Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
keine Angst zu haben. Das verspreche ich dir.“
„Vor dem Haus habe ich keine Angst.“
„Aber ich hoffe, auch nicht vor mir.“
Sams Stimme klang erschrocken und verletzt zugleich, was Harley nicht entging. Sie sah ihn an, da sie sich noch immer nicht daran gewöhnt hatte, dass dieser große, attraktive Mann tatsächlich ihr Ehemann war.
„Nur vor der Situation ganz allgemein“, sagte sie.
Sam nickte zögernd. „Das verstehe ich.“ Er lehnte sich zu ihr herüber und streifte ihre Lippen mit einem Kuss. „Es wird alles gut, Junikäfer.“
Harley zwang sich zu einem Lächeln. „Dann musst du mir jetzt das Haus zeigen, okay?“
Sie stiegen aus und gingen auf die Veranda zu, als jemand Sams Namen rief. Sie wandten sich um und erblickten eine ältere Frau auf der anderen Straßenseite, die ihnen zuwinkte.
Sam winkte zurück.
Ehe er sie davon abhalten konnte, kam die Frau von ihrer Veranda herunter und ging über die Straße.
„Entschuldige bitte“, sagte er zu Harley. „Das ist Mrs Matthews. Sie ist ziemlich neugierig, aber nett.“
„Ich habe die Erziehung meiner Mutter überlebt. Ich schaffe alles.“
Sam lachte leise in sich hinein. „Deine Mutter ist schon in Ordnung.“
„Sie ist verwöhnt, will alles bestimmen und lebt in der Vergangenheit. Abgesehen davon ist sie vermutlich nicht viel anders als jede andere Mutter auch.“
Sam drückte warnend ihre Hand, sobald Edna Matthews den Gehweg überquert hatte und den Weg zum Haus heraufkam.
„Stell dich darauf ein, dass du gleich ausgequetscht wirst!“
„Nun ja, da du noch immer glasige Augen davon hast, was meine Mutter mit dir gemacht hat, werde ich das sicher überstehen.“
Sam grinste. Harleys Kommentar, den sie in dem langsamen, gedehnten Georgia-Tonfall von sich gegeben hatte, war köstlich.
„Sammy, ich bin ja so froh, dass ich dich erwischt habe“, verkündete Edna, die schwer atmend auf sie zukam, und überreichte ihm eine kleine Schachtel. „Der Paketbote hat das vorgestern vor deine Tür gelegt, aber Henrys Hund hat es erwischt, bevor ich ihn zurückhalten konnte. Es ist ein bisschen angeknabbert. Hoffentlich ist nichts kaputtgegangen.“
Sam nahm die Schachtel. „Vielen Dank, Mrs Matthews! Das ist ein Ersatzteil für meinen Rasenmäher, da dürfte also nicht viel passiert sein. Ich bin froh, dass Sie so aufmerksam gewesen sind.“
Sie strahlte. „Dazu sind gute Nachbarn ja da.“ Dann warf sie einen betonten Blick auf Harley.
Sam zwinkerte Harley zu.
„Mrs Matthews, ich möchte Ihnen gerne meine Ehefrau vorstellen. Sie heißt Harley June und stammt aus Savannah in Georgia. Ich verlasse mich darauf, dass Sie ihr dabei helfen werden, dass sie sich hier in der Nachbarschaft willkommen fühlt.“
Edna Matthews blieb der Mund offen stehen. Sam Clay galt allgemein als hervorragender Fang. Zu hören, dass er dem Heiratsmarkt nicht mehr zur Verfügung stand, war eine echte Sensation. Edna konnte es kaum erwarten, die Neuigkeit zu verbreiten. Sie musterte Harley von oben bis unten und streckte ihr dann lächelnd die Hand entgegen.
„Harley June? Das ist jedenfalls ein ungewöhnlicher Name.“
„Es ist der Mädchenname meiner Mutter“, antwortete Harley. „Dort, wo ich herkomme, ist das durchaus üblich.“
„Ich verstehe“, meinte Edna. „Savannah sagten Sie?“
„Ja, Ma’am. Es ist eine schöne Stadt. Waren Sie schon einmal dort?“
„Nein. Mein verstorbener Mann und ich bevorzugten eher die westlichen Bundesstaaten. Besonders gern war er in Las Vegas und Reno. Kennen Sie diese Städte?“
Harley vermied es, Sam anzusehen, und widerstand der Versuchung, die Augen zu verdrehen.
„Ja, Ma’am, ich kenne Las Vegas.“
Edna strahlte übers ganze Gesicht. „Na, dann haben wir ja schon eine Gemeinsamkeit. Und was unseren Sammy hier angeht, kann man Ihnen nur gratulieren. Er gilt als ein guter Fang.“
„Ich bin aber der Glückspilz“, sagte Sam und ergriff die Gelegenheit, das Gespräch zu beenden, bevor Edna sich selbst einlud, wofür sie bekannt war. „Noch einmal herzlichen Dank dafür, dass Sie mein Päckchen gerettet haben. Zu meinem nächsten Kochfest sind Sie eingeladen, okay?“
„Oh, vielen Dank, Sammy! Es wäre mir eine Ehre. Dann bringe ich meine italienische Cremetorte mit.“ Sie schaute zu Harley. „Alle lieben meine italienische Torte.“
„Hört sich gut an“, erwiderte diese.
„Oh, sie ist wunderbar!“, bestätigte Edna. „Kochen Sie gerne, meine Liebe?“
„Ja, Ma’am.
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