Liebling, vergiss die Socken nicht
lief. Aber nachdem Syrah Wade zugesagt hatte, zu kommen, war Matt wieder ganz der alte. Witzig und scharfzüngig wie immer. Maggy Mann lag schief. Es lief gut zwischen ihnen.
Auf der anderen Seite des Raums bemerkte Ally Ritchie Page. Normalerweise fürchtete er die Presse wie den Tripper. Matt hatte ihn ebenfalls entdeckt. Er versteifte sich, und während er noch versuchte, mit Ally im Gewühl der Menge unterzutauchen, steuerte Page bereits auf sie zu.
»Allegra, Matt, wie schön, Sie zu sehen«, sagte Page aalglatt. »Sie müssen sehr stolz sein, Matt. Ihre Frau ist ein Naturtalent. Es wäre die reinste Verschwendung gewesen, ihr keine eigene Show zu geben.«
»Ich weiß. Ich bin sehr stolz auf sie«, erwiderte Matt ruhig.
»Das freut mich zu hören.«
Matt verspürte den unwiderstehlichen Drang zu verschwinden. Dieser Schweinehund glaubte ihm kein Wort.
»Ich habe gehört, Sie haben nächste Woche Syrah Wade in Ihrer Show.«
Ally war erleichtert, dass das Thema gewechselt wurde. »Ja«, antwortete Matt kurz angebunden. »Es dürfte ein gutes Gespräch werden.«
»Das hoffe ich für Sie, Matt.« Pages Stimme war samtig und unangenehm. »Denn so was brauchen Sie jetzt sicherlich, nicht wahr?«
Über Pages linke Schulter hinweg entdeckte Matt Belinda, die sich quer durch den Raum kämpfte. Er nahm einem der vorübergehenden Kellner ein Glas vom Tablett und reichte es ihr. Doch sie lehnte ab. Dann bemerkte er ihre ungewöhnliche Erregung, und sein Magen krampfte sich zusammen. Belinda gab ihm mit Zeichen zu verstehen, sich aus der Konversation herauszuziehen und ihr zu folgen. Sowie sie in einer ruhigeren Ecke angekommen waren, wendete sie sich zu ihm um.
Noch ehe sie etwas sagen konnte, kam Matt ihr zuvor. »Es geht um Syrah Wade, stimmt‘s? Jetzt erzähl mir nicht, er hat abgesagt.«
»Er nicht. Er würde wahnsinnig gerne kommen, um die ganze Sache hochgehen zu lassen. Der Mann fiebert förmlich danach, sein Anti-Schwulen-Mäntelchen auszuziehen. Es ist seine Plattenfirma.« Belinda rieb sich die Augen. Sie wirkte völlig ausgepowert. »Sie sind vollkommen durchgedreht, als sie gehört haben, was er vorhat. Sie haben ihn vor die Wahl gestellt: wir oder sie.« Trotz ihrer Wut und Erschöpfung versuchte sie zu lächeln. »Er hat sich natürlich für sie entschieden.«
»Guter Gott!« Matt musste mit sich kämpfen, um vor all diesen Leuten die Fassung zu bewahren. »Kann man ihn nicht noch irgendwie überreden?«
Belinda zuckte mit den Schultern. »Ich hab‘ alles versucht. Ich bin mit meinem Latein am Ende.«
»Ist er jetzt in London?« Matt war entschlossen, nicht aufzugeben. »Nun komm schon. Lass uns noch einen Versuch starten. Wo wohnt er?«
»Im Dorchester.«
»Dann nichts wie hin. Ich sage nur rasch Ally Bescheid, dass ich weg bin.«
Sie schoben sich durch die Körpermassen und bewegten sich behutsam in Richtung Ally, die inzwischen vollständig von Anhängern umringt war.
Als sie Matts Gesicht sah, löste sich Ally aus der Runde.
»Syrah Wade ist ausgestiegen«, erklärte er.
»O Matt. Nicht schon wieder.«
»Wir werden jetzt zu ihm ins Hotel gehen und noch mal versuchen, ihn zu überreden.«
Ally blickte ihnen nach, wie sie sich zum Ausgang drängten. Beide wirkten völlig abgespannt. Warum konnten die Dinge für sie und Matt nicht ein einziges Mal gleichzeitig gut laufen?
Leise wie eine Raubkatze tauchte Page neben ihr auf.
»Nichts Ernstes, hoffentlich?«
»O nein.« Ally drehte sich strahlend zu ihm um. »Jedenfalls nichts, was sie nicht lösen könnten.«
Das Mädchen an der Rezeption des Dorchester erkannte Matt sofort. Nur zu gerne rief sie in Syrah Wades Suite an. Mit sanfter Stimme sprach sie ins Telefon.
»Es kommt sofort jemand.« Sie lächelte ihr 24-Stunden-DienstLächeln. »Möchten Sie solange in der Lounge Platz nehmen? Was darf ich Ihnen zu trinken bringen lassen?«
Matt hockte in der weiß-blauen Terrassenbar, umklammerte sein Mineralwasser und probte Rede und Gegenrede, um Syrah Wade davon zu überzeugen, sich über die Ansichten seiner Plattenfirma hinwegzusetzen. Die Chancen waren minimal, aber wenigstens versuchen musste er es.
Sie brauchten nicht lange zu warten.
Es dauerte keine fünf Minuten, bis eine junge schwarze Dame auftauchte und auf sie zusteuerte.
»Mr. Boyd?« Sie hatte die feste und klare Stimme einer ausgebildeten Sängerin. »Es tut mir leid, aber es müssen einige Missverständnisse aufgetreten sein.« Ihr Lächeln war mitfühlend. »Mr.
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