Lieblingslied: Roman (German Edition)
so schnell wie möglich informieren. Sobald ich mehr weiß, rufe ich dich wieder an.«
»Großer Gott … Glaubst du, es besteht eine Chance, dass sie … Ich meine … Soll ich runterkommen? Würde das helfen?«
»Das musst du entscheiden. Aber da wir noch so wenig wissen, ist es vielleicht besser abzuwarten, bis ich mehr sagen kann.«
»Verstehe.« Er bedankte sich, versprach, die übrige Familie und vor allem Stuart und seine Frau Heather zu benachrichtigen. Sie lebten schließlich in der Nähe.
Nach dem Gespräch mit Octavius rief ich Großvater an, bat ihn, für Anna zu beten und informierte dann den Rest der Familie.
Gut eine halbe Stunde später betrat ein grauhaariger Arzt den Warteraum. In seinem Gefolge tauchten zwei junge Ärzte und eine Intensivkrankenschwester auf. Sie trugen verwaschene, blaue OP -Kleidung und wirkten erschöpft.
»Mr. Bright?«, begann der ältere Arzt.
»Das bin ich«, antwortete ich nervös.
»Ich bin Doktor Rasmussen, einer der Neurochirurgen, der Ihre Frau operiert hat. Wir alle kommen gerade aus dem OP .« Sein Blick fiel auf Hope, die an meiner Seite schlief. »Gehen wir rüber in mein Büro.«
»Steht es so schlecht?«
»Eine der Schwestern bleibt kurz bei Ihrer Tochter.«
Er führte mich in sein Büro. Die Schwester nahm neben Hope Platz. Die jungen Ärzte holten Stühle, während Dr. Rasmussen die Tür schloss und sich mir gegenüber hinter seinen Schreibtisch setzte. »Mr. Bright, darf ich vorstellen. Das sind Dr. Schafer, der Orthopäde, und Dr. Gooding, unser Internist. Wir haben Ihre Frau heute Nacht gemeinsam und in Zusammenarbeit mit anderen Ärzteteams operiert, die Sie in den nächsten Tagen noch kennenlernen werden.« Die beiden jungen Ärzte nickten mir zu.
»Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte ich. »Und danke. Aber Sie haben mich sicher nicht in Ihr Büro gebracht, um Höflichkeiten mit mir auszutauschen.«
»Nein«, seufzte Dr. Rasmussen und wirkte plötzlich sehr müde. Er tippte mit dem Finger an seine Lippe, bevor er fortfuhr: »Natürlich möchten Sie wissen, wie es Ihrer Frau geht. Deshalb sind wir hier.« Er holte tief Luft. »Die gute Nachricht ist, dass sie lebt. Ich weiß, wie das in Ihren Ohren klingen muss, aber in Anbetracht ihres Zustands bei der Einlieferung erscheint uns das schon wie ein Wunder. Normalerweise würde bei Verletzungen dieser Art unser Gespräch in eine ganz andere Richtung gehen.«
Die jungen Ärzte nickten zustimmend.
Ich nahm die gute Nachricht hin, denn ich wusste, dass das nicht alles war. »Aber …?«
Dr. Rasmussens Brustkorb hob und senkte sich sichtbar. »Aber … es gibt einige ernste Komplikationen. Ein Lungenflügel Ihrer Frau ist stark gequetscht. Sie wurde schon an der Unfallstelle intubiert und wird seither künstlich beatmet. Im Augenblick ist sie an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Sie hat in der Notaufnahme einen Herzstillstand erlitten und …«
»Einen was ?«, fiel ich ihm atemlos ins Wort.
Dr. Gooding mischte sich zum ersten Mal ein. »Ihr Herz hat aufgehört zu schlagen. Wir konnten sie mithilfe eines Defibrillators wiederbeleben … Aber das hat gedauert.«
Ich fuhr mir hektisch mit der Hand über die Stirn. »Wird sie wieder gesund?«
»Mit der Zeit«, fuhr der junge Arzt fort, »sollten sich Herz und Lunge erholen. Leider sind das die weniger schweren Verletzungen. Eine Niere wurde so schwer in Mitleidenschaft gezogen, dass wir sie entfernen mussten.«
»Aber mit einer Niere kann man leben, oder?«
Diesmal war Dr. Schafer an der Reihe. Er wirkte kühler und zurückhaltender als die beiden anderen. »Ja, das kann man. Aber als das Herz Ihrer Frau zu schlagen aufhörte, war die Versorgung der anderen Niere zu lange unterbrochen. Sie hat ebenfalls Schaden genommen. Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie sich das auswirkt. Wir vermuten allerdings, dass die Niere nur noch eingeschränkt funktionieren kann. Das heißt, selbst wenn sich Ihre Frau einigermaßen erholt, muss sie regelmäßig in die Dialyse. Das Gift in ihrem Blut muss ausgewaschen werden. Anderenfalls stirbt sie.«
Die Krankenschwester, die sich nach einem Sitter für Hope umgesehen hatte, war lautlos während Dr. Schafers Vortrag eingetreten. Sie lehnte neben der Tür an der Wand.
Ich sah von einem zum anderen, studierte die Mienen der Ärzte. Dr. Rasmussen sah aus, als habe er noch mehr zu sagen. Ich hatte das ungute Gefühl, dass das Schlimmste erst noch kommen würde. »Was sonst?«, fragte ich.
»Wie schon
Weitere Kostenlose Bücher