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Lieblingsmomente: Roman

Lieblingsmomente: Roman

Titel: Lieblingsmomente: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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wirkt, während sich in mir bei der bloßen Vorstellung, es könnte sich um einen Abschied handeln, ein Tornado an Gefühlen breitmachen will. Habe ich ihn doch falsch eingeschätzt? War das alles nur eine Masche? Ist er gar nicht an einer Freundschaft interessiert? Wollte er nur …
    »Tristan, ich habe eine Frage.«
    Er sieht mich wieder an, sein Blick ist unberührt. Ich sehe keinerlei Reaktion oder gar Emotion, was mich nun doch wieder wütender macht. Es ist ihm egal. Ich bin ihm egal.
    »Hast du je daran geglaubt, dass wir beide Freunde sein können?«
    »Ja.«
    Er sieht mir direkt in die Augen, und ich glaube ihm. In meinem Bauch kämpfen einige mutige Käfer vorsichtig gegen die Wut an.
    »Und glaubst du das immer noch?«
    Er wendet den Blick kurz von mir ab und ist wieder ganz gefasst, fast kühl.
    »Nein.«
    Was soll das nun wieder bedeuten?
    »Bist du sauer, dass ich dich heute versetzt habe? Und gestern aus dem Bus gestürmt bin, ohne mich zu verabschieden? Olivers Eltern waren zu Besuch und ich …«
    »Nein. Das geht schon in Ordnung.«
    Er nimmt einen Schluck aus seiner Bierflasche, sieht mich aber immer noch nicht an. Ich stehe da und will jetzt endlich Antworten. Wenn wir das Spiel noch länger spielen, werde ich nicht nur mein Herz, sondern auch meinen Verstand verlieren. Also nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und wage es.
    »Sag mir, wie unsere Geschichte ausgeht.«
    Und dann ist da plötzlich ein leichtes Lächeln, während er aufsteht. Aber so schnell, wie es gekommen ist, verschwindet es auch wieder. Was ihn an der Frage so amüsiert, verstehe ich nicht. Mir ist nicht zum Lachen zumute, während ich auf seine Antwort warte. Er sieht zu mir herunter und zieht die Augenbrauen leicht zusammen.
    »Das weiß ich nicht.«
    Das habe ich befürchtet und auch geahnt. Er hat auch keine Antwort.
    »Und jetzt?«
    »Ich weiß nur, dass das, was wir tun, nicht gut ist.«
    Ich widerspreche nicht und nicke nur, weil es vernünftig klingt und er ohne Zweifel recht hat.
    »Du hast Oliver, und das soll auch so sein. Ich bin da nur im Weg.«
    »Moment, ich habe Oliver, aber du hast Helen. Tu nicht so, als ob nur ich hier einen Partner habe.«
    Beinahe hätte ich »betrüge« gesagt.
    »Das tue ich nicht.«
    »So klingt es aber.«
    »Ja. Was ich eigentlich sagen möchte: Falls ich da irgendwie dazwischengeraten bin, dann tut mir das sehr leid.«
    »Nein, das bist du nicht.«
    Doch, genau das ist er. Und ich habe es zugelassen, habe es gewollt. Auch wenn er es vielleicht gar nicht wissen kann, hat er doch einen ziemlich großen Platz in meinem Leben eingenommen und dadurch zwangsläufig auch in meiner Beziehung mit Oliver. Ob ich auch in seine Beziehung hineingeschlittert bin, weiß ich nicht, weil er nie darüber spricht. Helen wird nur dann erwähnt, wenn ich explizit nach ihr frage.
    Aber ich darf hier und jetzt mein eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren: Ich will genau diese Grenzen wieder an die richtigen Stellen ziehen.
    »Und ich glaube, ich weiß, wie wir wirklich einfach Freunde sein können. Also, wenn du das noch willst.«
    Er nickt.
    »Wie?«
    Dieses Gespräch habe ich mir ganz anders vorgestellt. Ich weiß plötzlich nicht mehr, was ich antworten soll. Auf einmal klingen die Worte, die ich mir während des ganzen Weges hierher zurechtgelegt habe, einfach falsch. Er wickelt mich nicht absichtlich um den Finger. Und von der Wut ist auch nichts mehr übrig. Jetzt will ich ihm eigentlich nur noch sagen, dass ich wohl oder übel drauf und dran bin, mich in ihn zu verlieben, und dass ich wohl auch schon die erste Bergetappe hinter mir habe. Ja, ein kleines bisschen habe ich mich schon in ihn verliebt – und auch in das Gefühl, das er mir gibt, wenn wir zusammen sind. So schrecklich das klingen mag, es kommt der Wahrheit am nächsten. Aber ich weiß selbst, dass das hier gerade der schlechteste Zeitpunkt für diese Beichte wäre. Also lasse ich es und bleibe still.
    Er nimmt seine Jacke und lächelt mich traurig an
    »Ich will dir weder im Weg stehen, noch will ich irgendwas kaputt machen. Ich würde wirklich gerne bleiben dürfen, aber ich …«
    »Du warst das im Pool.«
    Ich sage es einfach, weil er sonst geht. Er sieht mich überrascht an, scheint nicht zu verstehen, was ich ihm nicht einmal übel nehmen kann. Ich würde mich ja selber nicht verstehen, wenn ich nicht genau wüsste, von was ich rede. Was genau ich damit sagen will, weiß ich allerdings auch noch nicht. Ich weiß nur: Ich

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