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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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gibt.«
    Belinda ließ sich wieder in ihren Stuhl zurückfallen. Sie wusste, dass sie absolut nichts mehr tun konnte. Matt trug nicht mal einen Ohrstöpsel. Er war jetzt vollkommen auf sich allein gestellt.
    Janey saß besorgt in George‘s Cafe und überlegte, ob sie wegen Adam und dem Einbruch bei der Polizeiwache anrufen sollte. Er sollte langst wieder zurück sein. Von den anderen schien sich keiner Sorgen zu machen. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, aufs Fernsehen zu starren und brachen in johlendes Gelächter aus, als Georges Lieblingsseifenoper aus den Lautsprechern plärrte.
    Hinter der Theke läutete das Telefon. Janey sah, wie Ariadne zu George herübergestikulierte und dann auf sie zeigte. Sie rannte fast hin, musste sich ihren Weg an Bergen von schmutzigen Tellern vorbei bahnen, die darauf warteten, in die Spülmaschine geräumt zu werden. Es war offensichtlich, dass George seine Gäste nicht ermunterte, das Telefon zu benutzen.
    »Adam, Gott sei Dank. Ich habe mich halb zu Tode gesorgt.« In Gedanken hatte sie ihn schon in einer Blutlache liegen sehen, mit einer Kugel im Kopf, die ihm irgend so ein voligekiffter Verrückter verpasst hatte. »Was ist passiert? Bist du jetzt bei der Polizei?«
    Adam grinste. »Nein. Eigentlich bin ich bei Century im Fernsehstudio.«
    Janey glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. »Was, um alles in der Welt, machst du denn da?«
    »Ich bin bei deinem Vater. Er ist gerade auf Sendung gegangen.« Ungläubig lauschte Janey seinen Worten. »Du solltest dir die Show ansehen. Sie wird phantastisch. Ich muss jetzt Schluss machen. Warum gehst du nicht nach der Sendung zurück in die Divinity Road? Mach dir keine Sorgen, es war kein Einbrecher. Ich erklär‘s dir, wenn ich wiederkomme. Ich liebe dich.«
    Janey hörte, wie es klick machte. Verwirrt starrte sie auf den Hörer. Was ging hier eigentlich vor, verdammt noch mal? Was hatte Adam bei Century zu suchen? Es ergab überhaupt keinen Sinn.
    »Schauen Sie mal, Miss Boyd!« schrie George begeistert. »Ihr Vater ist im Fernsehen. Und die Dame mit den vielen Ehemännern.« Er winkte sie herüber. Matt musste sie bereits gefunden haben, überlegte George, doch offensichtlich hatte sie nicht mit ihm gehen wollen. Englische Männer gingen zu sanft mit ihren Kindern um. Er würde sich von seiner Tochter so einen Blödsinn nicht bieten lassen.
    Janey legte den Hörer auf und blickte zur Wand, an der das Fernsehgerät angebracht war. Sie hatte überlegt, wie sehr es ihren Vater aus der Fassung bringen würde, dass sie sich weigerte, ihn zu sehen. Offenbar war er wieder zur Tagesordnung übergegangen.
    Sie ließ sich auf einen Stuhl plumpsen, der unter dem Apparat stand, so dass es fast unmöglich war, etwas zu sehen.
    Ally und Jess saßen händchenhaltend auf dem Sofa im Wohnzimmer, als die bekannte Titelmusik der Matt-Boyd-Show ertönte. Belinda hatte Ally unmissverständlich zu verstehen gegeben, was es bedeutete, wenn Matt es nicht mehr rechtzeitig zur Show schaffte. Und so, wie Ally Ritchie Page kennengelernt hatte, wusste sie nur zu gut, dass Belinda recht hatte.
    Als die Musik langsam ausklang, hielten beide den Atem an. Und als die Kamera herüberschwenkte und bei Matt stehenblieb, stießen sie einen Jubelschrei aus. Jess sprang sogar vom Sofa und führte einen Cancan auf. Er hatte es geschafft. Wenn er auch Janey nicht hatte überzeugen können, nach Hause zurückzukehren, so wussten sie jetzt doch zumindest, dass sie nicht durch die Straßen zog und dass er rechtzeitig im Studio gelandet war. Ally sah ihm verwundert zu. So, wie er sich gab, witzig und cool, könnte man nie darauf schließen, unter welch ungeheuer starkem Druck er in den letzten drei Stunden gestanden hatte.
    Jess hörte auf zu tanzen und musterte ihren Vater. »Soll ich dir mal was sagen, Mum?« Sie setzte sich wieder neben ihre Mutter, während Matt und Meredith Morgan sich gegenseitig die Bälle zuspielten. »Er wirkt so, als ob er richtig Spaß hätte.«
    Ritchie Page saß immer noch in seinem Büro und telefonierte mit Danny Wilde. Er hatte den Ton leise gestellt und sich in seinem Drehstuhl so gedreht, dass er die Füße auf den Schreibtisch legen konnte. In dieser Position verhandelte er am liebsten.
    Ritchie war gerade dabei, Danny zu erklären, warum er sich von seinem Agenten wegen der Wiederholungshonorare nicht bevormunden lassen sollte, als Danny anfing zu lachen.
    »Was ist denn daran so komisch?«
    »Nichts.« Irritiert lachte Danny weiter.

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