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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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nicht zwingen, das Samstagsgewühl im Supermarkt auf sich zu nehmen, er tat es freiwillig.
    »Der liebe Trev.« Susie nahm sich einen Keks. »Er hat das Einkaufen zu einer Kunstform gemacht. Stell dir vor, er hat sogar einen Plan von Safeways auf dem Computer gespeichert.« Sie seufzte glücklich. »Schon der Gedanke an diese hektischen Menschenmassen an der Feinkosttheke macht mich müde. Deshalb wollte ich auf ein Schwätzchen reinschauen. Wo ist denn Matt?«
    Sie lachte gekünstelt. »Auch beim Einkaufen?«
    Jess und Ally wechselten einen Blick. Susie sah sehnsüchtig das Kaffeekännchen an. »Ist der Kaffee vielleicht noch zu haben?«
    »Greif zu«, empfahl Jess. »Mum war kurz davor, ihn Dad hochzubringen, aber ich habe ihr gesagt, damit würde sie nur die ungerechtfertigte männliche Erwartung erfüllen, dass die Frauen ständig um sie herumscharwenzeln.«
    »Tut mir leid«, Susie bat lachend um Verzeihung. »Ich dachte, das sei eine Kaffeekanne, kein Symbol für die Unterdrückung der Frau.«
    »Ich setze Wasser auf und mache noch mehr Kaffee.« Ally erhob sich. Dann drehte sie sich um und sah Susie gespannt an. »Findest du, dass Matt ein Egoist ist, Susie?«
    Susie blieb angesichts der plötzlichen Wendung, die das Gespräch nahm, völlig ungerührt.
    »Ist der Papst katholisch? Natürlich ist er ein Egoist. Alle Männer sind Egoisten. Es liegt in ihrer Natur. Denk bloß an das ganze Testosteron. Eigentlich müsste ›Achtung, gefährliche Chemikalien‹ auf ihren Unterhosen stehen.«
    »Aber warum sind sie solche Egoisten?«
    »Möchtest du die nachsichtige Version hören oder die Wahrheit? Die Männer würden sagen, es läge daran, dass sie anders denken. Für sie hat die Hausarbeit keinerlei Priorität. Erst kommt das Rugby-Match im Fernsehen, und wenn nach dem Spiel noch Zeit ist, kann man sich ja ein bisschen um den Haushalt kümmern. Bloß bleibt die Zeit leider nie. Das ist die nachsichtige Version. In Wahrheit wissen die Jungens genau, dass sie etwas nur lange genug liegen zu lassen brauchen, dann machen wir es schon. Und das tun wir ja auch.« Susie nahm einen Schluck von Matts Kaffee. »Kennst du die alte Redensart nicht: ›Frauen hoffen bei der Hochzeit, dass die Männer sich ändern, aber das tun sie nicht. Männer hoffen, dass die Frauen sich nicht ändern, aber sie tun es.‹«
    Ally und Jess fingen zu kichern an. Deshalb bemerkten sie nicht, wie Matt zur Tür hereinkam.
    »Was ist denn mit meinem Kaffee passiert?« fragte er. »Ich hatte mich schon so darauf gefreut. Hallo Susie, ich wusste nicht, dass du hier bist.« Angesichts dieses Prachtexemplars von Mann flogen drei Köpfe herum. Matt setzte sein reizendstes Lächeln auf. »Schon gut, schon gut. Jetzt könnt ihr langsam wieder aufhören, mich so anzustarren.«
    »Dich wie anzustarren, Matt?« Sich mit Matt zu kabbeln, gehörte zu Susies größten Vergnügungen. Trevor war ein Spielverderber. Wenn sie ihn auf die Schippe nahm, fragte er bloß, ob ihr das prämenstruelle Syndrom zu schaffen mache.
    »Als wäre ich King Kong und ihr die neuesten Kandidatinnen für die weiße Frau.»
    Susie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah ihn einen Moment lang an. »Ally hat mich bloß gerade gefragt, ob ich dich für besonders oder nur durchschnittlich selbstsüchtig halte.« Ally schüttelte den Kopf, aber Susie ignorierte sie. »Was meinst du?«
    Matt grinste. »Ich halte mich überhaupt nicht für selbstsüchtig.«
    »Das meinen alle Männer.« Susie wühlte in den Tiefen ihrer riesigen Tasche herum. »Es gehört einfach zu den männlichen Charaktereigenschaften.« Schließlich fand sie, was sie gesucht hatte. Einen Prospekt mit Eselsohren. »Das ist genau das Richtige für dich.« Sie reichte Ally das Heftchen. »Es ist ein Workshop zur Stärkung des Selbstvertrauens, zu dem ich nächsten Samstag gehe. Komm doch einfach mit. Tu den ersten Schritt darauf zu, dir Matt vorzuknöpfen.«
    Matt lachte nervös. »Wenn du noch eine Spur mehr Selbstvertrauen hättest, Susie, könntest du Kommandeurin bei der Fremdenlegion werden.«
    Ally sah den Prospekt zweifelnd an. Sie hatte nicht viel für gefühlsduselige Veranstaltungen übrig, bei denen man schon vor dem zweiten Frühstück sein Seelenleben bloßlegen musste. »Ich glaube nicht, dass das etwas für mich ist, Susie.« Sie gab ihr das Heftchen zurück.
    »Natürlich könnte man auch sagen« - Susie nahm einen Schluck Kaffee und lächelte Matt zuckersüß an - »dass sich die Männer ihren

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