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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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materiellen Dingen überhäuft. Aber sie waren nicht in der Lage gewesen, ihr das, was sie wirklich wollte, zu bieten: Sicherheit.
    Und genau die hatte Adam ihr auf eine ungewöhnliche und unerwartete Weise geboten. Matt stand so gedankenverloren mit der Karte in der Hand da, dass er die Fußtritte auf der Treppe nicht wahrnahm.
    Plötzlich ging hinter ihm die Tür auf. Er schoss herum. Vor ihm stand Adam. Und über seine Schulter blickte ein Polizist, auf dessen Gesicht sich eine komische Verblüffung abzeichnete.
    »Wo ist er, verdammt noch mal?« brüllte Ritchie Page, der wie eine Bombe in den Regieraum platzte. In Wirklichkeit war er hocherfreut, doch das wollte er sich auf gar keinen Fall anmerken lassen. »Den ganzen Tag über haben wir die Vorschau auf diese Scheiß-Show laufen lassen. Die halbe Londoner Journaille ist eingetrudelt, und jetzt wollt ihr mir erzählen, dass Matt auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, nach seiner verlorenen Tochter zu suchen?«
    »Ich weiß, ich weiß.« Belinda versuchte die Ruhe zu bewahren. Das war die einzige Möglichkeit, die nächste Stunde überhaupt lebend zu überstehen. »Aber das Studio hält eine Ersatzsendung bereit.« Das würde sie Matt nie verzeihen. Er zerstörte ihre Karriere ebenso wie seine eigene. In fünfundvierzig Minuten würde die Show beginnen. Mit der Drohung, dass sie beide ihren Schreibtisch noch heute ausräumen könnten, wenn Matt nicht rechtzeitig wieder auftauchte, stürmte Page aus dem Büro. Belinda fragte sich, wieviel Zeit ihr noch blieb, bis sie Meredith Morgan reinen Wein einschenken musste.
    Matt blickte die beiden Männer sprachlos an. Ihm fiel nicht eine einzige vernünftige Erklärung ein, warum er hier stand.
    Glücklicherweise kam Adam ihm zuvor.
    »Matt!« rief er und ging auf ihn zu, als ob er nichts anderes erwartet hatte, als Großbritanniens berühmtesten Talkshowmaster in seinem Schlafzimmer anzutreffen.
    Adam drehte sich zu dem verdutzten Polizisten um. »Mr. Boyd ist der Vater meiner Freundin. Wir hatten ihn gebeten, vorbeizukommen. Janey sollte einen Schlüssel für ihn hinterlegen. Sie muss es vergessen haben. Sie wissen ja, wie Frauen sind.«
    Der Wachtmeister, ein neunzehnjähriger Grünschnabel, der noch bei seiner Mutter lebte, nickte weise. Er war erleichtert, dass sie keinen drogensüchtigen Einbrecher festnehmen mussten.
    Endlich fand Matt seine Sprache wieder. »Ich hatte keine Lust, stundenlang draußen zu stehen. Deshalb habe ich es ein bisschen übertrieben. Ich bezahle die Tür natürlich.« Er griff zu seiner Brieftasche.
    »Läuft heute Abend nicht Ihre Show?« fragte ihn der junge Polizist verwundert. »Ich habe unten an der U-Bahn-Station die Werbung gesehen.«
    »Allmächtiger!« Erschreckt blickte Matt auf seine Uhr. »Wir gehen in fünfundzwanzig Minuten auf Sendung.«
    »Ich mach‘ Ihnen ‚nen Vorschlag«, sagte der Polizist, dessen Mutter eine von Matts größten Fans war. »Wollen Sie ‚ne Mitfahrgelegenheit in meinem Streifenwagen? Sie werden entschieden schneller da sein, das verspreche ich Ihnen.«
    Matt grinste. »Ich wollte immer schon mal mit Blaulicht ins Studio gebracht werden.« Er streckte Adam seine Hand entgegen. »Vielen Dank.«
    »Ich komme mit. Janey kann ich vom Studio aus anrufen«, erwiderte Adam hartnäckig. Matts ausgestreckte Hand ignorierend, gestikulierte er in Richtung Tür. »So was lasse ich mir doch nicht durch die Lappen gehen.«

33. Kapitel
    »Senderaum, noch fünfzehn Minuten«, gab die Produktionsassistentin warnend bekannt, ohne den Blick von ihrer Liste mit den Kameraeinstellungen zu nehmen.
    Belinda drehte sich um und sah Bernie hinter sich stehen. Der hatte ihr gerade noch gefehlt. »Was, zum Teufel, willst du denn hier?« fauchte sie ihn an. »Mir zu meinem Untergang gratulieren? Dafür musst du dich hinten anstellen.«
    Dieses eine Mal blickte Bernie mitfühlend. »Ich habe gehört, dass Matt sich unerlaubt von der Truppe entfernt hat, und habe mir gedacht, vielleicht könnt ihr meine Hilfe irgendwie brauchen.«
    Belinda schaute auf die Uhr an der Wand des Regieraums und fuhr sich mit den Fingern durch die dunklen Haare. »Nur, wenn du zaubern kannst.«
    »Wann willst du Meredith Morgan beibringen, dass er noch nicht wieder zurück ist?« Er merkte, dass sie die Hiobsbotschaft bis zur allerletzten Sekunde zurückhielt. Dieses eine Mal bewunderte er sie aufrichtig. Da sollte noch jemand sagen, dass diese Frau keine Nerven hatte.
    »In fünf Minuten. Ihren

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