Liebst du ihn noch immer
Miene auf. Mit dem Lächeln, das sie so anziehend fand, neigte er sich zu ihr und gab ihr einen Kuß.
Sie ergriff seine Hand und ging mit ihm ins Haus. „Hattest du Arger mit dem Helikopter?"
„Nein, der läuft großartig. Ich werde auch noch das andere Glas im Cockpit auswechseln. Bevor ich die neue Windschutzscheibe eingesetzt hatte, habe ich gar nicht bemerkt, wie trübe das alte Glas schon war."
Sie nickte. „Ich weiß, was du meinst. Die Windschutzscheibe an meinem Wagen ist auch schon ziemlich schlimm."
„Weißt du was", sagte er und hielt abrupt im Gehen inne, „ich finde, du verdienst eine Belohnung für all das Knausern und Sparen, zu dem du gezwungen warst, um C-Breeze wieder auf die Beine zu bringen. Deiner Mühe ist es zu danken..."
„Und der deinen”, unterbrach sie ihn.
Er hob bescheiden die Achseln und fuhr ohne Zögern fort: „... daß mehrere tausend Dollars auf dem Konto sind. Und heute kam ein Scheck von Centex für die Transporte während des Hurrikans. Das ist wie ein Bonus." Er holte Papiere aus der Tasche hervor und zog ein Blatt heraus, bevor er den Rest wieder zurücklegte. „Was hältst du davon?"
Beim Anblick des fünfstelligen Betrages auf dem Scheck blinzelte Kate ungläubig. Seit sie in Austin gewesen war, hatte Rusty sich um die Rechnungen und deren Bezahlung gekümmert. Die Höhe der Summe überraschte sie.
„Und Southoil schuldet uns noch einmal denselben Betrag", fuhr er fort. „Mein Vorschlag ist also, daß wir etwas von diesem Geld wieder in Umlauf bringen."
Kate war begeistert. „Klingt gut. Wir könnten zum Abendessen ausgehen und vielleicht ins Kino, wenn du nicht zu müde bist."
„Das hatte ich eigentlich nicht im Sinn." Die Freude, die er zeigte, war ansteckend. „Was hältst du davon, wenn wir heute abend bummeln gehen und uns Autos ansehen?"
Sie brauchte eine Weile, bevor sie begriff. „Einen neuen Wagen? Ich weiß nicht recht. Vielleicht sollten wir das Geld lieber für schlechtere Zeiten sparen. In diesem Geschäft weiß man nie."
„Die Firma ist blendend im Geschäft. Wir könnten nicht mehr Aufträge übernehmen. Die Ölindustrie ist im Aufwind, und solange es Öl vor der Küste von New England und Kalifornien gibt, haben wir nichts zu befürchten." Er strich ihr mit dem Finger über den Nasenrücken. „Ich habe dir doch gesagt, daß es nicht dein Job, ist, sich Sorgen zu machen. Die Bürde habe ich übernommen. C-Breeze ist wieder gut im Geschäft, und du verdienst es, zur Abwechslung einmal etwas Geld für dich auszugeben."
Der Vorschlag war verlockend, doch in Erinnerung an die Geldsorgen, die sie gehabt hatte, schwankte sie. Zugegeben, es war aufwärts gegangen, seit sie sich um die Buchhaltung gekümmert hatte. Alle Rechnungen waren beglichen, und die Firma stand jetzt in den schwarzen und nicht mehr in den roten Zahlen. Doch die Furcht vor einer Katastrophe steckte ihr immer noch in den Knochen.
Damals, als sie aufgehört hatte für Doug im Büro zu arbeiten, hatten sie auch Geld auf der Bank gehabt, aber etwas war geschehen, das sie in große Schulden gestürzt hatte. Sicher, der neue Helikopter hatte eine Stange Geld gekostet. Doug hatte damals gemeint, sie könnten nicht ohne ihn auskommen, und doch führte Rusty heute mit dem alten täglich ein halbes Dutzend Flüge aus und behauptete, er sei in großartigem Zustand.
Allmählich begann sie, einige von Dougs Entscheidungen in Frage zu stellen. Er hatte nicht immer klug gehandelt und hatte extravagante Anschaffungen gemacht, die die Firma an den Rand des Ruins getrieben hatten.
Nach diesen Erfahrungen würde Kate immer übervorsichtig sein. Doch Rusty schien alles unter Kontrolle zu haben, und das Haben der Firma stieg ständig an, während das Soll eine erträgliche Summe aufwies. Ein Auto für tausend Dollar zu kaufen, war ein bedeutend geringeres Risiko als die Anschaffung eines Helikopters für nahezu eine Million.
„Ich rufe meine Schwiegereltern an und bitte sie, auf Shanna aufzupassen. Wenn sie einverstanden sind, gehen wir nach dem Abendessen Autos angucken", sagte Kate. Aber immer noch war ihr der Gedanke unbehaglich, soviel Geld für etwas auszugeben, was sie nicht unbedingt brauchte.
Die Schwiegereltern waren entzückt und boten sogar an, Shanna über Nacht mit sich zu nehmen. Während Kate die Vorbereitungen für das Abendessen traf und alles Notwendige für das Baby packte, unterzog Rusty Kates alten, aber treuen Wagen einer gründlichen Reinigung.
Während des
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