Liebling, vergiss die Socken nicht
wirst?«
Das war eine direkte Herausforderung, und darauf gab es nur eine einzige Antwort. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er an Ally, an ihren betroffenen Blick und daran, dass sie ihm nur das Beste wünschte. Ally, der Star. Und Matt, der Versager.
Er drückte Belinda gegen das kalte Geländer, presste seinen Körper an ihren und verschloss mit seinen harten Lippen ihren Mund.
20. Kapitel
Matt wachte plötzlich auf und war von einer Sekunde auf die andere hellwach. Er warf einen raschen Blick auf die Frau an seiner Seite und stellte zu seiner großen Erleichterung fest, dass es Ally war und nicht Belinda. Doch als er sich wieder umdrehte, um weiterzuschlafen, merkte er, dass es nicht ging. Wie bei einem Hund, der solange nach einem verbuddelten Knochen sucht, bis er ihn ausgegraben hat, kreisten seine Gedanken immer wieder um die eine Sache - Gedanken, die sowohl Unbehagen als auch Erregung erzeugten.
Er hatte Belinda geküsst. Er schloss die Augen, um das Bild aus seinem Gedächtnis zu löschen. Aber da war es wieder. Wie Belinda ihn herausgefordert, mit Absicht herausgefordert hatte, was ihm vollkommen bewusst gewesen war. Deswegen hatte es ihn irgendwie noch mehr provoziert. Keine billige Anmache mit Schmachtblick oder eine Nummer a la Träger über die Schultern gleiten lassen. Mehr Drohung als Einladung. Wie eine gähnende Löwin hatte sie ihren Mund geöffnet, als er seine Lippen auf die ihren gepresst hatte. Nicht sanft, unterwerfend, sondern fordernd. Sie nahm sich, was sie wollte.
Im Schlaf drehte Ally sich um und schmiegte sich an ihn. Er spürte ihre Wärme. Matt strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und betrachtete sie.
Ally schlug kurz ihre Augen auf. Sie war noch nicht ganz wach, verspürte aber das Verlangen nach Bestätigung. Sie fing an, sich an Matt zu reiben, bis ihre Brustwarzen sich deutlich unter ihrem dünnen Seidennachthemd abzeichneten.
Während sie ihn küsste und eine Hand zwischen seine Beine gleiten ließ, fühlte er, wie sie ihn erregte. Träumerisch blickte sie ihn an. Die Süße und Sanftheit ihres Lächelns lösten ein derartig heftiges Schuldgefühl bei ihm aus, dass seine Erektion zusammenfiel, als hätte er eine kalte Dusche genommen. Er küsste sie sanft und schob sie behutsam von sich. Dabei vermied er, ihr in die Augen zu schauen.
Ally, noch immer im Halbschlaf, drehte sich weg und kuschelte sich unter ihre Decke. Doch anstatt in einen wohligen Schlaf zu sinken, sprangen ihre Augen auf. Etwas lief falsch.
Belinda wachte auf und streckte sich. Für den Abend war sie zum Essen mit einem Journalisten verabredet, den sie vor einer Woche auf einer Party bei Freunden kennengelernt hatte. Plötzlich verspürte sie keine Lust mehr darauf. Sie wusste, sie würde die ganze Zeit nur an Matt denken müssen.
Voller Elan sprang sie aus dem Bett, zog die schweren Samtvorhänge an ihrem Schlafzimmerfenster zurück und blickte hinunter auf die Straße. Die Leute hetzten zur Arbeit. Diese Tageszeit mochte Belinda am liebsten. Sie verließ ihre Wohnung immer erst, wenn die 9- bis 17-Uhr-Brigade schon lange verschwunden war. Sie mochte zwar entsetzlich viel arbeiten, aber in ihrem Job fingen die Leute wenigstens nicht so früh an wie all diese armen Lohnsklaven mit ihren stumpfsinnigen, angepassten Jobs.
Wieder musste sie an Matt denken. Sollte sie die Initiative ergreifen und sich wirklich auf ihn einlassen? Er würde Ally und seine Kinder nicht aufgeben.
Sie schloss die Augen und dachte an den Kuss und die Erregung, die sie wie ein Pfeil durchschossen hatte, als seine Hand ihre Brust berührte. Nie, nicht ein einziges Mal, seit sie mit fünfzehn die ersten intimen Entdeckungsreisen gestartet hatte, hatte sie eine derartige Spannung gespürt. Sie war sich der Risiken wohl bewusst. Matt war keiner von den Rein-, Raus- und Weg-Typen. Eine Affäre mit ihm konnte der Anfang eines großen Abenteuers sein. Oder aber der Beginn einer verzweifelten Seelenqual, mit der sie dann allein fertigwerden musste.
Warum sollte sie, die sich immer von mächtigen Männern angezogen gefühlt hatte, ausgerechnet Matt Boyd verfallen, dessen Stern gerade im Sinken begriffen war? Sie schloss die Augen. Erneut tauchte sein Gesicht vor ihr auf, die lachenden blauen Augen, der messerscharfe Verstand und die tiefe Zärtlichkeit, die dahinter verborgen lag. Jetzt wusste sie, dass sie bereit war, um ihn zu kämpfen.
»Habt ihr alles?« Ally stand an der Tür, um Matt und die Mädchen zu
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