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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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seufzte sie. »Ich wüsste nicht, was man an einem Mittwoch nachmittag um zehn vor vier schöneres machen könnte.« Sie hatten sich mit stürmischer Leidenschaft geliebt, und alles, was es an Vertrautheit und Gewöhnung zwischen ihnen gab, war in der faszinierend fremden Umgebung verschwunden.
    Matt kam nackt auf sie zu. »Nein?« Er begann ihre Brüste einzuseifen und ließ sich dann selbst in das Schaumbad gleiten, wobei das Wasser überlief und auf die dicke weiße Badematte schwappte. »Ich schon«, meinte er, und verblüffte sie dadurch, wie hart er sich gegen sie presste. Seit Jahren hatten sie sich nicht mehr zweimal hintereinander geliebt.
    »Zieh den Stöpsel raus«, murmelte sie, pragmatisch wie immer, »sonst kommt die Feuerwehr und bricht die Tür auf.«
    Matt grinste. »Das sind sie bestimmt schon gewöhnt«, beruhigte er sie und schob die Hand zwischen ihre warmen, nassen Schenkel. »Im Prospekt habe ich gelesen, dass die Badewanne in zwölf Sekunden volläuft.« Sie keuchte leise vor Lust, als er sie zärtlich streichelte. »Und in dreizehn überläuft.« Danach merkte sie nicht mehr, wieviel Wasser auf den Fußboden floss. Sie hatte andere Dinge im Kopf.
    »Zweimal Tee mit Kuchen und Schlagsahne, bitte. Suite 117.«
    »Matt, wie kannst du jetzt Kuchen mit Sahne wollen? Wir haben gerade erst zu Mittag gegessen.«
    Matt drehte sich zu Ally um, die sich nach den ganzen Anstrengungen in einem flauschigen weißen Badetuch trocknen ließ. »Sei doch nicht so spießig.« Er machte einen Versuch, ihr das Handtuch wegzunehmen, doch sie schob ihn beiseite. »Für Sahne gibt es verschiedene Verwendungsmöglichkeiten.«
    Ally machte sich daran, die zerwühlten Laken zu straffen.
    »Aus dir wäre nie eine Geliebte geworden«, spöttelte Matt. »Du wärst immer viel zu beschäftigt damit, das Schlafzimmer aufzuräumen.«
    Sie setzte sich auf die geglätteten Laken und fing an, den Prospekt zu lesen. »Hier steht, dass das Savoy stets darum bemüht ist, dass die Gäste von bekannten Gesichtern bedient werden.«
    Da klopfte es auch schon an der Tür, und ihr Freund, der Page, erschien mit Tee, Kuchen und Schlagsahne, wobei er demonstrativ den Blick vom Bett abgewandt hielt, bevor er sich mit einem weiteren dicken Trinkgeld zurückzog. »Wer wünscht sich denn bekannte Gesichter? Weiß man hier nichts vom Charme der Anonymität?«
    »Es führt ja nicht jeder Schlimmes im Schilde wie unsereins.«
    »Das ist auch besser so. Sonst käme ja kein Mensch mehr zum Arbeiten.«
    Matt lachte. Er sah so entspannt und attraktiv aus, dass sie es diesmal war, die ihn aus seinem Handtuch herausschälte. »Was hast du noch über die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Sahne gesagt?«
    Sie verteilte etwas Schlagsahne auf ihren Lippen und ließ sich verführerisch nach unten gleiten. Sie lächelte, als er bereits aus Vorfreude steif wurde.
    »Hat man dir nie beigebracht«, Matt schloss verzückt die Augen, »dass man mit vollem Mund nicht spricht?«
    Die letzten fünf Minuten war Belinda in ungläubiger Wut im Regieraum auf und ab gelaufen. Es war eine Minute vor 18 Uhr, und in weniger als einer halben Stunde würden sie live auf Sendung gehen. Was, zum Teufel, sollte sie tun, wenn Matt nicht auftauchte?
    Doch nicht einmal fünf Minuten später tauchte er auf. Heiter und gelassen kam er angetrabt und becircte das wartende Publikum.
    »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?« wollte Belinda wissen. »Wir sind hier fast verrückt geworden und haben schon überlegt, ob wir den Aufnahmeleiter dazu abkommandieren sollen, statt deiner die verfluchte Show zu moderieren.«
    »Belinda, immer mit der Ruhe.« Matt war aufreizend kühl. »Es stand doch nie in Frage, dass ich kommen würde. Ich habe noch nie eine Show versäumt.«
    »Aber wo warst du denn? Du kannst doch nicht bis sechs Uhr zu Mittag gegessen haben!«
    Matt lächelte träge. »Die Bedienung im Savoy war sehr langsam.«
    »Im Savoy?« Sie starrte ihn an. Irgend etwas an ihm war anders als sonst. Sie hatte schon des öfteren erlebt, wie ihn der Teufel ritt, aber bisher war es jedesmal ein boshafter Teufel gewesen. Dieser hier war alles andere als boshaft. Er war süß und witzig und in grotesker Weise anziehend. Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Er war mit seiner Frau im Bett gewesen.
    Belinda wandte sich ab. Der Schmerz durchzuckte sie mit solcher Heftigkeit, dass sie wusste, man würde es ihr ansehen. Obwohl ihr die Abwegigkeit ihrer Position klar war, stieg

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