Lieblingsmomente: Roman
wird ein kleines bisschen komisch. Nicht schlecht, aber es will sich auch nicht dieses wohlige Gefühl der Wärme einstellen. Ich kenne Oliver – ich weiß genau, wie er mich berührt, und ich weiß, was ich dann für gewöhnlich fühle. Jetzt fühle ich es nicht. Ich fühle nicht viel. Es fühlt sich einfach nur komisch an.
Er küsst wieder meinen Hals. Seine Hand schiebt sich unter mein T-Shirt und streichelt meine Haut an Stellen, die ihm vorbehalten sind. Ein leises Seufzen stiehlt sich nun doch über meine Lippen, und Oliver zieht mich ein Stück näher zu sich.
»Oli …«
Er sieht mich mit einem strahlenden Lächeln an. Ganz ohne Zweifel hat sein Team gewonnen, jetzt bin ich mir sicher, vielleicht hat er sogar das Siegtor geschossen. Trotzdem: Ich sollte jetzt, in diesem Moment, mit all diesen Gedanken und verwirrten Gefühlen, nicht mit ihm schlafen, auch wenn ich noch nie, solange wir eine Beziehung führen, nein zu ihm gesagt habe. Nicht ein einziges Mal. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, jedes Mal wäre es ein voller Erfolg gewesen, aber Nein gesagt habe ich noch nie. Seine blauen Augen strahlen mich fragend an, und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Vor allem, da ich merke, dass sich in mir plötzlich der Wunsch regt, ihn einfach weiter zu küssen und alles andere zu vergessen.
»Was ist los, Süße?«
Tristans Gesicht flackert ganz kurz vor meinem geistigen Auge auf, und sofort spüre ich wieder die Regentropfen auf meiner Haut, seine Hand in meiner, während wir uns alle Wut von der Seele schreien und später zusammen einschlafen. Ich habe ihn nicht geküsst, nichts ist zwischen uns passiert, aber auf eine merkwürdige Art und Weise ist er mir näher als Oliver. Oder auf eine andere Art und Weise. Die beiden lassen sich nicht vergleichen, kein Stück. Sie könnten von verschiedenen Planeten kommen, die allerdings beide eine ziemliche hohe Anziehungskraft auf mich auszuüben scheinen. Kann ich mich wirklich von beiden Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, angezogen fühlen? Und jetzt, wo Oliver hier neben mir sitzt und mich küsst und zärtlich streichelt, fühle ich mich durchaus zu ihm hingezogen, während die Erinnerungen an Tristan meinen Herzschlag beschleunigen.
Oliver streichelt mein Gesicht. Sanft und liebevoll. Ich weiß, was er will, und ich fürchte … ich merke, ich will es auch. Also küsse ich ihn, versuche alle Gedanken und Bilder in meinem Inneren wie eine vollgeschriebene Schultafel wegzuwischen und lasse mich von ihm ins Schlafzimmer tragen.
Langsam setzt er mich auf dem Bett ab und zieht mir behutsam das T-Shirt über den Kopf. Wenn er mich so ansieht, spüre ich den Wunsch, seine Hände auf meinem Körper zu fühlen. Niemand kennt mich besser als Oliver. Er weiß ganz genau, wo er mich berühren muss, und das beweist er jetzt einmal mehr. Seine Hände gleiten über meine nackte Haut und befreien mich von meinem BH, während ich ihm aus dem Shirt helfe und seine Schulter küsse. Mit ihm fühlt es sich so vertraut an, als würden wir uns blind verstehen, ganz ohne böse Überraschungen. Während er mir mit einer spielerischen Leichtigkeit aus der Hose hilft, betrachtet er meinen Körper und lächelt mich an. Dann küsst er meinen Hals, mein Schlüsselbein und lässt seine Lippen sanft über meine Brüste gleiten. Meine Hände greifen nach seinem Nacken. Auch durch den Stoff seiner Hose spüre ich, wie sehr er mich will, aber irgendwas ist heute anders. Ich versuche, mich ihm und dem Gefühl in meinem Unterleib hinzugeben, versuche mich wie immer fallen zu lassen … aber es will mir nicht gelingen. Dabei macht er alles richtig, ich muss nur den Knopf in meinem Kopf finden, die Gedanken ausschalten, mich auf das Kribbeln einlassen … Das Kribbeln! Das ist es. Es ist nicht da.
Oliver zieht seine Hose aus, streichelt meine Beine und beobachtet mich dabei genau. Ich kann ihm nicht sagen, was los ist, ich kann ihm das nicht antun. Ich weiß doch selber nicht, was los ist. Oliver schiebt sich langsam zwischen meine Beine, und ich spüre seinen heißen Atem auf meiner Haut, höre sein Stöhnen an meinem Ohr und würde mich ihm so gerne hingeben. So gerne. Plötzlich flackert ein anderes Gesicht vor meinem geistigen Auge auf. Kurz schüttele ich den Kopf.
»Alles okay?«
Oliver sieht mich an, und ich nicke, nicht in der Lage zu sprechen, meine Kehle ist trocken, mein Herz beginnt zu rasen. Ich schließe die Augen, und da ist es wieder. Sofort
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