Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Alle Südstaaten-Frauen werden dazu erzogen, sich um ihre Männer zu kümmern. Und Sie wissen ja, wie es heißt: Liebe geht durch den Magen.“
Harley warf Sam einen Blick zu, denn sie war sich nur allzu bewusst, dass der Weg zu seinem Herzen nicht das Geringste mit dem Essen zu tun hatte.
„Wir sind jetzt ziemlich müde“, erklärte Sam daraufhin rasch. „Nochmals vielen Dank, Mrs Matthews! Ich melde mich bei Ihnen.“
Er lotste Harley zur Haustür, in der Hoffnung, dass Edna Matthews die entgegengesetzte Richtung einschlagen würde. Als er aufschloss, schaute er über die Schulter und stellte erfreut fest, dass sie in ihrem eigenen Haus verschwand. Dann öffnete er die Tür, hob Harley auf die Arme und trug sie über die Schwelle.
Harley, die auf diesen symbolischen Moment nicht vorbereitet war, ertappte sich dabei, wie sie mit den Tränen kämpfte.
„Willkommen zu Hause, Harley June!“, meinte Sam sanft, setzte sie im Flur ab und küsste sie.
Harleys Herz pochte wie wild, als er den Kopf wieder hob, doch Sam war noch nicht fertig. Er griff in seine Hosentasche und holte einen schmalen, goldenen Trauring heraus, den er ihr an den Finger steckte.
„Das habe ich mir für den richtigen Zeitpunkt aufgehoben. Ist das in Ordnung?“
Sie starrte auf ihre Hand und erinnerte sich daran, mit welch gemischten Gefühlen sie ihn in dem Motel abgenommen hatte. Dann blickte sie wieder zu Sam auf, ohne zu merken, dass sich ihre Gedanken in ihrem Gesicht widerspiegelten.
„Ja, das ist in Ordnung.“
Sam hob ihre Hand an die Lippen, drückte einen Kuss auf den Ring und umarmte Harley dann.
„Das Gästebadezimmer ist den Flur entlang, die zweite Tür links. Sobald ich unser Gepäck aus dem Wagen geholt habe, führe ich dich durch dein neues Heim.“
Er war fort, ehe Harley noch etwas sagen konnte. Doch anstatt sich umzuschauen, starrte sie erneut auf den Goldring an ihrem Finger und fragte sich, weshalb sie sich durch etwas so Kleines und Zerbrechliches derartig gebunden fühlte.
Vierundzwanzig Stunden Dienst, vierundzwanzig frei, vierundzwanzig Dienst, vierundzwanzig frei, vierundzwanzig Dienst, vierundzwanzig frei und dann vier Tage zu Hause.
Nach dreiwöchiger Ehe kannte Harley Sams Dienstplan bei der Feuerwehr von Oklahoma im Schlaf. An den Tagen, an denen er fort war, kochte und putzte sie und arbeitete im Garten wie eine Besessene. An den Tagen, an denen er zu Hause war, fühlte sie sich ein wenig unbehaglich. Noch immer konnte sie nicht recht glauben, dass sie mit einem Mann zusammenlebte, den sie kaum kannte. Sie wusste, dass Sam alles tat, damit sie sich wohlfühlte, aber es war dennoch schwierig.
Seine Geschwister waren alle mit ihren Familien vorbeigekommen, um sie in Augenschein zu nehmen. Sie äußerten sich anerkennend darüber, dass sie nach dem Vater aller Motorräder benannt worden war, neckten sie damit, dass sie in Las Vegas geheiratet hatte, und hinderten ihre Kinder nicht daran, Limonadeflecken auf dem Wohnzimmerteppich zu hinterlassen. Auch als Harley zu erklären versuchte, dass ihr Name der Mädchenname ihrer Mutter sei, hörten sie gar nicht richtig zu.
Sam hatte sie scherzhaft getadelt und gesagt, dass sie aufhören sollten, die große Liebe seines Lebens zu ärgern. Dann hatte er sie allesamt zu Grillrippchen in einem Lokal in der Nähe eingeladen. Harley fühlte sich von der ungestümen Art seiner Familie etwas eingeschüchtert, und die riesigen Platten voller Rippchen und die Mengen an Bier, die bei dem Mahl flossen, erschreckten sie ein wenig.
Sams Bruder hatte ihr ein Glas Bier angeboten, was sie jedoch schnell abgelehnt hatte.
„Hey, Sam!“, meinte sein Bruder. „Hast du etwa eine kleine Südstaaten-Abstinenzlerin geheiratet?“
Sofort hatte sich Harley umgedreht und Sam einen Blick zugeworfen, der besagte: „Ich bringe dich um, wenn du’s ihnen sagst“, was ihn zu einem Grinsen veranlasste.
Zu ihrer Erleichterung gab er mit seiner Antwort gar nichts preis.
„Kümmere du dich mal schön um deine eigene Frau, und überlass Harley mir!“, sagte er gedehnt. Dann lehnte er sich zu ihr herüber und gab ihr einen Kuss auf den Mund.
Er schmeckte nach Barbecue und Bier. Und das heftige Verlangen, das sie in diesem Moment durchzuckte, traf sie bis ins Innerste.
Sam bemerkte ihren Ausdruck und flüsterte ihr ins Ohr: „Halt den Gedanken fest!“
Das tat sie dann auch.
Als am Abend schließlich alle gegangen waren, folgten den Gedanken auch die entsprechenden Taten.
Es
Weitere Kostenlose Bücher