Liebling, vergiss die Socken nicht
landete die Geschichte in allen Zeitungen auf der ersten Seite und hielt die Nation eine Woche lang am Lachen.
Ally hatte Angst, dass die verstoßene Ehefrau sich als mitleiderregendes Opfer entpuppte und sie die ganze Show allein schmeißen müsste. Doch ein einziger Blick auf Susan Closes vornehme Erscheinung, ihr Twinset und ihre Perlenkette, ihren weit geschnittenen Tweedrock und das Funkeln in ihren Augen, als sie ins Studio geführt wurde, genügte Ally um zu wissen, dass alles gut gehen würde. Susan Close war eine Kämpfernatur.
Womit Ally nicht gerechnet hatte, war, dass Susan mehr als nur gut war. Sie war brillant. Witzig, lebhaft und von jener rücksichtslosen Ehrlichkeit, die hinreißend fesselndes Fernsehen garantierte. Sie steckte sie einfach alle in die Tasche, die eingeladenen Eheberater und Partnertherapeuten mit ihren Empfehlungen, vorsichtigere und zurückhaltendere Taktiken zu wählen.
Der tosende Beifall von Seiten des Publikums und - was noch bedeutsamer war - von Seiten der sonst stets gelangweilten und zynischen Techniker, versicherte Ally am Ende der Show, dass sie ein voller Erfolg war. Denn im Gegensatz zu den Produzenten oder Moderatoren hatten die Techniker kein persönliches Interesse an der Sendung und waren bekannt dafür, dass sie bei Produktionen, die sie für unter ihrem Niveau hielten, grundsätzlich einschliefen.
Den letzten Rest von Zweifel räumte Bernie aus. Als Nikki Susan in den Aufenthaltsraum brachte, rannte er ins Studio und wirbelte Ally in seinen Armen herum.
»Das ist ein Knüller, Mädchen.« Ally lachte und bestand darauf, dass er sie wieder herunterließ. »Du hast alles bekommen. Lachen. Weinen. Es war so verflucht gut!«
»Danke, Bernie.« Ally lächelte glücklich, als er sie Richtung Lift zu der kleinen Feier zog, die er oben vorbereitet hatte.
»Darling, Sie waren wunderbar!« Der Bühnenbildner stellte sein Glas ab, um Ally in die Arme zu nehmen. Als sie sich umblickte, bemerkte sie, dass der Raum gerammelt voll war mit Journalisten aus dem Showbusiness. Selbst bei einer »kleinen Party« durfte für Bernie die Presse nicht fehlen.
Nachdem Ally die Anspannung der ersten Aufzeichnung überstanden hatte, begann sie allmählich, sich zu entspannen und zu amüsieren. Gerade als sie einem Kellner ein Glas Wein vom Tablett nahm, trat Maggy Mann neben sie.
»Was hält Matt eigentlich von Ihrem kometenhaften Aufstieg?« Maggy stellte ihr leeres Glas auf das Tablett und nahm zwei volle herunter.
»Findet er toll«, log Ally.
»Wirklich?« Affektiert strich Maggy über ihre Haare, die Elaine zentimeterdick mit Gel eingeschmiert hatte. »Männer können so empfindlich sein. Als ich anfing, berühmt zu werden, machte sich mein Mann einfach mit seiner Sekretärin aus dem Staub.«
»Matt ist nicht so. Er liebt starke Frauen.«
»Ich verstehe.« Maggy nippte an ihrem Drink. Dann strahlte sie Ally an. »Das mag vielleicht erklären, warum er plötzlich so viel Zeit mit Belinda Wyeth verbringt.«
Eins zu Null für Maggy. Noch ehe Ally den Sinn dieser Bemerkung überhaupt richtig erfassen konnte, schlug Bernie mit der Gabel an sein Glas und bat um Ruhe.
»Ich möchte allen danken, die gekommen sind, um den Start unserer neuen Show zu feiern und unseren neuen Star kennenzulernen: Ally Boyd. Ich kenne Ally schon seit fünfzehn Jahren - aber nicht als Star. Die ersten Worte, die Ally zu mir gesprochen hat, waren über ihren Mann Matt.« Er lächelte zu Ally hinüber, die sich unruhig fragte, was wohl als nächstes kommen würde. »Sie sagte: ›Wissen Sie nicht, dass er eine Frau und Kinder hat, die zu Hause auf ihn warten?‹ Ally fand, dass Matt ab und zu frei haben sollte. Die Zeiten haben sich geändert, und jetzt steht sie selbst hier als gefeierter Star. Aber ihre Jahre als Hausfrau und Mutter sind ihre ganz besondere Stärke. Ally ist keine von uns, sie ist eine von ihnen. Und deshalb öffnen diese Menschen ihr das Herz. Und ich muss noch eine kleine Beichte hinzufügen.« Er zauberte einen riesigen Strauß mit weißen Rosen hinter seinem Rücken hervor. »Während der vergangenen Monate habe ich mich in sie verliebt.«
»Nun, da kommst du leider etwas zu spät.« Ally wirbelte herum. Vor ihr stand Matt, ebenfalls mit einem Strauß. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus, und eine Welle der Erleichterung durchflutete sie. Ihn hier zu sehen, konnte nur bedeuten, dass er stolz auf sie war.
Das einzige, was Matt gequält hatte, war, dass seine Show nicht so gut
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