Liebst du mich wirklich, Raoul
in ihr Ohr. „Und dieser Kuss ist noch nicht zu Ende!“ Damit löste er die Träger ihres Kleides und ließ es hinunterrutschen, bis Rhiannas Brüste nur noch von ihrem knappen BH bedeckt waren. Dann fuhr er mit den Lippen sanft über die Rundungen, und ihr wurde immer heißer.
Ohne, dass es ihr bewusst war, schob er sie rückwärts quer durch ihre Kabine bis zum Bett. Dort streifte er ihr das Kleid ganz vom Körper und entblößte dann auch ihre Brüste, um sich den Knospen zu widmen, die sich ihm keck entgegenreckten.
Als Rhianna seine heiße Zunge auf ihrer empfindlichen Haut spürte, entfuhr ihr ein leiser Aufschrei. Ganz langsam bewegte Raoul sich nach unten, und als sie ihn halbherzig daran hindern wollte, ergriff er mühelos ihre Handgelenke und hielt sie fest.
„Nein“, protestierte sie. „Bitte, Raoul …“
Keuchend rang sie nach Luft, während er sich mit Raffinesse bis zu ihrer erotischen Mitte vortastete und Gefühle in ihr auslöste, die Rhianna kaum zu ertragen vermochte.
Die Zeit stand still. Rhiannas Welt wurde nur noch von dem Wunsch bestimmt, die sich aufbäumende, berauschende Spannung in ihrem Innern zu steigern, aufzupeitschen und ihr nachzujagen, um herauszufinden, wohin sie führte …
Nie hätte sie zu träumen gewagt, dass die körperliche Liebe zwischen Mann und Frau so aufregend und erfüllend sein könnte. Überwältigt stürzte sie sich in den ekstatischen Rausch ihres Höhepunktes und ließ sich von ihm davontragen …
Raoul schlang seine Arme um sie und hielt sie fest an sich gedrückt, bis sie aufhörte zu zittern und irgendwann entspannt gegen seine Brust sank.
Als sie ihre Sprache wiederfand, flüsterte sie: „Ist es immer so?“
„Das weiß ich nicht“, erwiderte er sanft. „Ich bin keine Frau. Aber ich hoffe für dich, dass es immer so sein wird.“
11. KAPITEL
Als Rhianna die Augen öffnete, fiel ihr als Erstes auf, dass sich das Licht um sie herum verändert hatte. Das Zimmer schwankte nicht, und auch das Bett war größer als das auf der Windhover.
Gähnend setzte sie sich auf und streckte sich. Die Kissen neben ihr waren zerwühlt, aber Raoul selbst war verschwunden. Es brauchte eine Weile, bis Rhianna sich die Einzelheiten ihrer Ankunft in Spanien wieder ins Gedächtnis gerufen hatte. In der Dunkelheit konnte man von der Umgebung kaum etwas erkennen, und auf der Fahrt zum Haus war Rhianna an Raouls Schulter aus lauter Erschöpfung wieder eingeschlafen.
Sie erinnerte sich an eine rundliche Frau mit ergrautem Haar, die sie im Haus begrüßt hatte, und anschließend hatte Raoul Rhianna ins Bett gebracht. Danach … nichts mehr. Sie hatte geschlafen wie ein Stein.
Und nun lag sie hier ganz allein und war ihren Gedanken ausgeliefert.
Es war zu spät, die vergangene Nacht zu bereuen. Natürlich hatte sein männlicher Stolz ihm befohlen, ihr kunstvoll zu beweisen, dass auf den Schmerz ein unbeschreibliches Vergnügen folgen konnte.
Stöhnend ließ Rhianna sich zurück in die Kissen fallen und sah sich neugierig im Zimmer um. Es war recht groß, und die Wände waren in einem Aquamarinblau gestrichen, das noch mehr Weite suggerierte. Auch die minimalistische Einrichtung vermittelte ein Gefühl von viel Platz. Außer dem Bett gab es nur einen Schrank, eine Kommode und zwei Nachttischchen.
Durch die halb geöffneten Fenster fiel helles Sonnenlicht auf den schön gearbeiteten Holzfußboden bis hin zu einer Tür, die offensichtlich in ein angrenzendes Badezimmer führte. Entschlossen schwang Rhianna sich aus dem Bett, um eine Dusche zu nehmen. Dabei raffte sie die dünne Überdecke um ihren Körper, für den Fall, dass die Haushälterin überraschend ins Schlafzimmer kam. Rhianna erinnerte sich auch an ihren Namen: Pilar.
Im Bad fiel Rhianna auf, dass sich zwei Waschbecken direkt nebeneinander befanden. Das implizierte irgendwie, Raoul würde regelmäßig in Begleitung hier nächtigen. Hastig verwarf sie diesen Gedanken. Jetzt Eifersucht zuzulassen, würde sie vollständig verrückt machen.
Ein Geräusch hinter ihr ließ sie zusammenfahren.
„Du hast geschlafen wie ein Baby“, sagte Raoul, „deshalb bin ich allein schwimmen gegangen. Aber nun bist du endlich wach, und das freut mich sehr.“ Sein vielsagendes Lachen jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken.
„Ich habe schon meine Sachen gesucht“, wollte sie ihn schnell ablenken. „Weißt du, wo sie sind?“
„Pilar hat sie gewaschen. Du bekommst sie nachher frisch gebügelt zurück.“
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