Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Feuerwehrmann.“
Er lachte leise. „Das ist mein Beruf, schon vergessen?“
„Du bekämpfst Feuer.“
Er merkte, worauf sie hinauswollte. „Ja, und das mache ich schon seit vierzehn Jahren.“
„Bist du jemals … ich meine … warst du …?“
„Junikäfer, in Las Vegas, als ich dich von dem Pokertisch heruntergeholt habe, war ich in größerer Gefahr als bei irgendeinem Feuer. In dem Moment, als du die Arme um meinen Hals geschlungen hast, wusste ich, dass ich rettungslos verloren war.“
„Wirklich?“
„Ja, wirklich.“
Harley seufzte. „Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern.“
Bedauern schwang in Sams Stimme mit. „Ja, ich auch, Junikäfer. Ich auch.“
Der Flug nach Oklahoma war harmlos im Vergleich zu dem Theater, das Harleys Mutter am Flughafen von Savannah veranstaltete. Sie schrie, bettelte und versuchte es schließlich mit Drohungen. Doch da riss Sam der Geduldsfaden. Er wusste, dass Harley ohnehin schon nervös genug war, und das Verhalten ihrer Mutter verstärkte ihre Schuldgefühle. Auch wenn er sich nicht den Zorn seiner Schwiegereltern zuziehen wollte, hatte er zu große Angst davor, Harley doch noch zu verlieren, als dass er länger schweigen konnte. Als Marcie Harley am Arm packte und drohte, sie zu enterben, schaltete sich Sam ein.
Er trat zwischen die beiden Frauen.
Leise, aber mit höchst verärgerter Stimme sagte er: „Mrs Beaumont, ich möchte nicht, dass Sie meiner Frau drohen.“
„Sie ist meine Tochter!“, rief Marcie.
„Dann hören Sie auf, sich wie eine Furie zu benehmen!“
Marcie schnappte empört nach Luft und hätte noch mehr gesagt, doch Dewey brachte sie zum Schweigen.
Entnervt fuhr sich Sam mit der Hand durchs Haar und blickte zu Harley, die mit den Tränen kämpfte.
„Hören Sie, ich kann verstehen, dass Sie Ihre Tochter nur ungern gehen lassen. Aber niemand zwingt sie dazu. Wollen Sie denn nicht, dass sie glücklich wird?“
„Ja, aber …“
Harley holte tief Atem und unterbrach ihre Mutter. „Dann musst du mir auch zugestehen, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe, Mama.“
Marcie, die noch immer böse dreinschaute, wollte offensichtlich nicht nachgeben.
„Ich habe immer davon geträumt, dich im Hochzeitskleid deiner Urgroßmutter den Mittelgang in unserer Kirche hinunterschreiten zu sehen. Der Altarraum wäre mit Lilien und Forsythien geschmückt, und ich hätte ein rosa Kleid an. Die Farbe steht mir am besten, wie du weißt.“
Harley seufzte. „Mama, das ist dein Traum, nicht meiner. Außerdem sind Lilien für Beerdigungen, und ich bin viel größer und schwerer als Urgroßmutter. Ich könnte ihr Hochzeitskleid niemals tragen.“
„Sei still, Marcie!“, erklärte Dewey. „Es ist Harley Junes Leben, nichts unseres.“ Dann wandte er sich an Sam: „Ich habe diese Anrufe getätigt. Ihrem Boss zufolge sind Sie einer seiner besten Männer. Ihr Pastor hält große Stücke auf Ihre gesamte Familie, und die Auskunft Ihrer Bank war ebenfalls sehr beruhigend. Ich vertraue Ihnen, dass Sie gut für meine Tochter sorgen werden.“ Er sah zu Harley June hin. „Und ich bin davon überzeugt, dass meine Tochter klug genug ist, auf sich selbst aufzupassen. Falls es nicht gut gehen sollte, weiß sie, wie sie nach Hause kommt.“
Sam seufzte. „Natürlich.“ Ein letztes Mal schaute er Marcie an. „Mrs Beaumont, ich freue mich, Sie kennengelernt zu haben, und ich habe Junie versprochen, dass wir zu Weihnachten wieder nach Savannah kommen. Einverstanden?“
Marcies Zorn legte sich ein wenig. „Wirklich?“
Harley nickte lächelnd. „Ja, Mama, ganz bestimmt.“
„Na ja!“, sagte Marcie. „Ich nehme an, das war’s dann.“
Kurz darauf wurde ihr Flug aufgerufen. Erleichtert nahm Sam Harley bei der Hand und führte sie den Gang zum Flugzeug hinunter.
Nur wenige Stunden später landeten sie bereits am Will-Rogers-Flughafen in Oklahoma City – für Sams Geschmack keine Minute zu früh.
„Das ist es“, erklärte Sam, als er in die Einfahrt einbog.
Harley beugte sich auf dem Beifahrersitz vor und betrachtete den weitläufigen Klinker-Bungalow.
„Das sieht wirklich hübsch aus“, meinte sie.
Sam lächelte. „Das klingt, als wärst du überrascht.“
Sie wurde rot. „Ich wollte damit nicht sagen, dass …“
„Ich habe dich nur ein bisschen geneckt“, erwiderte Sam, der den Motor abstellte und auf die Vorderveranda deutete. „Ich habe es von meinem Großvater geerbt. Es ist eine nette Gegend. Hier brauchst du
Weitere Kostenlose Bücher