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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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Egoismus nur leisten können, weil die Frauen ihn zulassen.«
    Matt lächelte zurück und wandte sich an Ally. »Wo hast du noch mal meine Tasse Kaffee hingestellt?«
    »Weißt du was, Susie?« meinte Ally und goss sich die letzten Tropfen von dem Kaffee ein, den sie für ihn gekocht hatte. »Vielleicht komme ich doch.«
    Als er zwei Tage später ins Studio fuhr und über seine Sendung nachgrübelte, begann Matt sich auf einmal zu fragen, ob ein Körnchen Wahrheit in dem steckte, was Susie und Ally gesagt hatten. War er wirklich so egoistisch? Schließlich tat er verdammt viel mehr, als sein Vater je getan hatte. Er räumte ab und zu die Spülmaschine aus, mähte den Rasen - okay, er machte nicht gerade besonders viel im Haushalt, aber wofür hatten sie denn Mrs. O‘Shock? Als er in die Tiefgarage von Century fuhr, hatte er den Entschluss gefasst, ab sofort mehr zu helfen, und fühlte sich auf der Stelle besser. Wie wenn man beschloss, eine Diät anzufangen oder einen Neujahrsvorsatz fasste, trat der moralische Aufschwung sofort ein, ohne dass man sich bisher ernsthaft hatte anstrengen müssen.
    Zu seinem Verdruss stand ein Auto auf seinem gewohnten Parkplatz, aber der von Bernie war noch frei. Es war fünf nach zehn. Die Produktionskonferenz sollte um zehn anfangen. Das würde Bernie lehren, zu spät zu kommen. Eigentlich sollte er ja mit gutem Beispiel vorangehen.
    Oben im Büro der Matt-Boyd-Show stellte Matt den Aktenkoffer ab und nahm sich seine Post. Zuoberst lag ein hellbrauner Umschlag, den Matt ohne einen Blick auf den Absender öffnete. Es waren die Einschaltquoten seiner Show. Meist war er sich seiner Position als beliebtester Talkmaster im Fernsehen gewiss und kümmerte sich nicht darum, sie im Auge zu behalten, doch heute sah er die einzelnen Spalten durch. Die Show hatte einige Zuschauer verloren, aber angesichts des herrlichen Wetters in letzter Zeit war das nicht verwunderlich. Die Leute hielten sich wahrscheinlich im Garten auf und mähten den Rasen. Er blickte hinüber zu den Zahlen seiner Rivalen, um zu sehen, wie es den anderen während der Hitzewelle ergangen war, und traute seinen Augen nicht. Big City, der Konkurrenzsender, hatte keine Zuschauer verloren. Im Gegenteil: Er hatte noch welche dazugewonnen.
    Es war also nicht das Wetter, das Matt um sein Publikum gebracht hatte. Es war Danny Wilde. Matt legte die Blätter in Bernies Posteingangskorb, blieb einen Moment stehen und sah aus dem Fenster. Sie mussten etwas tun. Sie waren ihrer Sache zu lange sicher gewesen.
    »Was machst du denn noch hier oben?«
    Matt fuhr schuldbewusst herum und sah Bernie Long in der Tür stehen.
    »Bin schon unterwegs.« Aus der finsteren Miene Bernies schloss Matt, dass sein Kater heute besonders schlimm sein musste, und spielte mit dem Gedanken, ihm das Patentrezept seiner Oma zu empfehlen, nämlich Knoblauch zu kauen. Aber irgendwie fürchtete er, dass Bernie ihm den Tip übelnehmen würde. »Du bist spät dran heute.«
    »Ja«, brummte Bernie säuerlich. »Irgendein Arsch steht auf meinem Parkplatz.«
    »Ts, ts«, äußerte Matt mitfühlend und ging dabei zur Tür hinaus.
    »Wer würde wohl so was tun?«
    Stephen Cartwright, der Programmdirektor von Century, saß in seinem Büro und starrte aus dem Fenster. Er hatte den Kopf voller Probleme, und an erster Stelle stand die Matt-Boyd-Show.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt und Janet, seine Sekretärin, steckte den Kopf herein und fragte, ob er seine Termine durchgehen wolle, doch Stephen schüttelte den Kopf, und sie verschwand wieder. Janet gehörte zu den erfreulichsten Seiten seines Jobs. In der Fernsehbranche, wo sich auf jede Sekretärinnenstelle zweihundert aufgedonnerte Bewerberinnen meldeten, von denen keine einzige Tippen im Sinn hatte, stellte Janet als kompetente Kraft, die nun schon seit zwanzig Jahren dabei war, ein ausgesprochen seltenes Phänomen dar. Sie war sachlich, mittleren Alters und Gold wert. Außerdem hegte sie keinerlei Ehrgeiz, die Management-Leiter zu erklimmen, Produzentin zu werden oder sich hochzuschlafen. Sie war einfach hervorragend auf ihrem Gebiet. Wenn Stephen verreiste, gab sie ihm einen Plastikhefter mit, der sämtliche Daten sowie Antworten auf jede nur denkbare Frage enthielt. Manchmal wusste Stephen nicht einmal, wo er hinfuhr, bevor er dort ankam. Deshalb zahlte er ihr ein hohes Gehalt und stellte ihr einen Firmenwagen zur Verfügung, während sie für ihn Augen und Ohren offenhielt und in schwierigen Zeiten den Klatsch

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