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Lieblingslied: Roman (German Edition)

Lieblingslied: Roman (German Edition)

Titel: Lieblingslied: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.A. Milne
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ich Sie bitten, über die Möglichkeit nachzudenken, dass sich die Dinge nicht in der von uns allen gewünschten Form entwickeln.«
    Mein Blick schweifte unstet zwischen Dr Knight, Reg, Mr. Birch und der Schwester hin und her. Da ich keinem direkt in die Augen sehen wollte, wandte ich mich ab und richtete mein Augenmerk auf Annas geschundenes Gesicht. »Ich verstehe«, bemerkte ich schließlich leise.
    Nachdem ich eine Stunde lange zugesehen hatte, wie eine Maschine Sauerstoff in Annas Lungen pumpte, ging ich ins Wartezimmer zurück. Heather las ein Buch. Die anderen sahen sich eine alte Folge der Schlümpfe im Fernsehen an. Als ich durch die Tür trat, drehten sich alle wie auf Kommando um.
    »Darf ich jetzt zu Mami?«, fragte Hope aufgeregt und sprang von der Couch und in meine Arme.
    »Tut mir leid, Schätzchen. Die Ärzte sagen, dass vorerst nur Daddy zu ihr darf.« Sie anzulügen, gefiel mir nicht. Aber was war die Alternative? Sollte ich einer Achtjährigen zumuten, ihre Mutter in ihrem gegenwärtigen Zustand in Erinnerung zu behalten? Als Komapatientin, die kaum noch eine Ähnlichkeit mit unserer Anna hatte? Ich wandte mich an Stuart und Heather. »Würdet ihr mit Hope zu uns nach Hause fahren? Ich weiß nicht, wie lange es noch dauert, aber ihr tut mir einen großen Gefallen, wenn ihr eine Weile bei ihr bleiben könntet.«
    »Ist doch selbstverständlich«, sagte Heather.
    »Großes Schlumpf-Ehrenwort«, fügte Stuart hinzu und versuchte um des Kindes willen, die Stimmung etwas aufzuheitern.
    Nachdem sie fort waren, holte ich mir in der Cafeteria etwas zu essen, kehrte in Annas Zimmer zurück und beobachtete die nächsten fünf Stunden, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Ab und zu sagte ich etwas, um ihre Reaktion zu testen. »Anna, ich bin hier.« Oder »Kannst du mich hören? Bitte versuche es. Hörst du mich?« Einmal habe ich sogar so laut gebrüllt, dass zwei Krankenschwestern ins Zimmer stürmten, um nachzusehen, was geschehen war. Anna allerdings veränderte ihre Haltung um keinen Millimeter. Abgesehen von den künstlich aufrechterhaltenen Atembewegungen, lag sie vollkommen regungslos in ihrem Bett.
    Um drei Uhr nachmittags war Schichtwechsel auf der Station. Der neue diensthabende Stationsarzt kam herein. »Sie haben Besuch«, verkündete er.
    »Wen?«
    »Sie hat keinen Namen genannt.«
    Ich ging um die Ecke und den Korridor entlang zum Warteraum. Eine junge Frau Anfang zwanzig blickte auf. Sie hatte eine Schnittwunde am Kinn, eine dicke Lippe und dunkle Ringe unter beiden Augen. Trotzdem war nicht zu übersehen, dass sie eine ausgesprochen hübsche Erscheinung war. Möglich, dass sie normalerweise lebhaft und selbstbewusst war, aber in diesem Augenblick machte sie den Eindruck eines verängstigten Kaninchens.
    Sie schluckte mühsam, stand auf und sagte: »Oh … sind Sie …«
    »Ethan Bright.«
    Bevor sie noch etwas sagen konnte, begannen ihre Hände zu zittern, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Bitte … bitte, Sie sind doch nicht etwa mit Hope Bright verwandt?«
    »Ich bin ihr Vater. Woher kennen Sie Hope?«
    Sie schlug beide Hände vor das Gesicht, und Tränen rollten über ihre Wangen. »Oh … nein«, wimmerte sie. Sie versuchte ruhiger zu atmen, ließ die Hände sinken und fasste sich so weit, dass sie sagen konnte: »Ich bin Ashley … Ashley Moore. Ich war Referendarin in Hopes Klasse in der Schule. Ich … ich bin diejenige … die …«
    Ich versuchte ruhig zu bleiben. »Die in meine Frau gerast ist?«
    Ashley Moore nickte betreten. Es folgte längeres, peinliches Schweigen. Ich war nicht vorbereitet auf diese Begegnung, stand einfach nur da und wartete darauf, dass sie etwas sagen würde.
    Sie erwiderte meinen Blick, blieb jedoch stumm.
    Schließlich ertrug ich es nicht länger. »Ich muss zu meiner Frau zurück. Weshalb sind Sie gekommen?«
    Die Tränen flossen noch reichlicher über ihre rosigen Wangen. »Ich wollte … ich wollte sagen, dass … dass mir furchtbar leidtut … was geschehen ist.«
    Ich wunderte mich, dass unter all den Tränen überhaupt ein Wort herauskam.
    »Ist das alles?«
    Ashley nickte. Ihre Wimperntusche hinterließ dunkle, schmierige Spuren auf ihrer Haut. Sie tupfte sich die Tränen mit dem Handrücken ab, versuchte von ihrem Make-up zu retten, was zu retten war.
    Aus mehreren Gründen erschien mir das Wort »leidtun« aus dem Mund der jungen Frau kaum angemessen für die Katastrophe, die sie angerichtet hatte. Kein Bedauern dieser Welt konnte

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