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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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könntest.“
    Ich starrte Daniel stumm an, weil ich nicht wiederholen wollte, was ich schon tausendmal gesagt hatte: Ich war nicht in Felix verliebt.
    „Vielleicht irre ich mich auch. Aber selbst wenn nicht, musst du keine Angst haben: Ich bin mir ziemlich sicher, dass Felix nichts ahnt. Es zwingt dich ja auch niemand, es ihm zu sagen. Aber wenn du es zumindest dir selbst eingestehen würdest, könntest du entscheiden, was du tun willst. Und wenn du dich entschließt, darauf zu warten, dass es vorbeigeht, ist es doch auch okay. Bestimmt immer noch besser, als es die ganze Zeit zu verdrängen.“
    „Wann hast du angefangen, Psychologie zu studieren?“
    „Heißt das, du gibt es zu?“
    „Nein, denn es stimmt nicht. Die Frage war ironis ch gemeint, weil ich noch nie eine dermaßen schlechte Analyse gehört habe. Und jetzt raus! Ich will telefonieren.“
    Daniel schüttelte den Kopf, so als wollte er sagen: Hoffnungsloser  Fall . Dann verließ er mein Zimmer und schloss die Tür.
    Ich schüttelte ebenfalls den Kopf. Es wurde höchste Zeit, dass ich mir mal ein paar normale Freunde zulegte.
    Ich nahm mein Handy, wählte Felix‘ Namen aus dem Telefonbuch und drückte auf den Anruf-Button. Während ich dem gleichmäßigen Tuten lauschte verbot ich mir jeglichen Gedanken und jegliches Gefühl. Mein Kopf war völlig leer. Ich wartete und wartete und wartete…. Stirnrunzelnd nahm ich das Handy vom Ohr und starrt e auf das Display, wo angezeigt wurde, wie lange das Telefonat schon dauerte. 01.27 Minuten. Ich legte auf. Er ging nicht ran. Ob er noch arbeiten war? Möglich. Mussten die Mitarbeiter bei Zeitungen nicht sogar manchmal Nachtschichten einlegen, um alles rechtzeitig bis zur Deadline zu schaffen? Oder aber… Das Foto drängte sich mir wieder ins Gedächtnis. Und es erwachte zum Leben. Plötzlich sah ich Felix mit dieser Inderin eng umschlungen tanzen. Dann drehte er sich um und knutschte mit dieser Jo Hanna rum, die hinter ihm stand.
    Ich schüttelte den Kopf. So lange und so heftig, dass mir der Nacken wehtat. Doch die beunruhigenden Bilder waren noch immer da. Ich brauchte dringend Ablenkung. Plötzlich konnte ich es gar nicht erwarten, dass es neun Uhr war und Benni vorbeikam.
     
    Der Abend wurde ganz nett. Wir gingen in einen Club, der gemischte Musik spielte, auch viel aus den 90er Jahren. Daniels und Bennis Freunde waren ebenfalls in Ordnung, aber aufgrund der Lautstärke sprachen wir sowieso nicht viel. Wir tanzten einige Stunden mit kleineren Unterbrechungen durch, bis wir uns gegen halb vier Uhr morgens ein großes Taxi teilten und uns nacheinander nach Hause chauffieren ließen. Als ich auf meinem Sofa lag und mit leicht erhöhtem Alkoholpegel an die Decke starrte, dämmerte mir zum ersten Mal, dass Elena und Daniel Recht haben könnten. Probeweise ließ ich den Gedanken zu, dass ich mich schon wieder in Felix verliebt hatte. Mir lief ein eiskalter Schauer über den ganzen Körper. Ich wollte das nicht. Denn Felix wollte mich nicht. Das hatte er sehr deutlich gemacht. Er wollte eine Freundschaft mit mir, mehr nicht. Doch nun, da ich den Gedanken einmal zugelassen hatte, ließ er sich nicht mehr vertreiben.
    Ich drehte mich auf den Bauch, presste das Gesicht ins Kissen und verfluchte Daniel und sein Psychogelaber. Was jetzt? Was sollte ich jetzt nur tun?
     
     
    Kapitel 13
     
    Diese Frage verfolgte mich die ganze Nacht. Wenn ich zwischendurch einschlief, träumte ich sogar davon. Am nächsten Morgen wachte ich schon um sechs Uhr völlig gerädert  auf. Ich ging in die Küche, schaltete die Kaffeemaschine ein und setzte mich auf einen Küchenstuhl. Ich fühlte mich völlig apathisch, so, als hätte ich Betäubungsmittel intus. Das Gute an diesem Zustand war, dass die Panik über meine nächtliche Entdeckung deutlich nachgelassen hatte. Ich trank eine Tasse Kaffee, legte mich anschließend wieder ins Bett und schlief sofort ein.
    Plötzlich schrillte ein widerlich hohes Klingeln durch die Wohnung. Sofort saß ich senkrecht im Bett. „Daniel!“, schrie ich. Keine Antwort.
    Die Türklingel schrillte abermals.
    Ich wankte stöhnend zur Sprechanlage. Ich fühlte mich noch schlechter, als vorhin um sechs. Noch müder, aber dafür war die Panik zurückgekehrt. „Ja?“, fragte ich in die Sprechanlage.
    „Überraschung!“
    Ich war mir sicher, dass das ein Traum war. Er konnte unmöglich… er war in München, verdammt noch mal!
    „Maja? Lässt du mich jetzt rein oder was?“
    „Was machst du

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