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Liebling, vergiss die Socken nicht

Liebling, vergiss die Socken nicht

Titel: Liebling, vergiss die Socken nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Haran
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grundsätzlich nur die Leute anriefen, die sich beschweren wollten. Dass jemand anrief und sagte, toll, wunderbar, die Show hat mir prima gefallen, weiter so, kam praktisch nie vor, und wenn es einmal geschah, vermuteten gleich alle, es wäre die Mutter des Produzenten mit verstellter Stimme.
    Ally überflog die ersten zwanzig Gesprächsprotokolle, stöhnte und gab Nikki die Blätter zurück. Sie waren ausschließlich negativ. Wie konnte eine verwöhnte reiche Kuh wie sie es wagen, einem armen, hilflosen Mädchen zu raten, ihre Ehe aufs Spiel zu setzen, indem sie ihren Mann hinauswarf?
    »Die Telefonzentrale hat noch einen Schwung mehr entgegengenommen, die aber nicht zum diensthabenden Redakteur vermittelt werden konnten. Einer hat es sogar geschafft, zu Stephen durchzudringen .« Nikki kicherte. »Aber das war zum Glück einer der wenigen positiven Anrufe.«
    Auf der anderen Seite des Büros saß Maggy Mann und tat so, als läse sie die Briefe ihrer Zuschauer, eine Pflicht, die sie normalerweise ignorierte, indem sie ihre Sekretärin dazu abkommandierte, sie zu lesen und unter ihrem Namen zu beantworten. Ally fiel auf, dass sie heute vor sich hinsummte.
    Nikki wollte gerade die Anruferliste auf Bernies Schreibtisch zurücklegen, von wo sie sie stibitzt hatte, als er am gegenüberliegenden Ende des Raums auftauchte. Schuldbewusst zuckte sie zurück.
    »Was ist das?« Bernie deutete auf die Blätter, die Nikki halbherzig hinter ihrem Rücken zu verbergen suchte. »Hat jemand Maggys Spesenrechnung der Presse zugespielt?«
    Maggy wirbelte herum und schenkte Bernie ihr hinreißendstes Lächeln, ein Anblick, der die meisten Männer vor Entsetzen hätte erstarren lassen. »Es ist der Bericht aus der Redaktion. Eine Lawine von Anrufen wegen Allys Kummerecke. Alle anti.«
    »Oh, gut«, sagte Bernie und nahm Nikki im Vorbeigehen die Blätter aus der Hand. »Genau darauf hatte ich gehofft. Nikki?«
    »Ja, Bernie?« antwortete sie nervös und überlegte sich eine Rechtfertigung dafür, dass sie den Bericht an sich genommen hatte.
    »Fax das an Kevin Hudson von der Sun , ja?« Er gab ihr die Blätter zurück und griff nach dem Rest seiner Post. »Anonym natürlich.«
    Nikki grinste und schwebte hoheitsvoll an Maggy Manns Schreibtisch vorüber. »Ist mir ein Vergnügen.«
    »Okay, Leute«, verkündete Bernie. »Zeit, dass wir runter ins Studio gehen und die nächste Super-Show produzieren!«
    Bernie lehnte sich in seinem Stuhl im Regieraum zurück und sah aus wie eine Katze, die sich in die Molkerei eingeschlichen hat. Zum erstenmal lief die Show richtig gut. Seit sie lockerer geworden war, hatte Ally die Situation im Griff, und sogar Maggy Mann war ganz erträglich gewesen. Sobald das rote Licht ausging, setzte sie zwar wie immer ihr sauertöpfisches Gesicht auf, aber solange sie auf Sendung waren, gelang ihr gelegentlich ein Lächeln. Bernie wunderte sich nur, dass ihr Make-up keine Risse bekam. Die Show hatte begonnen, Spaß zu machen. Wenn sie so weitermachten, liefen sie noch Gefahr, einen Knüller zu landen.
    Auf dem Regiepult begann die Anrufanzeige zu blinken, und eine Produktionsassistentin nahm den Hörer ab. »Bernie, es ist die Telefonzentrale. Sie können die Anrufer nicht mehr bewältigen, die alle in Allys Sendung wollen.«
    Hernie grinste. »Sag ihnen, sie sollen die Anrufe ins Büro durchstellen und einige Redakteure da oben abkommandieren, sie entgegenzunehmen.«
    Allys Kummerecke war eindeutig auf dem besten Weg, der beliebteste Teil der Sendung zu werden. Es war völlig unmöglich, alle Anrufer, die live mit ihr sprechen wollten, in der Sendung unterzubringen.
    Am Ende der Sendung war Ally ganz aus dem Häuschen vor Begeisterung. Sie hatte sogar eine Zeitlang vergessen, dass sie auf Sendung war, als sie mit einer jungen Frau sprach, die eine Affäre mit dem Mann ihrer besten Freundin hatte. Und das Erstaunliche war, dass es Ally nicht nur Spaß gemacht hatte, sondern die Anruferin auch den Eindruck erweckte, dass ihre Ratschläge ihr weiterhalfen.
    »Möchte jemand mit zurück zu Century fahren?« rief Nikki. »Draußen steht ein Taxi.«
    Ally sah auf die Uhr. Halb eins. Matt wäre sicher im Büro. Vielleicht konnte sie ihn dazu verführen, essen zu gehen. Sie brannte darauf, ihre Erleichterung und ihre Freude mit ihm zu teilen.
    »Sag ihm, er soll noch ein kleines Momentchen warten, Nikki!« brüllte Ally und sammelte ihre Sachen zusammen. »Ich komme mit.«
    Im Taxi musste sie daran danken, dass sie Matt

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