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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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sie gestern eingeladen hatte. Vielleicht wollte er ja einen Annäherungsversuch machen. So ein Pech. Maggy Mann bekommt Danny Wilde und ich Bernie Long. Sie kicherte, und einige andere Mittagsgäste blickten verstohlen zu ihr hinüber.
    Ally bemerkte, wie die Frau am Nebentisch sie ansah, und lächelte. Wahrscheinlich kam sie ihr bekannt vor. Ally wusste, dass sie genau den Bekanntheitsgrad erreicht hatte, an dem die Leute sie vom Sehen, aber nicht mit Namen kannten, und dachte, sie hätten sie auf einer Party kennengelernt. In gewisser Weise war es angenehm, ohne aufdringlich zu sein. Kein Vergleich mit der allgemeinen Bekanntheit, mit der Matt zurechtkommen musste. Einen Moment lang stellte sie sich vor, wie es wohl wäre, überall sofort erkannt zu werden. Sie würde es grässlich finden.
    Von der anderen Seite des Raums kam Bernie auf sie zu. Als er an ihrem Tisch angelangt war, stand sie auf, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Wenn ihr vor drei Monaten jemand prophezeit hatte, dass sie Bernie Long einmal so gern haben würde, hätte sie ihn ausgelacht. Sie wusste ja selbst nicht einmal, wie es dazu gekommen war. Es war einfach passiert. Sie hatte entdeckt, dass unter Bernies harter Schale zwar nicht direkt ein Herz aus Gold schlummerte dafür war er zu sehr auf seinen eigenen Vorteil bedacht -, aber er besaß eindeutig innere Werte: Witz, Scharfsinn und eine Art kampferprobter Menschlichkeit.
    »Allegra, wartest du schon lange?«
    »Whistler hatte gerade mit den Wandgemälden angefangen, als ich eintrat«
    Er lachte. »Tut mir leid. Ich komme direkt von unserem Pornokönig, und ich möchte es mir mit meinem Arbeitgeber nicht verderben, vor allem nicht, wenn es sich um einen Wolf im Schafspelz handelt.«
    »Wie schätzt du ihn ein?«
    Bernie überflog die Speisekarte. »Page? Kann ich noch nicht sagen. Er lässt sich nicht in die Karten schauen.« Er winkte der Kellnerin. »Du kennst mich doch. Kurzfristig betrachtet, wird es vielleicht gar nicht so übel. Er scheint für neue Ideen empfänglich zu sein.« Bernie enthüllte noch nicht, um was für Ideen es ging. Das hatte noch Zeit. »Was hat er zu Matt gesagt?«
    »Dass sie wie bisher weitermachen und die Quoten ignorieren sollen.« Bernie zog leicht die Augenbrauen hoch. »Matt wurde nicht schlau aus ihm. Er gab sich als der personifizierte Charme.«
    Die Kellnerin nahm ihre Bestellung auf.
    »Ich hätte gern Elizabeth Cromwells Sommersalat, was immer das auch sein mag.« Ally war fasziniert von den Gerichten aus dem siebzehnten Jahrhundert, die auf der Speisekarte angeboten wurden. Vielleicht hatte Elizabeth das Oliver nach einem harten Tag der Rebellion serviert.
    »Und ich hätte gern die Krabbencreme und danach Fleischpastete.«
    »Du achtest anscheinend sehr auf deine Cholesterinwerte«, bemerkte Ally spitz.
    Bernie grinste. »Ein paar Laster brauche ich doch, jetzt wo ich wieder auf Entzug bin, sonst werde ich noch hundert. Mein Gott, kannst du dir das vorstellen? Ich am Krückstock, wie ich mit neunundneunzig Schwestern in den Hintern kneife?«
    »Kann ich, offengestanden.«
    Bernie sah düster drein. »Ich auch.«
    Er schenkte ihr ein Glas Bordeaux ein und beäugte es neidvoll. Während des Essens plauderten sie ein wenig. Als Ally ihm erzählte, dass Danny Wilde Maggy Mann ausführte, blieb ihm der Bissen im Hals stecken.
    »Dann muss wohl mehr an ihr dran sein, als man auf den ersten Blick sieht.«
    »Er hat sie nur zum Mittagessen eingeladen.«
    »Dann bin ich ja erleichtert.«
    »Pass bloß auf«, Ally klimperte pseudoverführerisch mit den Wimpern, »ein Mittagessen ist immer der erste Schritt.«
    Bernie prostete ihr mit seinem Mineralwasser zu. »Tatsächlich? Darauf komme ich noch einmal zurück.«
    »Also dann, Bernie«, Ally wurde plötzlich energisch, da sie bald nach Hause musste, »um was geht es denn nun?«
    Bernie lachte. Er hatte eigentlich vorgehabt, ihr das mit der neuen Show nach und nach beizubringen. Doch Ally Boyd war dazu viel zu schlau.
    »Tja«, begann Bernie schmunzelnd, »du hast doch schon mal den Ausdruck ›die Chance deines Lebens‹ gehört, oder?«
    Auf dem Nachhauseweg bemühte Ally sich vergeblich darum, ihre Aufregung im Zaum zu halten. Eine eigene Show! Und Bernie war davon überzeugt, dass sie es schaffen konnte! Als ihre Schiene bei Hello immer beliebter geworden war, hatte sie es oft äußerst schade gefunden, dass sie so viele Anrufer abweisen mussten. Die Leitungen waren sogar schon überlastet, bevor die

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