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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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so genannt wurde, um Ehefrauen, Freundinnen und Chefs zu täuschen, denen man wahrheitsgemäß erzählen konnte, ›er ist in Studio fünf‹ - kämpfte sich Belinda durch den hektischen Mittagsbetrieb und bestellte Champagner.
    Zehn Minuten später erschien Matt.
    »Hast du ihn erwischt?«
    »Ja. Gerade noch rechtzeitig. Er war schon auf dem Weg zu Stephen.«
    »Wie hat er es aufgenommen?«
    Matt zog die Augenbrauen hoch. »Du kennst doch Bernie. Er wünschte mir viel Glück und meinte, mit dir als Produzentin würde ich das auch brauchen. Es gibt bloß noch eines, das ich bei dem Ganzen nicht verstehe.« Matt schenkte sich ein Glas Champagner ein und füllte das von Belinda auf. »Warum hängt alles davon ab, ob Ritchie Page zusagt?«
    »Frag mich nicht.« Belinda zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hat Stephen unanständige Videos gekauft.« Sie nahm einen Schluck Champagner. »Meinst du, es ist wirklich sein Ernst, dass wir unser neues Konzept nur verwirklichen dürfen, wenn wir Page in der Show haben?«
    Matt führte sich einen Moment lang Stephens Gesichtsausdruck vor Augen. »Ja.« Er leerte sein Glas und stand auf. »Ich schätze, das ist wohl sein Ernst.«
    Stephen Cartwright sah seinem nächsten Termin nicht gerade freudig entgegen. Bernie Long war von Anfang an Matts Produzent gewesen, und Stephen hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, wie er den Schlag abmildern könnte, den er ihm durch die Mitteilung versetzen musste, dass er ausgebootet werden sollte - noch dazu von einer Frau. Aber dann musste er sich gar nicht mehr bemühen. Bernie übernahm das selbst.
    Ohne darum gebeten worden zu sein, streckte sich Bernie behaglich auf Stephens Ledersofa aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ausnahmsweise wirkte sein gerötetes Gesicht friedlich. »Sie schieben mich also zugunsten einer Schnepfe ab, die Matt am Schwanz hat und die Show zu einem Abklatsch der Spätnachrichten machen möchte«, erklärte er Stephen gut gelaunt.
    Stephen, der geplant hatte, behutsam auf diese Information hinzuarbeiten, war fassungslos.
    »Woher wissen Sie das?«
    Bernie grinste. »Matt hat es mir gerade gesagt. Er war sehr offen. Meinte, meine Ideen seien das Letzte, aber ich würde immer sein bester Freund bleiben.«
    »Sie scheinen es ja sehr gut zu verkraften, muss ich sagen«, meinte Stephen, den Bernies Reaktion vorübergehend aus dem Konzept gebracht hatte.
    »O Herr«, tönte Bernie salbungsvoll und faltete die Hände, »gib mir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann.« Mit gespielter Andacht schloss er die Augen. »Und den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann.« Er machte ein Auge auf und fasste Stephen ins Visier. »Und die Geduld, darauf zu warten, bis der ganze verdammte Scheiß den Bach runtergeht. Amen.«
    Stephen versuchte, ihn zu ignorieren.
    »Das wird es nämlich, Stephen.« Bernie pulte sich mit einem von Stephens Streichhölzern, auf denen ›Savoy Grill‹ stand, in den Zähnen herum. »Den Bach runtergehen.«
    »Wieso?«
    »Matt möchte sich freischwimmen, in Ordnung. Er möchte ein risikoreiches Leben führen, gut, warum nicht? Solange er nicht vergisst, dass die Zuschauer ihn wegen seines Humors und seines Charmes schätzen. Aber das ist nicht die richtige Sendezeit. Eine solche Show müsste man am späten Abend bringen.« Er schenkte sich ein Mineralwasser ein, das er beäugte, als könnte es mit Typhusbazillen verseucht sein. »Aber ich muss Ihnen keinen Vortrag über Programmplanung halten. Nun«, Stephen bemerkte, dass Bernie ihm vollständig das Heft aus der Hand genommen hatte, »was für einen schäbigen Trostpreis bieten Sie mir jetzt an? Sechs Wochen für einen Dokumentarfilm auf den Bahamas recherchieren, bis Sie mich zurückholen, um zu retten, was zu retten ist?«
    Doch Stephen hörte ihm nicht zu. Soeben war ihm die Lösung eingefallen. Falls er sie Bernie schmackhaft machen konnte. »Diesmal nicht, Bernie. Ich hätte da etwas, wofür Ihr Stil und Ihr Instinkt ideal wären.«
    Bernie hielt sich respektlos die Nase zu. »Stinkt nach Bockmist.«
    »Unsinn, Bernie«, widersprach Stephen. »Seien Sie nicht paranoid.«
    »Und was ist diese einmalige Gelegenheit, die meines unnachahmlichen Stils so dringend bedarf?«
    Stephen schwieg kurz und sah ihm dann direkt in die Augen. »Ich möchte, dass Sie Hello übernehmen und die Sendung retten.« Er setzte sich neben Bernie auf das Sofa und bedachte ihn mit seinem hinreißendsten Lächeln. »Es hat mich

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