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Lieblingslied: Roman (German Edition)

Lieblingslied: Roman (German Edition)

Titel: Lieblingslied: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.A. Milne
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schütteln. Dann kam ich zur Sache. »Wo ist Anna?«
    »Ihre Frau wird gerade operiert. Mehr kann ich in diesem Moment nicht sagen. Sie lag bereits im OP , als ich Ihre Telefonnummer bekam.«
    »Wir können also nicht …?«
    »Zu ihr? Nein. Erst nach der Operation. Ich habe den OP -Schwestern gesagt, dass Sie unterwegs sind. Das Team war allerdings der Meinung, dass es eine Weile dauern kann.« Reg trat unruhig von einem Bein auf das andere.
    Ich zweifelte nicht an dem, was der Sozialarbeiter sagte, sondern nur daran, ob er der richtige Ansprechpartner war. Ich wollte nur wissen, was mit meiner Frau passiert war. »Trotzdem sollte ich mich vielleicht bei den Schwestern melden«, erklärte ich höflich. Wegen Hope versuchte ich, rein äußerlich so ruhig wie möglich zu bleiben. Ich entschuldigte mich einen Moment und ging zum Empfangstisch. »Wir kommen wegen Annaliese Bright«, sagte ich zu einer der Angestellten hinter der Theke. »Können Sie uns sagen, wo wir sie finden?«
    Sie tippte lächelnd etwas in ihren Computer. Im nächsten Moment wurde sie ernst. »Sind Sie ein Familienmitglied?«
    »Ich bin der Ehemann, Ethan Bright.«
    »Verstehe.«
    Sie tippte weiter. »Ihre Frau ist noch im OP , Mr. Bright. So wie es aussieht, wird sie danach in die Intensivstation verlegt. Dort gibt es einen gesonderten Warteraum. Ich schlage vor, Sie gehen schon mal dorthin. Ich sage dort Bescheid, dass sie auf Nachricht warten. Dann sind Sie gleich an der richtigen Stelle.«
    »Und Sie können mir gar nichts sagen?«
    »Ich arbeite hier in der Aufnahme, Mr. Bright. Die Klinik ist riesig. Ich kann nicht verfolgen, was mit jedem Einzelnen geschieht. Aber auf der Intensivstation weiß man sicher mehr.«
    Ich nickte resigniert. »Na, gut.« Mit Hope im Schlepptau kehrte ich zu Reg zurück und erklärte ihm, dass wir in der Intensivstation warten würden.
    Er nickte. Offenbar hatte er das vorausgesehen. »Ich muss noch einige Formulare ausfüllen. Kann ich Ihnen etwas bringen, sobald ich fertig bin?«
    »Danke, nicht nötig.« Ich schüttelte ihm die Hand und ging durch die Eingangshalle zu den Aufzügen.
    Als wir die Intensivstation erreichten, erwartete uns eine Mauer des Schweigens. »Bis zum Ende der OP können wir gar nichts sagen«, hieß es lapidar. »Wir wissen nur, dass Ihre Frau sofort nach der Ankunft in den OP gebracht wurde. Man tut dort, was man kann. Es ist das Beste, Sie warten hier, bis wir konkrete Informationen haben.«
    »Dürfen wir nicht zu Mami?«, fragte Hope mit müdem Blick.
    »Leider nein, Häschen. Sieht so aus, als müssten wir noch ein bisschen warten.«
    Der Stationsarzt beugte sich zu Hope hinunter. »Deine Mami ist bei uns in den besten Händen, okay? Und du darfst so bald als möglich zu ihr, einverstanden?«
    Eine halbe Stunde später kam Reg mit einem kleinen Stoffbären in den Warteraum der Intensivstation. Hope war inzwischen bereits fest eingeschlafen. »Da komme ich wohl leider zu spät. Sie schläft.« Er reichte mir den Spielzeugbären.
    »Sie freut sich sicher, wenn sie aufwacht. Haben Sie Ihren Papierkram erledigt?«
    Reg nickte. »Die Arbeit hört eigentlich nie auf. Im Augenblick kann ich allerdings nicht mehr tun.«
    »Hatte das etwas mit Anna zu tun?«
    Er nickte erneut. »Ich musste den Polizeibericht durcharbeiten. Wir brauchen so viele Informationen wie möglich, um die medizinischen Maßnahmen darauf abzustimmen. Manchmal helfen den Ärzten später die kleinsten Details.«
    »Uns hat bisher keiner auch nur ein Wort gesagt«, erklärte ich und zeigte offen meinen Unmut. »Können Sie mir nicht endlich erklären, was passiert ist?«
    Reg musterte mich mitfühlend. Nervöse und verängstigte Ehemänner waren hier vermutlich an der Tagesordnung. Seine geduldige Haltung war vorbildlich. »Natürlich, Ethan. Aber auch ich weiß nur das, was in den Berichten steht.« Er blätterte einige Papiere durch. »Demnach ist das Auto Ihrer Frau Anna heute Abend gegen acht Uhr dreißig beim Linksabbiegen frontal mit einem entgegenkommenden Wagen zusammengestoßen.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. »Ist der Fahrer des anderen Wagens auch im Krankenhaus?«
    »Nein. Es handelte sich um einen Cadillac Escalade mit einer Collegestudentin am Steuer. Der Geländewagen gehört ihren Eltern. Der Escalade ist ein bombensicheres Fahrzeug. Er hat fast ein LKW -Fahrgestell. Der massige Motorblock hat den Aufprall abgefangen. Die Fahrerin wurde sofort auf Gehirnerschütterung und Schleudertrauma untersucht,

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