Liebst du ihn noch immer
die Pasteten nicht mehr so gut sind.
„Das kann ich mir vorstellen. Die Kirschpastete war die beste, die ich je probiert habe."
„Das ist wohl auch der Grund, weshalb du wiedergekommen bist, he?" Die Worte entschlüpften ihr, und Kate bedauerte den sarkastischen Unterton.
Er setzte sich auf das ihr entgegengesetzte Ende der Couch. Aber als sein Blick sie traf, hatte sie das Gefühl, er berühre sie.
„Ich konnte nicht wiederkommen", erklärte er. Die Seelenqual, die in seiner Stimme lag, sprach mehr als Worte. „Aber ich kann auch nicht mehr fortbleiben."
„Warum solltest du? Wir sind Freunde und Geschäftspartner. Zugegeben, ich war ganz mit der Kleinen beschäftigt. Aber ich habe unsere Unterhaltungen vermißt."
Er stand so abrupt auf, daß auch sie sofort hochkam. „Ich gehe wohl besser", meinte er gepreßt.
„Geh nicht, Rusty." Sie fragte sich, was sie gesagt haben mochte, daß er so schnell verschwinden wollte. „Ich mache uns Kaffee, und wir reden über das, was während meiner Abwesenheit im Büro passiert ist."
Ihr Interesse an den geschäftlichen Angelegenheiten war logisch, und er schuldete ihr einen Bericht darüber, schien allerdings alles andere als erfreut, daß sein Fortgehen verzögert wurde. Doch mit einem Achselzucken schickte er sich in seine Pflicht. „Sicher, reden wir über C-Breeze."
Kate stellte die Kaffeemaschine an. Sie sah sich um, ob Rusty ihr in die Küche gefolgt war. Im Türrahmen war er stehengeblieben und hielt so auch körperlich Distanz von ihr. Er sah unglücklich aus. Ein brütender Ausdruck lag in seinem Gesicht. Kate hätte ihn gern gefragt, was mit ihm los sei, doch bei der Haltung, die er einnahm, wagte sie es nicht und blieb ganz geschäftsmäßig. „Ist die Zahlung von Southoil eingetroffen?" Sie hatte ihm wieder den Rücken zugekehrt, während sie Tassen und Löffel hervorholte. Zu ihrer Erleichterung hörte sie schließlich, wie Rusty sich einen Stuhl zurechtrückte und sich hinsetzte.
„Ja", sagte er. „Ich habe drei weitere Verträge für Mannschaftstransportte abgeschlossen. Ich bringe sie dir, sobald sie eintreffen. Mich um die Bücher zu kümmern, hatte ich keine Zeit. Kannst du nächste Woche reinkommen, um die Schecks zu schreiben, oder soll ich alles herbringen?"
„Ich fühle mich ausgezeichnet. Ich kann ohne weiteres mit ein paar Stunden pro Tag anfangen." Sie spürte seinen unverwandten Blick, obgleich sie nicht zu ihm hinsah.
„Du siehst prachtvoll aus."
Das Kompliment überraschte sie, und noch mehr überraschte sie die Verlegenheit, die sie in seinen Augen sah. „Danke", sagte sie und war jetzt selbst verwirrt. Andere hatten ihr schon gesagt, wie schnell sie ihre gute Figur nach der Geburt zurückgewonnen hatte, doch von ihm bedeutete ihr das mehr. Geschäftig hantierte sie mit den Tassen.
„Kate", seine Stimme war jetzt plötzlich viel näher, „ich denke, es ist an der Zeit, daß ich kündige. Ich habe mich mit zwei Piloten unterhalten, die Interesse zeigten. Vielleicht sollten wir Termine machen, damit sie sich nächste Woche bei dir vorstellen können. Wenn wir zum Ende des Monats jemanden einstellen, kann ich den ganzen Juli über mit ihm arbeiten."
Die Neuigkeit traf Kate wie ein Schlag. Ihr rutschte ein Löffel aus der Hand und fiel auf die Arbeitsfläche. „Ich möchte nicht, daß du gehst", gestand sie. Sie versuchte, sich in die Gewalt zu bekommen. Den Rücken gegen die Spüle gepreßt, blickte sie Rusty eindringlich an.
„Ich habe dir vorher gesagt, daß dieses für mich nur ein Zeitjob ist."
„Ich weiß. Aber wir arbeiten so gut zusammen: Die anderen Piloten mögen ja in Ordnung sein, aber ich wünschte, du würdest es dir noch mal überlegen. Ich könnte dein Gehalt erhöhen. Vielleicht stellen wir einen von deinen Freunden ein, damit er dir einige Flüge abnimmt. Dann hättest du mehr Freizeit."
„Ich beklage mich nicht über die Arbeitszeit. Und ich brauche nicht mehr Freizeit, um mich in irgend jemanden zu verlieben. Noch nicht."
„Ich wollte dir niemanden aufdrängen. Ärgert dich, daß ich es versucht habe? Ich dachte nur, wenn du eine nette junge Frau kennenlernst, würdest du bleiben."
„Verdammt!" rief er aus. „Das ist ja das Problem."
Kate begriff nicht. „Dann hast du jemanden kennengelernt? Es war nicht Susan, oder? Und du und Elaine, das lief ja nicht. Ist es vielleicht Brenda oder..."
„Nein, es ist keine dieser Damen, mit denen du mich zusammengebracht hast."
Ihre Neugier war nicht so
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