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Liebst du mich wirklich, Raoul

Liebst du mich wirklich, Raoul

Titel: Liebst du mich wirklich, Raoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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bricht.“
    Mit dem Fingernagel malte sie ein Muster auf den Tisch. „Früher wurden die Überbringer schlechter Nachrichten umgebracht, und auch ich habe befürchtet, ich könnte ihre Freundschaft verlieren – sie verlieren. Für so lange Zeit war sie das Einzige, was mich über Wasser gehalten hat. Vielleicht hätte Carrie mir ja nie verziehen, wenn ich diejenige gewesen wäre, die ihre Illusionen in Bezug auf Simon zerschlägt.“
    „Irgendwie nachvollziehbar, nur ist leider nicht alles von allein ins Reine gekommen!“, brummte Raoul.
    „Nein. Als Donna in jener Nacht plötzlich in meiner Wohnung auftauchte, gestand sie mir, dass sie schwanger war. Simon verlangte eine Abtreibung, und sie war völlig aufgelöst deswegen. In diesem Zustand konnte ich sie unmöglich auf die Straße setzen. Sie hatte zwar eine eigene Wohnung, ist aber doch wieder zu mir gezogen, um jemanden zum Reden zu haben. Dass sie ihren Schlüssel offenbar für Simon nachgemacht hatte, fand ich erst zu spät heraus.“
    Ratlos hob sie die Schultern. „Wahrscheinlich haben sie sich die ganze Zeit über weiterhin getroffen. Die Dinge gerieten aus dem Ruder: Er beschuldigte sie, absichtlich schwanger geworden zu sein, sie drohte mit Selbstmord. Irgendwann erklärte Donna sich bereit, einen Termin in einer Klinik zu machen unter der Bedingung, dass Simon sie begleitete. Seitdem bedrängt er mich wieder – zumindest bis gestern. Dabei habe ich gar keinen Kontakt mehr zu Donna. Trotz allem tut sie mir irgendwie leid.“
    „Dann musst du die Seele einer Heiligen haben“, knurrte Raoul.
    „Nein.“ Gedankenverloren starrte sie auf das Meer hinaus. „Es ist nur schwer zu akzeptieren, dass man den Mann, der einem alles bedeutet, niemals haben kann.“ Schnell riss sie sich zusammen. „Das kann man natürlich verstehen. Ich glaube, sie hat sich ernsthaft in ihn verliebt und erwartet, dass er ihre Gefühle erwidert.“
    „Ziemlich naiv“, kommentierte er.
    „Zugegeben.“ Es dauerte eine Weile, bis sie fortfuhr. „Obwohl Simon seinerseits behauptet, sie hätte alle Fäden gezogen und es sofort auf ihn abgesehen.“
    „Er ist wohl kaum eine verlässliche Quelle.“ Raoul stieß einen verächtlichen Laut aus.
    „Dennoch, ich bin daraufhin hellhörig geworden. Denn mein Bekannter Rob, der normalerweise die Liebenswürdigkeit in Person ist, hat Donna gemieden wie die Pest. Und als er hörte, sie würde vorübergehend bei mir einziehen, hat er mich vor ihr gewarnt. Sie wäre ein ganzes Stück älter und vor allem viel abgeklärter, als sie aussieht. Ich sollte mich vor ihr in Acht nehmen.“
    „Trotzdem würde ich gern wissen, warum du mich in dem Glauben gelassen hast, du hättest eine Liaison mit diesem betrügerischen Bastard!“
    „Es schien mir die einzige Möglichkeit zu sein, seine Untreue vor Carrie zu verbergen“, gab sie kleinlaut zu. „Solange du glaubtest, nicht nur ihr Verlobter, sondern auch ihre beste Freundin hätten sie hintergangen, würdest du schweigen – der doppelte Schock wäre einfach zu vernichtend für sie gewesen.“
    „Und deshalb hast du dir all diese Beleidigungen gefallen lassen, die ich dir an den Kopf geworfen habe?“, fragte er ungläubig.
    „Schließlich war ich ja auch irgendwie in diese Geschichte involviert.“ Hilflos hob sie eine Hand. „Das kann ich nicht abstreiten. Aber ich konnte den Lauf der Dinge trotzdem nicht aufhalten.“
    Raoul beugte sich zu ihr und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne zurück. „Und jetzt ist alles vorbei. Die beiden sind vermutlich schon auf dem Weg in die Flitterwochen.“ Spielerisch nahm er ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Also vergibst du mir?“
    „Was? Deine Beleidigungen?“ Ihre Hand wurde ganz warm, und ihr Herz klopfte schneller. „Natürlich. Einen Teil davon hatte ich auch verdient.“
    Doch er schüttelte den Kopf. „Ich meine nicht nur das.“
    Jetzt wurde sie dunkelrot im Gesicht. „Oh, ach so, du meinst das !“
    „Genau davon spreche ich“, stimmte er zu.
    Erfolglos versuchte sie, ihm die Hand zu entziehen. „Können wir das nicht einfach vergessen?“
    „Keine Chance“, sagte er schlicht. „Denn ich will es nicht vergessen.“
    „Aber … ich muss doch eine ziemliche Enttäuschung gewesen sein“, stammelte sie. Das antrainierte Selbstbewusstsein von Lady Ariadne schien meilenweit entfernt zu sein.
    „Mein Süße.“ Aufmunternd strahlte er sie an. „Glaub mir, du könntest nicht falscher liegen. Ich bereue

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