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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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ihrer Mutter stand, bemerkte sie die roten Flecken an deren Hals. »Also ehrlich, Mum, früher haben sie die Bauern mit Brot und Spielen bestochen. Für dich hat schon ein Baguette gereicht.«
    Ally lachte und zog ihren Morgenmantel enger zusammen. »Jedenfalls kocht er heute Abend zur Entschuldigung.«
    »Dad kocht?« Jess schlug sich in gespieltem Erstaunen gegen die Stirn. »Tut mir leid, Mum, aber mir ist gerade wieder eingefallen, dass ich heute Abend woanders eingeladen bin.«
    »Gut«, erwiderte Ally. »Dann können Dad und ich unser romantisches Dinner allein genießen.«
    Plötzlich fing Sox, die bisher friedlich in ihrem Korb in der Küche gelegen hatte, heftig zu bellen an.
    Jess packte sie am Halsband und versuchte, sie davon abzubringen, an der Tür zum Garten zu kratzen. Von draußen ertönte ein Bellen als Antwort, und dann stand auch schon Elizabeth in der Tür, Allys Mutter, und zerrte ihren riesigen Pudel hinter sich her.
    »Granola!« kreischte Jess, stürzte auf ihre Großmutter zu und gab ihr einen Kuss. »Was machst du denn hier?«
    »O Gott«, murmelte Ally. Ihr war auf einmal wieder eingefallen, dass ihre Mutter sie dazu überredet hatte, auf das grässliche Vieh aufzupassen, während sie zum Einkaufen nach London fuhr.
    »Keine Zeit«, verkündete ihre Mutter, als hätte ihr jemand eine Tasse Kaffee angeboten, was nicht der Fall war. »Das Taxi wartet. Hier ist das Futter.« Sie stellte zwei Dosen Hundefutter auf den Küchentisch. »Bin um fünf zurück.«
    »Das kann er doch an einem Tag nicht alles fressen«, protestierte Ally.
    »Doch, das kann er, oder nicht, mein Süßer?« gurrte Elizabeth. »Er ist ja noch im Wachstum.«
    Das Tierchen im Wachstum begann, ein unpassendes Interesse an Sox‘ unteren Gefilden zu entwickeln. Sox schnappte nach ihm.
    »Lass das, Bitzer«, befahl Ally. »Das mag sie nicht.«
    »O doch«, widersprach Elizabeth. Und zu Allys Beschämen schien Sox sich nun genüsslich Bitzers Aufmerksamkeiten hinzugeben.
    »Das Problem mit dir«, sagte Jess und kraulte Sox hinter den Ohren, während sie sie sachte aus Bitzers Operationsradius entfernte, »ist, dass du nicht weißt, was du willst.«Jess warf ihrer Mutter einen boshaften Blick zu. »Genau wie dein Frauchen.«
    »Verdammt noch mal!« Ally überhörte Jess‘ Bemerkung, setzte sich und schaute Elizabeth hinterher. »Jetzt können wir den ganzen Tag damit zubringen, die beiden voneinander fernzuhalten.«
    »Wie Romeo und Julia.«
    »Warum, zum Teufel, habe ich mir Bitzer aufhalsen lassen? Ich finde das Vieh abscheulich.«
    »Weil du zu den Mädchen gehörst, die nicht nein sagen können.« Jess beäugte die Etiketten auf den Hundefutterdosen. Gourmethäppchen vom Kaninchen und Mr. Wuffs Hühnerbrüstchen Cordon bleu. »Sieh‘s doch mal positiv. Wenn Dad heute Abend das Essen verhunzt, müssen wir wenigstens nicht hungern.«
    Allys Blick fiel auf das Kaffeekännchen. »O Gott! Ich habe Dad schon vor Stunden eine Tasse Kaffee versprochen.«
    »Kopf hoch.« Jess kitzelte Sox am Kinn. »Sprich sechs Ave-Marias, vielleicht kommt er dann und holt ihn sich selbst. Es soll ja noch Wunder geben.«
    Ally ignorierte sie und löffelte mehr Kaffeepulver in das Kännchen. Als sie ihn gerade verrührte, damit er dick und stark wurde, so wie Matt ihn mochte, klopfte es schon wieder an der Hintertür.
    »Vielleicht hat Oma es sich anders überlegt«, meinte Jess hoffnungsvoll und gab dem mittlerweile schlafenden Bitzer einen sanften Tritt.
    Dieses Mal ging Ally selbst an die Tür. »Susie!« Ihre Augen strahlten vor freudiger Überraschung, als sie ihre beste Freundin auf der Schwelle stehen sah. »Komm rein! Trink eine Tasse Kaffee mit mir.«
    Susie zog ihre Kaschmir-Strickjacke aus und hängte sie auf einen Stuhl. Es machte ihr einen Heidenspaß, konventionell auszusehen und dabei alles andere als das zu sein. Susie war groß und schlaksig, hatte einen blassen Teint und feines blondes Haar, das sie mit einem schwarzsamtenen Haarband aus dem Gesicht gestreift trug. Sie kleidete sich mit Vorliebe in weiße Spitzenblusen und marineblaue Strickjacken, so dass sie aussah wie eine Debütantin. Dabei hatte sie aber das Mundwerk eines Bauarbeiters.
    »Wo ist Trevor?« Ally holte noch eine Tasse und eine Untertasse heraus und stellte beides vor Susie. Susies Ehemann war der Typ des Neuen Manns in höchster Vollendung. »Sag nichts. Kämpft er sich durch den Supermarkt, während du zur Maniküre gehst?«
    Susie lachte. Man musste Trevor

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