosmetik-Demo für ihre Freundinnen abzuhalten. Ich schaute mich in ihrem Wohnzimmer um, wie in der Erwartung eines angebotenen Sitzplatzes und einer Erfrischung. „Schön haben Sie es hier.“
Es war
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