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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Clark
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Dougs Grab einen Strauß Margeriten legte, empfand sie Erleichterung. Ihr war, als habe sie fünf Monate lang den Atem angehalten und könne erst jetzt wieder tief Luft holen. Nicht, daß sein Tod sie erleichterte, aber die Ungewißheit hatte ihr Leben kontrolliert. Natürlich würde sie Doug niemals vergessen, aber jetzt glaubte sie zum erstenmal wirklich, noch eine Zukunft zu haben.
    Allerdings glaubte sie nicht, daß in dieser Zukunft Rusty mehr als ein Partner und Freund sein würde, obwohl sie sich eingestehen mußte, daß sich bei ihr insgeheim manchmal der Gedanke an eine andere Möglichkeit einschlich. Regelmäßig erschien er ihr in ihren Träumen und nicht immer in einer platonischen Rolle.
    Kate führte das auf den Küß zurück. Obwohl sie ihn oft dabei erwischte, wie 'er sie mit unverhohlenem Interesse betrachtete, einen weiteren Ver­ such, sie in der Küche oder in irgendeinem anderen Raum abzufangen, hatte er noch nicht gemacht. Kate sagte sich, daß es eine Erleichterung sei, daß er auf sie keinen sexuellen Druck ausübte, doch etwas in ihr wollte nicht aufhören, daran zu erinnern, wie schön der Kuß gewesen war. Warm und zärtlich, voll verhaltenen Verlangens.. Sie hatte erkennen müssen, daß Rusty ein leidenschaftlicher Mann war, und daß er sie begehrte.
    Ihr Spiegel log nicht. Jeden Morgen beim Ankleiden zeigte er ihr eine Frau von Mitte Dreißig, die für ihr Alter nicht schlecht aussah. Das Gewicht war schnell zurückgegangen, doch ihre Kleider waren immer noch etwas eng an den Hüften und um einiges zu eng um die Brust. Sie erwartete jedoch, wieder ganz in Form zu kommen, sobald sie mit dem Stillen aufhörte.
    Obwohl Rusty ihr ihrer Anziehungskraft wegen ein Kompliment gemacht hatte, wußte Kate nicht, wie-sie in seinen Augen mit um zehn Jahre jüngeren Frauen konkurrieren konnte. Auf jeden Fall durfte sie sich nicht in eine Lage bringen, die ihre Zusammenarbeit in der Zukunft für beide unhaltbar machen würde. Selbst wenn sie dazu bereit wäre, durfte sie nicht zulassen, daß er ihr Liebhaber wurde. Denn das würde ihre Freundschaft für immer verändern.
    So war sie auch noch unentschlossen, ob sie die Einladung der Eltern an Rusty. zur Feier des vierten Juli weitergeben sollte. Da das Fest in weniger als einer Woche war, mußte sie allerdings bald eine Entscheidung treffen.
    An jenem Abend saß Kate an der Kante des Beckens und sah Rusty beim Schwimmen zu. Die Sonne war noch nicht untergegangen, und es war fast so heiß wie am Mittag. Kate war die feuchte Hitze von Texas gewohnt und nahm sie kaum wahr, während ihr Blick Rusty folgte, dessen Schultern und Arme sich rhythmisch hoben und senkten. Seine sonnengebräunte Haut schimmerte im Licht der tiefstehenden Sonne, und sein Körper glitt mit natürlicher Eleganz durch das klare Wasser.
    „Komm doch rein!" rief er ihr zu und hielt direkt vor ihr inne. „Es ist herrlich."
    Sie ließ ihre Beine im Wasser baumeln. Seine Aufforderung war verlockend, doch sie fühlte sich so kurz nach der Geburt noch nicht selbstsicher genug, vor ihm im Badeanzug zu erscheinen. „Ich muß horchen, ob Shanna weint", sagte sie.
    Rusty sah zu dem friedlich schlafenden Baby, dessen Laufgitter direkt hinter der Verandatür stand, wo die Kleine vor der Hitze und den Moskitos geschützt war. „Vor einer Stunde wacht sie bestimmt nicht auf. Genug Zeit, um mit mir eine Runde zu schwimmen", verlockte er sie, kam dann aus dem Becken und spritzte Wasser auf Kates verschwitzte Haut.
    „Ich müßte mich umziehen, und wenn ich 'reingehe, wecke ich sie vielleicht auf." Kate war mit ihrer Ausrede zufrieden und unterstrich sie mit einem bedauernden Lächeln.
    Er aber war nicht bereit, ihre Ablehnung zu akzeptieren. „Dann mußt du eben in dem schwimmen, was du anhast", neckte er sie, faßte nach ihrer Taille und schob sie trotz ihres Protestes ins Wasser.
    „Also, das glaube ich einfach nicht! " rief sie aus, während sie versuchte, ihr T-Shirt daran zu hindern, an der Oberfläche zu bleiben.
    „Wann bist du das letzte Mal in voller Kleidung ins Wasser gegangen?" wollte er wissen:
    „Ich kann mich nicht erinnern."
    „Dann zieh es aus!"
    „Wie bitte?"
    „Wann bist du das letzte Mal ohne Kleidung ins Wasser gegangen?" Ein Zwinkern lag in seinen Augen.
    „Niemals", erklärte sie. Die Lächerlichkeit dieser Unterhaltung hatte der Situation alle Peinlichkeit genommen.
    „Dann solltest du es vielleicht einmal ausprobieren", schlug er vor.
    „Ich glaube, die Welt ist

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