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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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Häusern. Ich habe sie alle überprüft .« Ally reichte ihm den Plan, den sie von der Wohnungsbaugesellschaft bekommen hatte. Weniger als die Hälfte der Häuser waren durchgestrichen. Matt lief ein Schauer über den Rücken. Es würde Stunden dauern, bis er den Rest abgeklappert hatte. »Jemand hat mir den Tip gegeben, es in George‘s Café zu versuchen. George weiß alles, was sich in dieser Gegend tut. Matt?«
    »Ja, Liebling?«
    »Hältst du es für besser, dass ich sie bei der Polizei als vermisst melde, bevor ich heimfahre?«
    Matt drückte ihre Hand. »Warte noch.« Er wusste, was sie durchgestanden haben musste. »Wenn ich sie nicht finde, mache ich es nachher. Geh jetzt nach Hause zu Jess.« Er strich ihr leicht übers Gesicht. »Auch sie braucht dich.«
    Ally lächelte. Sie wusste, er wollte es ihr erleichtern, aufzuhören, und sie war ihm dankbar. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    »Was ist mit deiner Show?«
    Matt grinste, und der Witz blitzte in seinen blauen Augen auf. »Es ist doch nur Fernsehen, wie meine Mutter sagen würde.«
    George‘s Café entpuppte sich als schmuddelige Kneipe nahe der Ecke Portobello und Westbourne Park Road, und George selbst als freundlicher Zypriot. Es war die Art von Lokalität, die frühmorgens, wenn es noch dunkel war, für die Arbeiter öffnete und solange Speck, Eier, Würstchen, Bohnen und Pommes frites zubereitete, bis der letzte Gast gegangen war. Trotz Georges Herkunft standen weder Döner Kebab noch Baklava auf dem Speiseplan. Im Moment war das Café fast leer.
    Als Matt hineinging, wurde er von George wie ein alter Freund begrüßt. Offensichtlich war es für ihn das Natürlichste der Welt, wenn nachmittags um halb fünf ein Fernsehstar in sein Café spaziert kam. »Wie geht‘s, Matt? Tasse Tee?«
    Dankbar nahm Matt eine Tasse und blickte gleichzeitig auf die Uhr. Noch zwei Stunden.
    »Also, Matt«, sagte George und hoffte, ein paar Kunden würden ihn sehen, wie er mit dem berühmten Matt Boyd am Fenster saß, »was kann ich für Sie tun?«
    Ritchie Page war gerade dabei mit dem Rechtsanwalt von Century Televisión den Vertrag für Danny Wilde fertig zu machen und arbeitete an den letzten Feinheiten. Jack Saltash hatte seinem Ruf, ein ausgekochter Agent zu sein, mehr als alle Ehre gemacht, und jede Klausel war eine Gratwanderung gewesen. Danny Wilde war im Begriff, ein sehr reicher junger Mann zu werden. Sie waren gerade am Ende von Klausel 56c angekommen, als das Telefon auf Pages Schreibtisch summte.
    Seine Sekretärin Lorraine war am Apparat. »Ich dachte, es könnte Sie interessieren, Mr. Page. Ich war gerade unten in der Kantine und habe zufällig gehört, wie eine von den Produktionsassistentinnen der Matt-Boyd-Show zu einer Freundin sagte, dass bei ihnen eine ganz schöne Aufregung herrsche. Heute Abend liefe die große Show, und Matt habe das Haus verlassen. Offenbar ist seine Tochter von zu Hause ausgerissen, und er hat sich auf die Suche nach ihr gemacht.«
    Page warf einen Blick auf seinen Anwalt und lächelte. Er hatte gleich gewusst, als seine Frau ihm heute morgen ein perfektes Vier-Minuten-Ei vorgesetzt hatte, dass es ein guter Tag werden würde. Der Anwalt hatte alles mitgehört und nickte zufrieden. »Nun«, sagte er, »das dürfte mit Sicherheit eine Menge Probleme lösen. Klarer Fall von Vertragsbruch.«
    »Ja.« Page grinste und musste an die 1,5 Millionen Pfund denken, die er durch Matts idealistische Geste einsparte. Er griff hinter sich und holte eine Flasche 22 Jahre alten Malzwhisky hervor, den er eigens für besondere Gelegenheiten aufbewahrte. »Ich finde, darauf sollten wir anstoßen.«
    George erkannte Adam nach der Beschreibung sofort. Er teilte sich ein besetztes Haus mit ein paar anderen jungen Leuten, von denen einige Studenten und einige Musiker waren. Sie kamen oft in sein Café und brachten manchmal ihre Gitarren mit. Ab und zu ließ George sie spielen und anschließend einen Hut rundgehen. Er mochte Musik gern.
    Begeistert nickte er, als Matt die Divinity Road erwähnte. Doch als er nach der Hausnummer fragte, zeichnete sich Bestürzung auf seinem Gesicht ab. Er hatte wirklich keinen blassen Schimmer.
    Matt musste an sich halten. Er war schon so nahe dran gewesen. George hatte Adam so treffend beschrieben, als säße er an einem der Tische hier. Und jetzt wieder kein Glück. Er war nicht weitergekommen als Ally.
    Plötzlich sprang George auf und öffnete die Tür hinter dem Tresen. »Ariadne!« brüllte er

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