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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Clark
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Einladung von Kate und ohne sich bemerkbar gemacht zu haben, Zeuge eines so intimen Augenblicks geworden zu sein. Bedauern jedoch konnte er nicht empfinden, denn Kate und Shanna so gesehen zu haben, das würde ewig in seinem Gedächtnis haftenbleiben.
    Als Kate wieder ins Zimmer kam, spielte er Interesse für das Baseballspiel vor, das im Fernsehen lief.
    „Haben die Astros gewonnen oder verloren?" fragte sie, das Baby auf dem Arm. Ihre Frage überrumpelte ihn. „Äh, ich bin nicht sicher. Ich glaube, ich habe nicht so richtig aufgepaßt."
    „Dann ist gut. Dann stören Shanna und ich dich ja nicht." Sie kam näher und stellte sich vor die Couch. „Shanna, ich möchte, daß du den Mann kennenlernst, der dir geholfen hat, auf die Welt zu kommen. Möchtest du sie mal halten, Rusty?"
    Die Vorstellung erschreckte ihn. „O nein, lieber nicht. Sie ist so klein, und ich kenne mich mit Babys nicht aus."
    „Das ging mir genauso. Aber ich habe sie noch nicht zerbrochen. Hier, halt sie so." Gegen seinen Protest legte sie ihm den Säugling in den Arm und zeigte ihm, wie er den Kopf stützen mußte.
    Zuerst wagte er nicht, sich zu bewegen. Als Shanna ihn aus klaren, blauen Augen anblinzelte und ihr Händchen seinen Kragen fand, fühlte er sich sicherer. Sie war leichter, als er erwartet hatte und ganz weich. Gar nicht so steif wie die Puppen, die seine Schwestern ihm früher zum Spielen aufgedrängt hatten. Ein Geruch nach Seife und Puder stieg ihm in die Nase, und Shannas zufriedenes Glucksen entzückte ihn. „Na, kleine Shanna, wie geht's meinem Mädchen denn?" murmelte er. „Du bist ja noch schöner, als ich dich in Erinnerung habe."
    Kate blieb in ihrer Nähe und achtete eifrig auf die kleinste Andeutung, daß Rusty der Situation überdrüssig würde. Doch er schien es zu genießen. Sie wußte nicht, was sie mit ihm anfangen sollte. Einerseits paßte er so gut in ihr Leben, daß sie A sich ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte. Andererseits jedoch war sie überzeugt, daß aus ihrer Beziehung nie mehr als Freundschaft werden konnte. Sie fand, es gäbe drei Gründe. Der eine war Doug. Trotz ihrer Entschlossenheit, die Vergangenheit zu überwinden, fühlte sie sich ihm noch sehr verbunden. Der zweite war, daß ihr das Vorstadtleben, das sie führte, sehr gut gefiel. Rusty jedoch wollte den Sonnenuntergang am Pazifik und die Nordlichter in den nördlichen Regionen sehen.
    Wenn sie absolut ehrlich mit sich war, mußte sie sich eingestehen, daß der Kuß sie aufgewühlt hatte. Sicher, sie hatte schon zuvor bemerkt, wie anziehend Rusty war, aber nur, weil sie sich überlegte, wie sie ihn mit ihren Freundinnen zusammenbringen konnte. Sie bewunderte seine Fähigkeiten, seinen Charme, seine grenzenlose Energie. Er hatte eine Reife, die sie vergessen ließ, wie jung er war. Das brachte sie zu dem dritten Punkt, der gegen eine Verbindung sprach.
    Fast sieben Jahre Altersunterschied zu ihren Ungunsten lagen zwischen ihnen. Jetzt schien ihn das nicht zu stören, aber wie würde das später sein? Es gab also genug Gründe, die sie daran hinderten, sich in Rusty zu verlieben.
    Als sie ihn jedoch jetzt so beobachtete, wie seine kräftigen Hände das kleine Wesen hielten, als sei es das Kostbarste und Zerbrechlichste der Welt, und wie sie sich erinnerte, was sein Kuß in ihr ausgelöst hatte, da mußte sie denken, daß die besten Dinge im Leben oft weder erwartet noch geplant eintrafen.. Konnte dazu auch die Liebe zu Rusty gehören?
    „Ich bin froh, daß du zurück bist", sagte Rusty, als Kate die Seiten der tragbaren Kinderkrippe feststellte. „Du hast ja keine Ahnung, wie langweilig das Büro ohne dich ist."
    Kate machte eine abwehrende Handbewegung. „Das sagst du ja nur, weil du lieber in der Luft bist statt auf der Erde wie wir normalen Sterblichen."
    „Ich will nicht leugnen, daß, ich mich um Schreibtischarbeit nicht reiße. Viel lieber verdiene ich Geld, statt es auszugeben."
    „Du bist wirklich ein Mann so ganz nach meinem Herzen", erwiderte Kate lachend. „Der Himmel weiß, daß ich lieber Geld für neue Möbel ausgeben würde als für alte Rechnungen. Aber jetzt, da wir ein bißchen Geld auf der Bank haben, mache ich die Buchhaltung gern."
    „Ende Juli wird C-Breeze wohl wieder schwarze Zahlen schreiben." Rusty machte keinen Hehl aus seinem Stolz, und er verdiente ja auch, stolz darauf sein zu dürfen, die kranke Firma gerettet zu haben. Er nahm die Tafel mit seinen Tagesrouten zur Hand. „Jetzt gehe ich wohl besser

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