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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Clark
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roten Flecken auf ihren erhitzten Wangen konnten ihre Ursache in Verlegenheit oder Erregung haben... oder beidem. Doch im Augenblick litt sie unter Schuldgefühlen.
    „Warum nicht?" fragte er volle. Sehnsucht, sie wieder zu berühren. „Du bist frei, darfst dich wieder verlieben, und ich bin nicht verheiratet. Das einzige Problem ist der Zeitpunkt. Ich habe gehört, daß Amor seine Pfeile gern zum falschen Zeitpunkt abschießt."
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr honigblondes Haar fiel über ihre Schultern. „Ich fühle mich nicht frei. Es ist noch nicht lang genug her, daß Doug davonging."
    „Wie lange muß es denn sein? Sechs Monate, ein Jahr, zwei Jahre?" In einer Geste der Verzweiflung hob er die Hände. „Auch ich habe eine Romanze nicht eingeplant. Aber für uns gibt es eine Chance. Ich würde warten, wenn du es willst."
    „Ich will nicht, daß du fortgehst. Ich bin wirklich gern mit dir zusammen, aber..." Sie ging zum Tisch und setzte sich. Die Hände an die Stirnseiten gelegt, hielt sie sich den Kopf. „Ich weiß nicht, was ich empfinde. Es kommt alles so plötzlich."
    Er kam zu ihr und kniete neben ihr nieder. „Du hast gesagt, du müßtest den Kummer um deinen Mann so schnell wie möglich überwinden und ein neues Leben aufbauen. Es ist bestimmt nicht deine Absicht, dich nie wie­der zu verlieben oder geliebt zu werden. Du bist eine junge, schöne, wunderbare Frau. Du schuldest es dir, von der Vergangenheit Abschied zu nehmen und dein Herz der Zukunft zu öffnen. Du schuldest es deiner Tochter, ihr eines Tages einen Vater zu geben."
    Kates Kopf fuhr hoch, und sie warf ihm einen anklagenden Blick zu. „Was für eine sonderbare Aussage von einem Mann, der meine Tochter seit ihrer Geburt nicht mehr sehen wollte."

    Rusty stand auf und ging in der Küche auf und ab. „Ich wollte ja. Verflixt, wie sehr wünschte ich es mir. Ich habe nie besonders viel für Kinder übrig-gehabt. Nicht mal für meine Nichten und Neffen. Aber deine kleine Shanna hat mir, gezeigt, was ich womöglich dadurch versäume, daß ich mich nicht binden will. Ich muß erst herausfinden, wie unsere Chance für die Zukunft ist, ehe ich sie noch mehr liebgewinne."
    „Ist das wahr?"
    „Das schwöre ich. Ich gebe zu, ich habe nie den Wunsch gehegt, Vater zu werden, und ich hatte kein Interesse, ein Ehemann zu sein. Aber ihr beiden Cramer-Frauen laßt meine Zukunft jetzt ganz schön leer und einsam erscheinen."
    „Und ich dachte, dir sei sie gleichgültig?"
    „Ich hatte Angst vor zuviel Anteilnahme", gestand er ein. „Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich damit,fertig werden soll."
    Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. „So geht es mir auch. Im Augenblick kann ich mich nicht festlegen. Ich weiß nur, daß ich dich sehr vermissen werde, wenn du gehst. Und nicht nur wegen C-Breeze. Vielleicht könnten wir es langsam und gemächlich angehen und sehen, wie die Dinge sich entwickeln."
    Shannas Wimmern machte der Unterhaltung ein Ende. „Es ist Zeit für die Kleine. Laß mich sie eben füttern, bevor ich sie dir förmlich vorstelle." Als er zustimmend nickte, fuhr sie fort: „Nimm dir Kaffee. Es wird nicht lange dauern."
    Rusty begriff es als Test, ob er es ehrlich meinte und ob er sich bewußt war, auf was er sich einlassen würde. Dieses war die Gelegenheit, Kate zu beweisen, daß er ein Kind in seinem Leben akzeptierte. Aber selbst, wenn er Kate nichts hätte beweisen wollen, die kleine Shanna wollte er unbedingt sehen. ~
    Er trank seinen Kaffee und wartete. Nach ein paar Minuten jedoch zog es ihn zum Kinderzimmer. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn auf der Schwelle haltmachen.
    Kate saß in einem Schaukelstuhl, von dessen Position aus sie Rusty nicht sehen konnte. Doch ihre ganze Aufmerksamkeit war ohnehin von der Umwelt abgelenkt. In sanftem Schwung umrahmte das Haar ihr Profil, wie sie, den Kopf geneigt, völlig dem Anblick hingegeben, auf ihr Baby blickte.
    Der Anblick des Säuglings, der an Kates Brust lag, rührte bei Rusty unbekannte Gefühle an. Wie das kleine Geschöpf die winzige Hand an Kates helle Haut drückte, das nuckelnde Geräusch, die Zärtlichkeit, mit der die Mutter ihr Kind hielt, es war die schönste Szene, die Rusty je beobachtet hatte.
    Kate legte das Baby an die andere Brust, und ein paar Minuten später hob sie es an ihre Schulter. Still schaute Rusty zu, zog sich jedoch zurück und ging ins Wohnzimmer, bevor er von Kate wahrgenommen werden konnte. Er hatte einen Anflug von Schuldgefühl, ohne

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