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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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Männer?«
    »Aber du bist doch sonst so praktisch.«
    »Nicht bei Autos. Mein Traumauto ist eines, bei dem man die Motorhaube nie aufzumachen braucht. Bist du nicht im Automobilclub?«
    »Die kannst du doch nicht zum Reifenwechseln rufen. Ich hole mal das Handbuch.«
    »Ally!« Susie schüttelte den Kopf über die verquere Logik ihrer Freundin. »Schau dich doch mal an! Du bist aufgedonnert bis zum Gehtnichtmehr.« Sie trat gegen den löchrigen Reifen. »Das ist ein Notfall.«
    Aber Ally hatte bereits die Tür geöffnet und durchstöberte das Handschuhfach nach der Bedienungsanleitung. Sie hatte schon öfter einen Reifen gewechselt. Dann ließ sie sich geschlagen in den Sitz fallen. »Jetzt weiß ich es wieder. Matt hat das Heft mit ins Haus genommen, weil er wegen eines Platzes auf der Autofähre die Maße nachschlagen musste.«
    »Dann holen wir besser Hilfe. Ich habe ein Stück zurück eine Notrufsäule gesehen. Die fallen mir immer auf. Das liegt in meiner Natur.«
    Ally schwang ihre in hochhackigen, pinkfarbenen Pumps steckenden Füße aus dem Wagen. Susie warf einen Blick darauf. »Ich gehe mal los und sage, ich wäre du«, meinte sie. »Wo ist denn deine Mitgliedskarte?«
    Ally griff nach ihrer Tasche. Als sie das Sammelsurium von Taschentüchern, Stiften, Schminkutensilien, Parfümzerstäubern und ausgedienten Kugelschreibern durchwühlte, fürchtete sie einen Schreckensmoment lang, sie hätte ihre Brieftasche zu Hause liegengelassen. Wie oft hatte sie sich schon vorgenommen, sich einen dieser handlichen kleinen Beutel mit Reißverschlüssen und Seitentäschchen zu besorgen, damit sie nicht jedesmal den gesamten Inhalt ihrer Handtasche auf dem Wagendach ausleeren musste, wenn sie ihre Autoschlüssel suchte. Aber nein, da war sie ja. Sie reichte Susie die Karte.
    »Keine Sorge.« Susie zwinkerte ihr zu. »Ich werde ihnen erzählen, dass ein geisteskranker Vergewaltiger uns bedroht, dann werden sie in nicht mal vier Stunden herbeigeeilt kommen.«
    Ally erwiderte ihr Lächeln. Zum Glück hatten sie noch reichlich Zeit. Sie sah Susie nach, wie sie rasch auf das Telefon zumarschierte. Plötzlich blieb sie stehen. Vielleicht dachte sie, sie bräuchte Kleingeld für die Notrufsäule.
    »Ally«, Susies Stimme troff von Mitgefühl. »Ich sage das wirklich nicht gerne, aber deine Mitgliedskarte ist vor drei Monaten abgelaufen.«
    »Bill, das ist ja unerhört!« Wie eine Walküre auf Rachefeldzug rauschte Maggy Mann in voller Montur, mit Lockenwicklern und Frisierumhang in den Regieraum.
    Bill Ford seufzte. Er hatte diesen Vormittag schon genug Ärger gehabt. Als er im Studio ankam, stellte er fest, dass die Elektriker mit der Beleuchtung eine Stunde im Rückstand waren, die Studiodekoration war statt des erwarteten Pfirsichtons rostrot, und der Graphikdesigner für die Pilotsendung lag mit einem Grippeanfall darnieder. Ein klimakterischer Drachen mit elektrischen Lockenwicklern hatte ihm gerade noch gefehlt.
    »Was ist unerhört, Maggy, Schätzchen?« Dass Bill nicht aufhörte, an Schaltern herumzuhantieren und dem Studioteam AnWeisungen zuzurufen, statt seine gesamte Aufmerksamkeit ihr zu widmen, brachte Maggy nur noch mehr auf.
    »Diese Allegra Boyd in einer Pilotsendung zu testen, die tatsächlich ausgestrahlt wird. Bill, sie ist Hausfrau .« Auf Maggys moralischer Skala befand sich der Begriff Hausfrau in puncto Verworfenheit offensichtlich irgendwo zwischen Nymphomanin und Massenmörder. »Das kannst du nicht machen. Wir machen uns ja alle lächerlich.« Sie wühlte in ihrer Tasche. »Soll ich nicht meine Freundin Anne Adamson anrufen, damit sie sich bereithält?«
    »Nur mit der Ruhe, Maggy. Ally schafft das schon. Sie hat Erfahrung als Eheberaterin, und sie war früher beim Fernsehen. Niemand verlangt von einer Pilotsendung den letzten Schliff, und wenn sie nicht perfekt ist, wirst du ihr doch gewiss weiterhelfen.«
    »Darum geht es nicht, Bill. Sie ist Amateurin. Den Job hat sie nur bekommen, weil sie die Frau von Matt Boyd ist. Was, zum Teufel, verbindet sie schon mit den kleinen Leuten?« Maggy Mann, die Heldin der Arbeiterklasse, ließ ihr goldenes Cartier-Feuerzeug klicken und zündete sich eine Zigarette an. »Da du mir offensichtlich nicht zuhörst, werde ich mich an Stephen wenden.«
    »Maggy, setz dich und mach dieses ekelhafte Ding aus. Es bringt überhaupt nichts, wenn du dich an Stephen wendest.«
    »Warum nicht? Stephen weiß, wie er seine Stars zu behandeln hat.«
    »Weil«, Bill überging die

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